Zehnte Geschäftsklimaumfrage der AHK Japan und der KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft / 95 % der deutschen Unternehmen

schätzen die Stabilität Japans in Zeiten geopolitischer Umbrüche

Tokio/Berlin (ots) - Im Jahr der Expo 2025 in Osaka überzeugt Japan mit

Fundamentaldaten: 82 % der deutschen Unternehmen erwirtschafteten 2024 Gewinne

in Japan; 23 % erzielten Gewinnmargen vor Steuern von mehr als 10 %

- Erfolgsgeschichte der letzten Dekade: 64 % der Unternehmen steigerten ihren

Umsatz in den letzten zehn Jahren, 26 % verdreifachten ihn oder erzielten noch

mehr Wachstum

- Differenzierter Blick auf die neue US-Administration: 22 % der Befragten

erwarten positive Auswirkungen der Wiederwahl von Präsident Donald Trump auf

ihr Geschäft in Japan (+ 10 Prozentpunkte ggü. seiner Erstwahl 2017); 39 %

erwarten negative Folgen

- Japan als globaler Partner Deutschlands: 61 % (+ 14 Prozentpunkte ggü.

Vorjahr) wollen an Geschäftsnetzwerken Japans teilhaben, 63 % kooperieren mit

japanischen Partnern in Drittstaaten (+ 10 Prozentpunkte ggü. Vorjahr), 61 %

sehen wachsende Kooperationsbereitschaft japanischer Unternehmen mit

ausländischen Unternehmen

- Größte Herausforderungen: Rekrutierung von qualifiziertem Personal (82 %)

sowie Wechselkursrisiken (77 %)

Gerade in geopolitisch unsicheren Zeiten überzeugt Japan als stabiler und

zugleich profitabler Markt für deutsche Unternehmen. Das zeigt die neue

Geschäftsklimaumfrage " Economic Outlook - German Business in Japan 2025 " der

Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) und KPMG

Deutschland.

Die deutschen Unternehmen stellen dem Wirtschaftsstandort Japan demnach ein

exzellentes Zeugnis aus: 95 % schätzen die wirtschaftliche Stabilität des

Landes, 93 % loben die stabilen und verlässlichen Geschäftsbeziehungen, 87 % die

soziale Stabilität und Sicherheit im Land sowie 80 % die politische Stabilität

und demokratischen Grundpfeiler.

Zudem bewerten 90 % der Befragten die hohe Qualifizierung der Fachkräfte als

besonders positiv. Auch die hochentwickelte Infrastruktur (87 %) und die

Offenheit für Technologie und Innovation (76 %) tragen zur Attraktivität bei.

Deutsche Unternehmen in Japan mit soliden Gewinnen und Wachstumsambitionen

Ungeachtet globaler wirtschaftlicher Turbulenzen bleiben deutsche Unternehmen in

Japan auf Erfolgskurs. 2024 erwirtschafteten 82 % einen Gewinn, 23 % erzielten

Vorsteuermargen von über 10 %. Für fast die Hälfte der befragten Unternehmen (47

%) zählt Japan zu den fünf größten Umsatz- und Ergebnisquellen im Gesamtkonzern.

"Japan ist und bleibt ein attraktiver Markt für deutsche Unternehmen. 'Making

money in Japan' wird damit erneut von den Befragten unterstrichen. Dass so viele

Unternehmen Vorsteuergewinne erzielen und sogar 23 % von ihnen über 10 %,

unterstreicht ein auskömmliches Geschäft und befördert Japan in die globale

Spitzenliga besonders attraktiver Märkte. Das bestätigen auch die Umfragen der

letzten zehn Jahre", so Marcus Schürmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied

der AHK Japan .

Auch der Blick nach vorn ist optimistisch: 73 % rechnen 2025 mit steigenden

Umsätzen, 80 % erwarten dies für 2026. Die Profitabilität bleibt hoch: 61 % der

Unternehmen gehen von einer höheren Marge im laufenden Jahr aus, 70 %

prognostizieren dies für das Folgejahr.

Knapp jedes dritte Unternehmen (31 %) plant 2025 höhere Investitionen; gut jedes

Zweite (52 %) will zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Für 2026 steigen diese

Werte auf 46 % bzw. 59 %.

Fördert Engagement in Japan die Resilienz?

Deutsche Unternehmen in Japan haben einen differenzierten Blick auf die neue

US-Administration. 22 % rechnen mit positiven Effekten der Wiederwahl von

Präsident Donald Trump für ihr Japan-Geschäft, 39 % bleiben neutral. Mit

ebenfalls 39 % gibt es zwar auch skeptische Einschätzungen, jedoch signifikant

weniger als in Deutschland. Auch im Vergleich mit den Befragungsergebnissen zur

ersten Wahl Trumps als US-Präsident im Jahr 2017 ist die Hoffnung der deutschen

Unternehmen in Japan gestiegen (+ 10 Prozentpunkte).

"Die USA haben ein ähnlich hohes Handelsbilanzdefizit mit Japan wie mit

Deutschland - rund 70 Milliarden US-Dollar. Dennoch bleibt der Blick deutscher

Unternehmen in Japan auf die neue US-Administration spürbar entspannter. Ein

wesentlicher Faktor ist die strategische Partnerschaft der USA und Japan in

Asien. Dies ist ein weiterer Grund, warum Unternehmen in Deutschland den Auf-

und Ausbau ihrer Präsenz in Japan in Betracht ziehen sollten", erläutert Andreas

Glunz, Bereichsvorstand International Business bei KPMG in Deutschland .

