Bilanz zum Geschäftsjahr 2023 / Mainova investiert in die
Energiezukunft (FOTO)
Frankfurt (ots) -
- Bereinigtes Konzernergebnis (EBT) bei 148,2 Mio. Euro
- Breit aufgestelltes Geschäftsportfolio bewährt sich
- Investitionen auf eine halbe Milliarde Euro gesteigert
- Transformation erfordert hohen Kapitalbedarf
"Mainova hat im Jahr 2023 in einem anspruchsvollen Umfeld ein gutes bereinigtes
Konzernergebnis (EBT) von 148,2 Mio. Euro (+22,8 Mio. Euro) erzielt. Dank des
breit gefächerten Geschäftsportfolios konnte Mainova Marktchancen nutzen und die
spürbaren Folgen der Energiekrise auffangen, die das Ergebnis auch im
Geschäftsjahr 2023 belasteten", sagte Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender
der Mainova AG, anlässlich der heutigen Bilanz-Pressekonferenz in Frankfurt am
Main. "Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet stehen vor großen Herausforderungen
bei der Umsetzung der Energiewende. Mainova ist dafür gut aufgestellt und
gestaltet diese aktiv mit: Mit dem erklärten Ziel bis 2040 klimaneutral zu sein,
hat der regionale Energieversorger seine Investitionen in die Energiezukunft im
vergangenen Jahr um mehr als ein Drittel auf eine halbe Milliarde Euro
gesteigert. Wir fördern die Lebensqualität in Frankfurt und Rhein-Main und
investieren bis 2028 rund 2,6 Mrd. Euro in die Dekarbonisierung, die Stärkung
der Infrastruktur und die Erweiterung unseres Beteiligungsportfolios", betonte
er.
"Das Energiejahr 2023 war in ganz Deutschland weiter geprägt von großen
Unsicherheiten: von den schwankenden und insgesamt zu hohen Energiepreisen für
Menschen und Unternehmen sowie offenen Fragen zur dauerhaften Sicherung einer
zuverlässigen Versorgung", resümierte Maxelon. "Wirksamer Klimaschutz wird nur
möglich sein, wenn wir es schaffen, gleichzeitig unseren Wirtschaftsstandort und
den sozialen Zusammenhalt zu sichern. Dafür müssen wir sowohl die
Versorgungssicherheit als auch die Bezahlbarkeit von Energie im Blick behalten",
führte er aus.
Die Ergebnisse in den einzelnen Segmenten
Das Ergebnis der Gasversorgung verringerte sich deutlich auf 2,0 Mio. Euro
(-29,3 Mio. Euro), während das Ergebnis der Stromversorgung mit 39,3 Mio. Euro
(-2,6 Mio. Euro) leicht unter dem Vorjahr lag. Sowohl die Gas- als auch die
Stromversorgung standen aufgrund der hohen Wettbewerbsintensität im
Vertriebsgeschäft unter Druck. Das Ergebnis in der Gasversorgung belasteten
zusätzlich geringere Absätze aufgrund des veränderten Verbrauchsverhaltens sowie
der wärmeren Witterung und die deutlich gesunkene Verzinsung im Netzgeschäft. In
der Stromversorgung trug der Energiehandel positiv zum Ergebnis bei.
Im Segment Erzeugung und Fernwärme stieg das Ergebnis deutlich auf 48,8 Mio.
Euro (+43,4 Mio. Euro). Dabei war das Vorjahr durch hohe Beschaffungskosten
außerordentlich belastet. Das Ergebnis in 2023 resultierte maßgeblich aus der
Vermarktung der Kraftwerke sowie einer optimierten Beschaffungsstrategie. Der
stetige Ausbau der Fernwärme trug ebenfalls positiv zum Ergebnis bei.
Das Ergebnis im Segment Erneuerbare Energien / Energiedienstleistungen
reduzierte sich erwartungsgemäß auf 8,8 Mio. Euro (-24,1 Mio. Euro) vor allem
aufgrund des Rückgangs der Stromhandelspreise nach der außergewöhnlichen
Marktlage im Vorjahr.
