Bilanz 2022 / Mainova behauptet sich in turbulentem Marktumfeld (FOTO)
Frankfurt (ots) -
- Bereinigtes Konzernergebnis (EBT) bei 125,4 Mio. Euro
- Mainova bis spätestens 2040 klimaneutral
- Erfolgreiche Dekarbonisierung erfordert klare Rahmenbedingungen
"Mainova hat 2022 mit 125,4 Mio. Euro (-40,4 Mio. Euro) ein zufriedenstellendes
bereinigtes Konzernergebnis (EBT) in einem äußerst turbulenten Marktumfeld
erwirtschaftet", sagte Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der
Mainova AG, anlässlich der heutigen Bilanz-Pressekonferenz in Frankfurt am Main.
"Das Jahr war geprägt durch nie dagewesene Preissprünge an den Energiemärkten
und exorbitante Beschaffungspreise. Dieses Marktumfeld hatte einen wesentlichen
Einfluss auf unseren Geschäftsverlauf. Wir sehen, dass die hohe Volatilität in
den Märkten für Strom und Gas sowie die angespannte Verfügbarkeit von
Erzeugungskapazitäten in Europa weiterhin enorme unternehmerische Risiken für
die Energiewirtschaft bergen", erläuterte Alsheimer.
"Neben den Risiken nehmen wir aber auch die großen Chancen wahr, die eine
moderne, transformierte Energielandschaft für unser Unternehmen bietet. So
beabsichtigen wir in den nächsten fünf Jahren über zwei Milliarden Euro zu
investieren. Den Fokus legen wir dabei auf den Netzausbau, die weitere
Digitalisierung und insbesondere die Dekarbonisierung unserer Erzeugung. Unser
Ziel ist es, bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein", sagte er und wies darauf
hin: "Bereits im Geschäftsjahr 2022 haben wir unsere Investitionen in
Klimaschutz und Versorgungssicherheit auf 340,0 Mio. Euro (+170,7 Mio. Euro)
verdoppelt, um die Umsetzung der Energiewende weiter voranzutreiben."
Die Segmentergebnisse stellen sich folgendermaßen dar:
Die Ergebnisse der beiden Kernsegmente Strom- und Gasversorgung lagen zusammen
genommen auf Vorjahresniveau. Insgesamt wirkten sich geringere Aufwendungen für
reduzierte Vertriebsaktivitäten positiv auf die jeweiligen Segmentergebnisse
aus. In der Stromversorgung trug darüber hinaus ein Einmaleffekt aus dem Vorjahr
zu einem Anstieg des Ergebnisses auf 41,9 Mio. Euro (+13,8 Mio. Euro) bei. In
der Gasversorgung sank das Ergebnis auf 31,3 Mio. Euro (-13,9 Mio. Euro)
aufgrund von inflationsbedingt höheren Rückstellungen für Umweltrisiken.
Das Ergebnis im Segment Erzeugung und Fernwärme lag mit 5,4 Mio. Euro (-16,6
Mio. Euro) deutlich unter dem Vorjahr. Gründe waren vor allem gestiegene Kosten
für Emissionszertifikate.
Das Segment Erneuerbare Energien und Energiedienstleistungen entwickelte sich
positiv. Das Ergebnis lag mit 32,9 Mio. Euro (+24,2 Mio. Euro) deutlich über den
Erwartungen. Dazu trugen vor allem das Biomassekraftwerk Fechenheim und die
Windparks sowie erstmals auch die mobiheat GmbH bei. Mainova hatte im
vergangenen Jahr die Mehrheitsanteile an dem im Geschäftsfeld mobiler
Heizzentralen tätigen Unternehmen erworben.
Das Ergebnis in der Wasserversorgung lag mit 1,9 Mio. Euro (-1,6 Mio. Euro)
unter dem Vorjahr. Ein wesentlicher Grund waren gestiegene Kosten.
Das Ergebnis der Beteiligungen der Mainova lag mit 37,6 Mio. Euro (-39,2 Mio.
Euro) deutlich unter dem Vorjahr. Dabei spielten Zinseffekte bei der Bewertung
von Beteiligungen die wesentliche Rolle. Die großen Herausforderungen im aktuell
schwierigen Marktumfeld spiegeln sich darüber hinaus im geringeren Ergebnis bei
einzelnen Beteiligungen wider.
Mainova ist bis spätestens 2040 klimaneutral
In diesem auch weiterhin schwierigen Umfeld beschleunigt Mainova den Umbau der
Energieversorgung. "Bereits seit langem setzen wir uns für wirksamen Klimaschutz
ein und treiben diesen intensiv voran. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis
spätestens 2040 klimaneutral zu sein", sagte Alsheimer. "Dafür dekarbonisieren
wir weiter umfassend unsere Erzeugung: Wir bauen unser
Erneuerbaren-Energien-Portfolio mit einem der größten deutschen Solarparks und
weiteren Projekten massiv aus. Wir rüsten unser Heizkraftwerk West zu einem
Vorbild-Kraftwerk um, das für die zukünftige Nutzung von Wasserstoff vorbereitet
sein wird. Unser Biomassekraftwerk binden wir an die Fernwärme an und
erschließen Abwärme aus Rechenzentren zur Wärmeerzeugung. Gleichzeitig betreiben
wir in Frankfurt eines der deutschlandweit größten Stromnetzausbau-Projekte
innerhalb einer Stadt und weiten unsere Angebote im Bereich Elektromobilität
aus. Damit erreichen auch unsere Kundinnen und Kunden ihre eigenen
Nachhaltigkeitsziele."
"Unsere Ziele sind ambitioniert", sagte Alsheimer und appellierte in Richtung
der Bundesregierung: "Um die gesteckten Klimaschutzziele in der kurzen Zeit
erreichen zu können, müssen klare Rahmenbedingungen gegeben sein. Wir benötigen
ausreichend grüne Elektronen und grüne Moleküle im Markt. Dafür muss der Ausbau
der erneuerbaren Energien und der Hochlauf der Wasserstoffversorgung
beschleunigt werden. "Es wäre nicht nachvollziehbar, wenn die Hürde für den
gemeinsamen Betrieb von Wasserstoff- und Gasnetzen und damit für eine
klimaneutrale Zukunft aufrechterhalten bliebe. Darüber hinaus sind gesicherte
Leistungen an wasserstofffähigen Gaskraftwerken zum Ausgleich der erneuerbaren
Energien zwingend erforderlich. Für das Gelingen der Energiewende brauchen wir
insgesamt schnellere Genehmigungen, passgenaue Förderungen sowie die
Verfügbarkeit von Investitionskapital, Arbeitskräften und Baufirmen."
Um die mit der Energiewende verbundenen Projekte umzusetzen, stellt Mainova als
attraktiver Arbeitgeber weiter Fachkräfte ein. 2022 wuchs das Unternehmen um 146
auf insgesamt 3.103 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ausblick für 2023
"Das schwierige energiewirtschaftliche Marktumfeld in Verbindung mit dem
andauernden Krieg in der Ukraine sowie vielfältigen politischen Eingriffen in
den Markt führt weiterhin zu erheblichen Unsicherheiten. Diese werden auch
zukünftig einen deutlichen Einfluss auf unseren Geschäftsverlauf haben, was eine
verlässliche Prognose erschwert", sagte Alsheimer.
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet der Vorstand vor diesem Hintergrund ein
bereinigtes EBT in etwa auf dem Niveau des Jahres 2022.
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