ProSiebenSat.1 aktualisiert Gesamtjahresausblick 2022 aufgrund der

Entwicklung des makroökonomischen Umfelds

Unterföhring (ots) -

- Konzern veröffentlicht vorläufige Zahlen für das dritte Quartal 2022, die

maßgeblich von hoher Inflation und zunehmender Konsumzurückhaltung beeinflusst

sind

- Wachstumsaussichten der im Commerce & Ventures-Segment berichteten NuCom Group

ebenfalls beeinträchtigt

- Vornahme einer einmaligen, nicht zahlungswirksamen Wertminderung auf

Vermögenswerte, insbesondere auf Geschäfts- oder Firmenwerte, der NuCom Group

im dritten Quartal, die keine Auswirkungen auf das dividendenrelevante

adjusted net income hat

- Konzern reflektiert stärker als bisher erwartetes eingetrübtes

gesamtwirtschaftliches Umfeld im für ProSiebenSat.1 wichtigen vierten Quartal

in seiner Gesamtjahresprognose für 2022

Unterföhring, 27. Oktober 2022. Auf Basis von vorläufigen Zahlen hat die

ProSiebenSat.1 Group im dritten Quartal 2022 einen Konzernumsatz in Höhe von

rund 921 Mio Euro (Vorjahr: 1.055 Mio Euro), ein adjusted EBITDA von rund 118

Mio Euro (Vorjahr: 162 Mio Euro) sowie ein adjusted net income von rund 43 Mio

Euro (Vorjahr: 58 Mio Euro) erzielt. Die vorläufigen Quartalszahlen reflektieren

in den Umsätzen Entkonsolidierungseffekte von insgesamt 78 Mio Euro infolge des

Verkaufs des US-Produktionsgeschäfts der Red Arrow Studios zum 1. Juli 2022

sowie weiterer veräußerter Portfoliounternehmen. Organisch1, also portfolio- und

währungsbereinigt, haben sich die Gruppenumsätze im dritten Quartal um rund 9

Prozent reduziert.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 erzielte ProSiebenSat.1 auf Basis

vorläufiger Zahlen einen Konzernumsatz von rund 2.930 Mio Euro (Vorjahr: 3.041

Mio Euro). Organisch1 belief sich der Umsatzrückgang auf rund 2 Prozent. Das

adjusted EBITDA betrug für den Zeitraum von Januar bis September 2022 rund 407

Mio Euro (Vorjahr: 470 Mio Euro), das adjusted net income lag bei rund 153 Mio

Euro (Vorjahr: 158 Mio Euro).

Im dritten Quartal 2022 war die Geschäftsentwicklung neben den

Entkonsolidierungseffekten maßgeblich durch das makroökonomische Umfeld in der

DACH-Region beeinflusst, das durch eine anhaltend hohe Inflation und zunehmende

Konsumzurückhaltung geprägt war. Infolgedessen hat sich der Außenumsatz des

Entertainment-Segments im dritten Quartal organisch1 um rund 9 Prozent

reduziert. Insbesondere das für die ProSiebenSat.1 Group wichtige Werbegeschäft

hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich eingetrübt, wobei die

Entertainment-Werbeerlöse in der DACH-Region um rund 10 Prozent auf 430 Mio Euro

(Vorjahr: 479 Mio Euro) sanken. Hierbei spielte auch das starke Vorjahresquartal

eine Rolle: Im dritten Quartal 2021 hatten sich die Entertainment-Werbeerlöse in

der DACH-Region klar von den COVID-19-Effekten erholt und einen Anstieg um 21

Prozent verzeichnet. Auch das Commerce & Ventures-Segment, in dem unter anderem

die NuCom Group berichtet wird, ist von der Verschlechterung des

gesamtwirtschaftlichen Umfelds in der DACH-Region betroffen. Hier ging der

Segment-Außenumsatz organisch1 um rund 8 Prozent zurück.

Die nun prognostizierte anhaltend hohe Inflation, die Energiepreiskrise und die

sich daraus ergebende Konsumzurückhaltung beeinträchtigen zudem die

Wachstumsaussichten des Commerce & Ventures-Segments, da ein Großteil dieser

Geschäfte aufgrund ihres Fokus auf Endverbraucher:innen unmittelbar von der

gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig ist. Vor diesem Hintergrund

berücksichtigt ProSiebenSat.1 im dritten Quartal 2022 eine einmalige, nicht

zahlungswirksame Wertminderung auf Vermögenswerte, insbesondere Geschäfts- oder

Firmenwerte, der im Commerce & Ventures-Segment berichteten

zahlungsmittelgenerierenden Einheit NuCom Group in Höhe von rund 300 Mio Euro.

