"Vorsichtiger Optimismus": Europäische Private-Equity-Investoren
signalisieren wieder mehr Appetit auf Industrieunternehmen / MP
Industrial PE (MPiPE) Indicator 1H2024
Frankfurt (DE) / Wien (AT) (ots) - MP Industrial PE (MPiPE) Indicator 1H2024
"Vorsichtiger Optimismus": Europäische Private-Equity-Investoren signalisieren
wieder mehr Appetit auf Industrieunternehmen
- 65% der befragten PE-Player in der DACH-Region rechnen mit steigendem
Dealflow; insgesamt ist die Stimmung hierzulande im europäischen Vergleich am
verhaltensten
- Kleinere Deal-Volumina, strategische Zukäufe und Konsolidierungen im Fokus von
Investments
- Weniger als die Hälfte (41%) rechnet mit kurzfristiger Verbesserung der
Fundraising-Situation; zeitgleich sorgen gesunkene Finanzierungskosten für
zunehmende Zuversicht
- PEs positionieren sich vor allem auf Käuferseite; Direktinvestitionen als
neuer State-of-the-Art in Europa
Europaweit zeigen Private-Equity-Häuser wieder ein zunehmendes Interesse an
Investments in Industrieunternehmen, nachdem diese zuletzt am M&A-Markt aufgrund
der zahlreichen Herausforderungen ihres Sektors eine eher zurückhaltende Rolle
gespielt haben. Wie MP Corporate Finance, mit über 85 Transaktions- und
Finanzierungsexperten europaweit stärkstes M&A-Beratungshaus für die Industrie,
in einer Befragung herausgefunden hat, spielen dabei vor allem leicht positivere
Prognosen hinsichtlich Wachstum und Fundraising eine Rolle. Im Rahmen der
Umfrage wurden mehr als 2.500 Senior-Level-Professionals mit Bezug zu
Industrieinvestments aus fondsgestützten PE-Gesellschaften befragt, 41% davon
aus der DACH-Region. Der aus den Befragungsergebnissen gebildete "MP Industrial
PE (MPiPE) Indicator 1H24" liegt bei 52 von möglichen 100 Basispunkten und
spiegelt gleichermaßen moderate Zuversicht für den Markt sowie eine weiterhin
anhaltende Wachsamkeit gegenüber möglicherweise erneut erstarkenden
Herausforderungen.
Kleinere Deals und strategische Zukäufe im Fokus
"Die Befragung bestätigt, was wir seit Jahresbeginn im Markt beobachten: Eine
klare Mehrheit der Private-Equity-Player (73%) sehen eine verstärkte
M&A-Aktivität innerhalb der Industrie aufkeimen, insbesondere beflügelt von
günstigen IRR-Prognosen und dem zu erwartenden Anstieg der
Bewertungsmultiplikatoren" , so Roman Göd, Managing Partner und Mitgründer von
MP . Dass es sich dabei allerdings um einen vorerst vorsichtigen Optimismus
handelt, spiegelt sich laut Göd vor allem in den vermehrt stattfindenden
kleineren Transaktionen und Zukäufen wider. Zudem wirken sich die anhaltend
hohen Kosten für Fremdkapital auf die Stimmung im Markt aus: "Die kürzlichen
Zinssenkungen von EZB und Fed haben zwar den Druck auf die Finanzierungskosten
etwas entschärft, aber es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die positive
Stimmung im Markt niederschlägt. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die
Zinsanpassungen tatsächlich zu einer Zunahme der Investitionstätigkeit führen
werden und auch, ob wir mit einer verstärkt konservativen Herangehensweise bei
den Transaktionen rechnen müssen" , erklärt Göd weiter. Die Befragung der
industrieaffinen PE-Manager fungiere auch als Seismograph für die gesamte
M&A-Landschaft der Industrie in Europa: Angesichts makroökonomischer Krisen,
Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeitsregulierung setzen
Unternehmen verstärkt auf die Chancen von Konsolidierung und strategischen
Akquisitionen. Laut den Experten von MP bringen diese neue technologische
Fähigkeiten ein, vereinfachen Lieferketten oder gar die nötige Neupositionierung
in einer sich rasch verändernden Marktlandschaft.
DACH-Region setzt auf operativ-organische Optimierungen, Fundraising-Umfeld
bleibt fordernd
Heruntergebrochen auf die Regionen sind die PE-Professionals in den
skandinavischen und südeuropäischen Ländern, ebenso wie in Großbritannien und
Frankreich, am optimistischsten (56 Zähler) im Hinblick auf den
Industrie-M&A-Markt, gefolgt vom Benelux-Raum (53 Zähler). Die DACH-Region,
europaweit der größte Markt für Industrial-M&A, ist mit 47 Zählern dagegen noch
am verhaltensten - vor allem aufgrund von Deutschlands derzeitigem
wirtschaftlichen Schwächeln. So rechnet hier zwar die Mehrheit der Befragten
(65%) mit einer ansteigenden Deal-Aktivität binnen der nächsten zwölf Monate -
in Skandinavien und Südeuropa erwarten allerdings über 80% der Umfrageteilnehmer
eine steigende Transaktionsaktivität. Das Interesse an Industrie-Targets wächst
deutlich, wie knapp die Hälfte der DACH-Professionals in der Umfrage angeben.
