Drittes Quartal 2022: Außerordentliches KfW-Förderjahr setzt sich fort

Frankfurt am Main (ots) -

- Deutlicher Anstieg des KfW-Fördervolumens auf 127,9 Mrd. EUR (09/2021: 73,1

Mrd. EUR)

- Sehr starkes Wachstum der inländischen Förderung bzw. Finanzierungen auf 112,5

Mrd. EUR (09/2021: 60,3 Mrd. EUR)

- Wesentlicher Treiber sind Unterstützungsmaßnahmen für die Sicherung der

Energieversorgung in Höhe von 46,4 Mrd. EUR

- Sehr gute operative Entwicklung in allen Geschäftsfeldern

- Positives Konzernergebnis in Höhe von 993 Mio. EUR über Erwartungen

- KfW baut Vorsorge für erwartete Verluste im Kreditportfolio aus

- Kernkapitalquote von 24,8 % und Risikotragfähigkeit weiterhin hoch

- Transformationsagenda "KfWplus" befindet sich in der Umsetzung

Das Fördervolumen der KfW Bankengruppe lag in den ersten neun Monaten 2022

weiterhin auf einem außerordentlich hohen Niveau von 127,9 Mrd. EUR (09/2021:

73,1 Mrd. EUR; +75 %). Die inländische Förderung beziehungsweise Finanzierung

übertraf dabei auch zum dritten Quartal mit 112,5 Mrd. EUR deutlich das

Zusagevolumen des Vorjahres (09/2021: 60,3 Mrd. EUR; +87 %). Dazu trugen

insbesondere die Unterstützungsmaßnahmen für Energieversorgungsunternehmen im

Rahmen des Ukraine-Krieges i. H. v. 46,4 Mrd. EUR bei.

"Das Jahr 2022 ist erneut ein außergewöhnliches Förderjahr für die KfW, vor

allem geprägt durch den Krieg in Europa sowie der aktuellen Energiepreiskrise.

Mit 127,9 Mrd. EUR weist die KfW das höchste Fördervolumen zum dritten Quartal

ihrer Geschichte aus. Grund hierfür ist unter anderem die Unterstützung der

deutschen Wirtschaft bei der Bewältigung der Auswirkungen des Angriffskrieges

gegen die Ukraine. Mit mehr als 46,4 Mrd. EUR trägt die KfW zur Sicherung der

Energieversorgung in Deutschland bei. Die KfW wird Deutschland auf dem Weg zur

Energiesouveränität sowie bei der grünen und digitalen Transformation weiterhin

mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen", sagt Stefan

Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW.

Das Zusagevolumen des Geschäftsfelds KfW Capital hat sich im Vergleichszeitraum

auf 572 Mio. EUR (09/2021: 230 Mio. EUR; +149 %) mehr als verdoppelt. Diese

Entwicklung war insbesondere von den Zusagen bei den im letzten Jahr

eingeführten Bausteinen des Zukunftsfonds "ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität"

und "GFF/EIF-Wachstumsfazilität" geprägt.

Das Neugeschäft der Export- und Projektfinanzierung ist auf 11,7 Mrd. EUR

(09/2021: 9,3 Mrd. EUR; +26 %) angestiegen. Im Wesentlichen haben alle

Geschäftssparten der Industrie- und Transportsektoren zu dem Anstieg

beigetragen.

Die Zusagen der KfW Entwicklungsbank übertrafen mit 2,5 Mrd. EUR (09/2021: 2,4

Mrd. EUR; +6 %) leicht den Vorjahreswert. Auch die DEG verzeichnete mit 0,8 Mrd.

EUR ein positives Neugeschäft (09/2021: 0,7 Mrd. EUR; +18 %).

Die KfW erzielte in den ersten drei Quartalen 2022 einen Konzerngewinn in Höhe

von 993 Mio. EUR (09/2021: 1.929 Mio. EUR) und liegt damit zwar unter dem

außergewöhnlich starken Vorjahresergebnis, aber über den Erwartungen. Im dritten

Quartal hat die KfW aufgrund der herausfordernden ökonomischen Aussichten mit

einer Reihe von Risikofaktoren zusätzliche Vorsorge für das Kreditportfolio

gebildet.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderaufwand) betrug 1.199 Mio. EUR

und lag damit unter dem guten Vorjahresergebnis in Höhe von 1.363 Mio. EUR. Der

Zinsüberschuss (vor Förderaufwand) betrug 1.805 Mio. EUR (09/2021: 1.924 Mio.

EUR) und stellt unverändert die wesentliche Ertragsquelle der KfW dar. Das

Provisionsergebnis

(vor Förderaufwand) liegt mit 464 Mio. EUR fast auf dem Vorjahresniveau

(09/2021: 479 Mio. EUR). Der Verwaltungsaufwand (vor Förderaufwand) lag mit

1.070 Mio. EUR trotz der weitreichend ungeplanten Aktivitäten der KfW in Folge

der Russland-Ukraine-Krise nur knapp oberhalb des Vorjahreswertes von 1.041 Mio.