Das Ergebnis in der Wasserversorgung lag bei 8,8 Mio. Euro (+6,9 Mio. Euro).
Höhere Bezugskosten wurden durch periodenfremde Einmaleffekte überkompensiert.
Das Segment Beteiligungen lag mit 70,8 Mio. Euro (+33,2 Mio. Euro) deutlich über
dem Vorjahr aufgrund höherer Ergebnisse sowie positiver Bewertungen einzelner
Unternehmen.
Um die mit der Energiewende verbundenen Projekte umzusetzen, stellt Mainova
weiter Fachkräfte ein. 2023 schuf das Unternehmen 114 neue Arbeitsplätze. Die
Mitarbeiterzahl stieg auf insgesamt 3.217. Perspektivisch erhöht Mainova darüber
hinaus die Zahl ihrer Ausbildungsplätze. Mit der geplanten Erweiterung des
modernen Nachwuchszentrums sollen künftig 100 junge Menschen im Jahr die Chance
auf eine fundierte Fachausbildung erhalten.
Investitionsvolumen steigt
"Die Vielzahl der zur Umsetzung anstehenden Projekte, die in den kommenden fünf
Jahren ein Investitionsvolumen von rund 2,6 Mrd. Euro erfordern, ziehen einen
zusätzlichen hohen Finanzierungsbedarf nach sich. Aus diesem Grund beabsichtigt
Mainova eine Kapitalerhöhung in Höhe von einer Milliarde Euro durchzuführen, der
die Mainova-Aktionäre bereits im August 2023 zugestimmt haben", unterstreicht
Mainova-Finanzchef und zwischenzeitliches Vorstandsmitglied Uwe Kettner. Darüber
hinaus seien künftig noch deutlich höhere Investitionen erforderlich, wie für
den Ausbau der Netze im Zuge der Wärmewende in Frankfurt.
Mainova treibt die Dekarbonisierung voran
Entscheidend für die Dekarbonisierung ist die ausreichende Verfügbarkeit von
grünen Elektronen, also Strom, und grünen Molekülen, beispielweise Wasserstoff.
Mainova baut deswegen die erneuerbaren Energien weiter massiv aus. Zuletzt mit
dem Solarpark Boitzenburger Land, der seit September 2023 jährlich rund 200
Gigawattstunden Sonnenstrom erzeugt und damit 85.000 Tonnen CO2 im Jahr
einspart. Durch die im vergangenen Jahr erworbene Mehrheitsbeteiligung am
Photovoltaik-Generalunternehmer Solea sollen in den kommenden Jahren zahlreiche
weitere Solarprojekte umgesetzt werden. Außerdem plant Mainova den Bau neuer
Windparks und das Repowering bestehender Anlagen. Darüber hinaus investiert der
regionale Energieversorger in Erzeugungsanlagen, die wasserstoff-ready sind. Das
Heizkraftwerk West wird, sobald grüner Wasserstoff in ausreichenden Mengen zur
Verfügung steht, Frankfurt CO2-neutral mit Wärme und Strom versorgen. Auch das
Gemeinschaftskraftwerk Hanau, das Mainova zusammen mit den Stadtwerken Hanau
baut, wird wasserstoff-ready sein. Damit dies gelingt, setzt sich Mainova
intensiv für den Aufbau einer Wasserstoff-Versorgung der Rhein-Main-Region ein.
Neben ausreichendem Kapital braucht es mehr für die Umsetzung der Energiewende.
Die Politik ist dabei weiter gefordert: "Wir benötigen verlässliche
Rahmenbedingungen für die notwendigen Investitionen in Technologien, Netze und
Erzeugungsanlagen. Dafür müssen wieder mehr Marktmechanismen Einzug halten",
sagte Maxelon und betonte: "Zum Gelingen der Energiewende ist eine noch engere
und partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie ein übergreifendes Denken von
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erforderlich."
Ausblick für 2024
Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet der Vorstand ein bereinigtes EBT in etwa auf
Vorjahresniveau.
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