Diese Wertminderung hat keinen Einfluss auf das adjusted net income der Gruppe,

das die maßgebliche Kennzahl für die Dividendenpolitik des Konzerns ist.

Traditionell ist das vierte Quartal für den Gesamtjahresumsatz und den

Ergebnisbeitrag das wichtigste Quartal des Jahres für ProSiebenSat.1 (Q4 2021:

adjusted EBITDA in Höhe von 370 Mio Euro). Aktuell zeichnet sich allerdings im

vierten Quartal 2022 ein stärker eingetrübtes gesamtwirtschaftliches Umfeld ab

als ursprünglich in der bisherigen Gesamtjahresprognose reflektiert. Vor diesem

Hintergrund aktualisiert ProSiebenSat.1 die Finanzziele für das Geschäftsjahr

2022. Der Konzern geht jetzt im Gesamtjahr von einem Umsatz von rund 4,15 Mrd

Euro sowie einem adjusted EBITDA um die 650 Mio Euro aus. In diesen Erwartungen

sind für das adjusted EBITDA des Konzerns negative Konsolidierungseffekte aus

der vollständigen Übernahme der Streaming-Plattform Joyn sowie positive Effekte

aus Kostenmaßnahmen enthalten. Gleichzeitig geht ProSiebenSat.1 davon aus, dass

die hochmargigen Werbeerlöse des Konzerns in der DACH-Region im vierten Quartal

um voraussichtlich rund 130 Mio Euro bzw. rund 17 Prozent unter dem Vorjahr

(Vorjahr: 776 Mio Euro) und auf Gesamtjahressicht um rund 160 Mio Euro bzw. rund

7 Prozent unter dem Vorjahr (Vorjahr: 2.233 Mio Euro) liegen werden. Davon sind

die Segmente Entertainment sowie Commerce & Ventures betroffen. Das adjusted net

income, der adjusted Operating Free Cashflow, der P7S1 ROCE sowie der

Verschuldungsgrad2 werden der Aktualisierung der adjusted EBITDA-Erwartung

folgend damit unter den zuletzt kommunizierten Zielen liegen.

Zuletzt hatte ProSiebenSat.1 unter anderem einen Umsatz von rund 4,375 Mrd Euro

mit einer Varianz von plus/minus 75 Mio Euro sowie ein adjusted EBITDA von 780

Mio Euro mit einer Varianz von plus/minus 25 Mio Euro erwartet. Hierbei hatte

der Konzern - beim Erreichen des Mittelwerts der Bandbreiten - Werbeerlöse in

der DACH-Region im Gesamtjahr auf Vorjahresniveau angenommen. Die Erreichung

dieser Finanzziele stand jedoch unter dem Vorbehalt der Entwicklung des

gesamtwirtschaftlichen Umfelds und des Werbemarkts in der DACH-Region. Eine

Verschärfung von Sanktionen, ein Gas-Lieferstopp oder eine Ausweitung des

Krieges über die Ukraine hinaus waren nicht in dieser Prognose reflektiert.

Ralf Peter Gierig, Vorstandsmitglied & Finanzvorstand der ProSiebenSat.1 Media

SE: "Die anhaltenden Inflations- und Energiepreissorgen belasten das

Konsumverhalten in der DACH-Region. Hier ist ProSiebenSat.1 als frühzyklisches

Unternehmen direkt betroffen, was sich vor dem Hintergrund der aktuell hohen

Unsicherheiten in einem deutlich zurückhaltenderen Buchungsverhalten unserer

Werbekunden als erwartet auswirkt. Auch die Angebote unserer Commerce &

Ventures-Unternehmen werden in diesem Umfeld von den Endkund:innen weniger

genutzt. Sobald sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld aber wieder positiver

entwickelt, werden wir auch als eines der ersten Unternehmen davon profitieren.

Wir arbeiten daher konsequent daran, unsere Entwicklung zum Digitalkonzern

fortzusetzen und die Synergien zwischen unseren Geschäftsbereichen weiter zu

heben."

Die ProSiebenSat.1 Group strebt daher unverändert an, ihren Umsatz mittel- bis

langfristig durchschnittlich um 4 bis 5 Prozent pro Jahr zu steigern, auch wenn

das makroökonomische Umfeld diese Wachstumserwartungen aktuell beeinträchtigt.

ProSiebenSat.1 veröffentlicht die endgültigen Zahlen für das dritte Quartal und

die ersten neun Monate 2022 wie geplant am 15. November 2022.

(1) Organisch = Bereinigt um Portfolio- und Währungseffekte.

(2) Definition der Kennzahlen im Geschäftsbericht 2021 ab S. 120.

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