Die Ergebnisse zeigen zudem, dass die Investoren in der Region weniger als im
restlichen Europa von steigenden Bewertungen ausgehen.
Zeitgleich bleibt das Fundraising-Umfeld in der DACH-Region aufgrund der
wirtschaftlichen Unsicherheiten und eines intensiveren Wettbewerbs weiterhin
herausfordernd. Daher gehen die Investoren in der Region pragmatisch vor und
konzentrieren sich auf die Optimierung bestehender Portfolios. Diese
vorsichtige, aber strategische Herangehensweise eröffnet Chancen für
langfristige Wertsteigerungen, während sich das Umfeld stabilisiert. Roman Göd :
"Dies ist nicht nur eine geografische Besonderheit, sondern ein mehr oder
weniger natürlicher Reflex auf die weiterhin angespannte Fundraising-Situation,
bei der nur 41% der Befragten auch wirklich von einer kurzfristigen Verbesserung
ausgehen. Bei den erwarteten Transaktionen werden wir Private-Equity-Player in
den kommenden Monaten eher auf der Käuferseite sehen, da - verglichen mit den
letzten zwölf Monaten - starke IRR-Prognosen und ein voraussichtliches Wachstum
der Bewertungsmultiplikatoren die Investitionstätigkeit unterstützen. Zudem
werden die jüngsten und weiter zu erwartenden Zinssenkungen der EZB und Fed das
Transaktionsgeschehen zusätzlich anheizen."
Direktinvestitionen laufen Carve-outs den Rang ab
In puncto Investments zeigen sich ebenso wie bei den Exitkanälen regionale
Kulturunterschiede: Während die Befragten in Benelux und Südeuropa vornehmlich
auf Primary-Transaktionen setzen, haben in der DACH- und Nordics-Region
Secondaries die Nase vorne. Carve-outs und Public-to-Privates spielen
übergreifend eher eine nachgeordnete Rolle - Direktinvestitionen sind also
europaweit State of the Art. Wenn es ans Ende der Haltedauer geht, favorisieren
die Mittel- und Südeuropäer meist strategische Käufer für ihre Portfolios. In
der DACH-Region kommen auf Platz zwei Family Offices und danach erst andere
Private-Equity-Fonds ins Spiel. In den Nordics sind Continuation Funds, bei
denen schwer veräußerbare Portfoliounternehmen oder besonders erfolgreiche
Partnerschaften am Ende der eigentlichen Fondslaufzeit eine fortgesetzte Heimat
finden, als Exit-Channel ganz vorne dabei, während sie in den anderen Regionen
noch deutlich unterrepräsentiert sind. "Hier zeigt sich, dass ein vermeintlicher
Trend eben in der Realität noch längst nicht so häufig angekommen ist" , so
Gregor Nischer, MP Gründungs- und Managing Partner .
Ergänzende Grafiken:
Grafik 1 (https://myconvento.com/public/get_file.php?id=enc2_SzJwb1pXUkxaamRXU0V
0NWFXMXRaVlZwZFRaemR6MDk&download=1)
Grafik 2 (https://myconvento.com/public/get_file.php?id=enc2_T1ZkcWNUVnJWRFJQVkZ
WTWQxVnRLMmxxWTBsT2R6MDk&download=1)
Über den "MP Industrial PE (MPiPE) Indicator 1H24"
Im Juni 2024 hat MP Corporate Finance über 2.500 Senior-Professionals von
institutionellen Fondsanlegern aus der Private-Equity-Branche zu ihren
industriellen Portfolios und dem erwarteten Dealflow befragt. Die Erkenntnisse
bilden die Grundlage für den MPiPE Indicator, der die Schlüsselaspekte des
Marktes wie Fundraising-Erwartungen, M&A-Prozessdauer, Investmentmöglichkeiten,
Deal Flow, Bewertungen und Exits abbildet.
Über MP Corporate Finance
MP Corporate Finance ist die führende, international agierende M&A-Beratung mit
Spezialisierung auf den Industriesektor. Als erfahrener Partner für
mittelständische Unternehmen und Management-Teams,
Private-Equity-EntscheiderInnen sowie Unternehmervertraute wickelt MP komplexe
Transaktionen sowohl auf der Sell- als auch Buy-Side ab und unterstützt u.a. im
Rahmen von Kapitalbeschaffung, Buy-&-Build-Strategien, Carve-Outs oder auch über
den gesamten Private-Equity-Lifecycle hinweg. MP wurde in den 1990er Jahren als
erstes europäisches M&A-Haus mit einem Sektor-fokussierten Beratungsansatz von
Roman Göd und Gregor Nischer in Wien gegründet. Heute beschäftigt das
Unternehmen an fünf Standorten weltweit - in Wien, Frankfurt, London, Istanbul
und Chicago - mehr als 85 erfahrene Hands-On-Expertinnen und -Experten und
stellt somit europaweit das größte Team für Industrial-M&A. Bis heute hat MP mit
seinem einzigartigen Sektorfokus mehr als 700 Industrie-Transaktionen von
Beteiligungsgesellschaften, mittelständischen Unternehmen sowie Konzernen
erfolgreich begleitet. Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.mp-corporatefinance.com
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