Japan als Partner Deutschlands im globalen Wettbewerb der Großmächte

Für 86 % der befragten Unternehmen ist das hohe Absatzpotential Japans der

wichtigste Grund für ihr Engagement in Japan (+5 Prozentpunkte ggü. Vorjahr).

Danach folgt mit 61 % die Teilhabe an den globalen Geschäftsnetzwerken

japanischer Konzerne als zweitwichtigster Grund (+14 Prozentpunkte ggü.

Vorjahr).

In diesem Zusammenhang nutzen deutsche Unternehmen in Japan ihre Kontakte zu

japanischen Partnern vermehrt, um außerhalb Japans zu kooperieren: 63 % arbeiten

in Drittmärkten zusammen (+ 10 Prozentpunkte ggü. Vorjahr). Die Zusammenarbeit

ist dabei nicht regional limitiert, sondern umfasst ganz Asien (67 %), Europa

(55 %), China (44 %), Nordamerika (40 %) sowie Indien (33 %). Gerade im

europäischen Binnenmarkt nimmt die Kooperation besonders stark zu, nämlich um +

12 Prozentpunkte.

"Als dritt- und viertgrößte Volkswirtschaften stehen deutsche und japanische

Unternehmen global in direkter Konkurrenz - insbesondere in Schlüsselbranchen

wie Automobilbau, Maschinenbau und Hochtechnologie. Gleichzeitig wächst die

Zusammenarbeit, etwa in der Wasserstofftechnologie und bei Industrie 4.0. Die

zunehmende Kooperation stärkt die Position im geopolitisch geprägten Wettbewerb

mit den USA und China," betont Andreas Glunz . "Deutsche und japanische

Unternehmen kooperieren besonders in ihren jeweiligen Heimatmärkten in Asien und

Europa."

Die Offenheit japanischer Unternehmen für Kooperationen mit ausländischen

Partnern ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gewachsen. 61 % der

Befragten bestätigen dies.

"Im Zusammenhang mit Geschäftspotenzialen auf Drittmärkten spielt der Globale

Süden eine immer wichtigere Rolle. Während das Handelsvolumen Japans und

Deutschlands mit den G77-Ländern des globalen Südens auf einem vergleichbaren

Niveau liegt, liegen die Investitionen Japans in diesen Ländern mit rund 638

Mrd. US-Dollar (2023) gut 50 % über denen Deutschlands. Es lohnt sich sehr,

japanische Investitionsstrategien in diesen Regionen zu verfolgen, um daraus

Geschäfts- und Kooperationspotenziale ableiten zu können," führt Marcus

Schürmann aus.

Von Japan lernen

Das Erkennen neuer Trends in Technologie und Innovation benennen 61 % als Grund

für ihr Engagement in Japan. Die Beobachtung der japanischen Wettbewerber ist

für 57 % der Unternehmen relevant, denn mit ihnen stehen deutsche Unternehmen

weltweit in Konkurrenz.

"Japan ist kein Hundertmeter-Sprint, sondern ein Marathon. Wer hier erfolgreich

sein will, muss über Jahre hinweg in den Aufbau von Geschäftsbeziehungen

investieren. Doch wer bereit ist die Langstrecke zu meistern, findet eine

stabile und vertrauensvolle Basis - sowohl im japanischen Markt als auch für

gemeinsame Erfolge in Drittmärkten", berichtet Andreas Glunz aus eigener

Erfahrung .

Nearshoring und regionale Integration als Investitionstreiber

Geopolitische Unsicherheiten und die Notwendigkeit robuster Lieferketten

verstärken den Trend zum Nearshoring: 29 % der Unternehmen sehen dies als

Schlüssel zur Resilienz - ein Anstieg um 6 Prozentpunkte gegenüber 2024.

"Produktion in Japan für Japan sowie für Asien und weltweit sind ein sich weiter

verstärkender Trend," beobachtet Marcus Schürmann ."Die älteste Industrienation

Asiens bietet attraktive Rahmenbedingungen und wettbewerbsfähige

Kostenstrukturen nicht nur für Neueinsteiger, sondern auch für Unternehmen, die

Zweitinvestitionen planen. Der japanische Staat und die Präfekturen bieten dabei

umfassende Unterstützung an."

Neueinstellungen und Währungsrisiken als größte Herausforderungen

Fachkräftemangel bleibt für 82 % der Unternehmen die größte Herausforderung in

Japan - bedingt durch eine alternde und zugleich schrumpfende Gesellschaft. Der

seit vier Jahren schwache Yen sowie die hohe Staatsverschuldung Japans führen zu

steigenden Währungsrisiken. 77 % der Unternehmen benennen dies als

Herausforderung.

Zur Geschäftsklimaumfrage

Die AHK Japan und die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben für die

Geschäftsklimaumfrage "German Business in Japan 2025" 148 japanische Töchter

deutscher Konzerne befragt. Der Durchführungszeitraum lag zwischen dem 31.

Januar und 16. Februar 2025. Die Fragen konzentrieren sich auf den

wirtschaftlichen Ausblick der deutschen Unternehmen in Japan sowie auf deren

Herausforderungen und Geschäftschancen.

Pressekontakt:

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Katrin Häbel, Leiterin Unternehmenskommunikation

T +49 69 9587 4228

mailto:khaebel@kpmg.com

KPMG im Internet: http://www.kpmg.com/de

Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan

Yuko Makita, Press and Publications

T +81 3-5276-8741

mailto:ymakita@dihkj.or.jp http://www.japan.ahk.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/33170/6003999

OTS: KPMG AG