EUR.

Bedingt durch das aktuell steigende Zinsumfeld zieht der Bedarf an

Zinsverbilligungsleistungen im Vergleich zu den Vorjahren wieder an. In der

Folge bewegte sich der zu Lasten der eigenen Ertragslage erbrachte Förderaufwand

im Inlandsgeschäft - im Wesentlichen Zinsverbilligungen des Neugeschäfts - mit

181 Mio. EUR wesentlich über dem Vorjahr (94 Mio. EUR).

Das Bewertungsergebnis ist geprägt von Belastungen im Kredit- und

Beteiligungsportfolio. Das Risikovorsorgeergebnis im Kreditgeschäft in Höhe von

insgesamt -129 Mio. EUR (09/2021: +312 Mio. EUR) ist durch Bildung latenter

Risikovorsorge infolge eines herausfordernden Ausblicks auf die

makroökonomischen Faktoren gekennzeichnet. Die Risikovorsorge für

leistungsgestörte Kredite zeigte sich weiterhin moderat nahe der Nulllinie. Das

Bewertungsergebnis aus Beteiligungen trug insgesamt mit +254 Mio. EUR (09/2021:

+644 Mio. EUR) zum Konzernergebnis bei. Alle Beteiligungsportfolien bis auf das

FZ-Portfolio entwickelten sich positiv. Im DEG-Portfolio ist ein positives

Währungsergebnis nach Teil-Absicherung von 120 Mio. EUR zu verzeichnen sowie ein

negatives Titelergebnis von 98 Mio. EUR. Damit wurde ein leicht positives

Nettoergebnis im Beteiligungsportfolio in Höhe von 22 Mio. EUR erreicht.

Rein IFRS-bedingte Bewertungseffekte aus Derivaten, die zu Sicherungszwecken

eingesetzt werden, belasteten die Ertragslage mit -66 Mio. EUR (09/2021: -164

Mio. EUR).

Die Bilanzsumme liegt mit 585,5 Mrd. EUR um 34,6 Mrd. EUR über dem Wert vom

31.12.2021 (551,0 Mrd. EUR). Ursächlich hierfür ist in erster Linie die

Umsetzung des Maßnahmenpakets des Bundes zur Stützung der Energieversorgung in

Deutschland, die zu einem deutlichen Anstieg des Kreditvolumens führt.

Mit einer Gesamtkapitalquote von 24,9 % und einer (harten) Kernkapitalquote von

24,8 % (30.06.2022 24,7 % bzw. 24,6 %) liegen die aufsichtsrechtlichen

Eigenkapitalquoten weiterhin auf einem sehr guten Niveau.

"Die durch hohe Unsicherheiten geprägte Wirtschaftslage ist maßgeblich für den

Rückgang des Ergebnisses im dritten Quartal verantwortlich. Das ökonomische

Umfeld ist derzeit so herausfordernd wie lange nicht und wird auch das vierte

Quartal aufgrund der derzeitigen hohen Unwägbarkeiten und Belastungsfaktoren

beeinflussen. Gleichwohl erwarten wir einen zufriedenstellenden Konzerngewinn

für das Gesamtjahr 2022", betont Stefan Wintels.

Die KfW hat im April 2022 ihre Transformationsagenda KfWplus verabschiedet. Der

Leitgedanke heißt "Transformation gestalten - Resilienz stärken" mit dem mittel-

bis langfristigen Ziel, die KfW zu der digitalen Transformations- und Förderbank

zu entwickeln.

"Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns selbst transformieren müssen, um

die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft erfolgreich zu begleiten.

KfWplus gibt uns hierfür den notwendigen Rahmen für die Umsetzung unserer

Transformationsagenda, mit der wir bereits im Sommer begonnen haben", so der

Vorstandsvorsitzende Stefan Wintels.

Im Vordergrund der Transformationsagenda KfWplus stehen die Wirkung der

Förderung zu erhöhen und - angesichts der enormen Finanzierungsbedarfe -

privates Kapital stärker als bisher zu mobilisieren.

Die Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

1. Mittelstandsbank und Private Kunden

Im Geschäftsfeld Mittelstandsbank und Private Kunden wurden per 30.09.2022

Zusagen i. H. v. 57,2 Mrd. EUR (09/2021: 53,6 Mrd. EUR) erzielt. Mit 28,5 Mrd.

EUR in der Mittelstandsbank (09/2021: 19,8 Mrd. EUR) und 28,7 Mrd. EUR in

Private Kunden (09/2021: 33,8 Mrd. EUR) verteilten sich die Zusagen gleichmäßig

auf beide Segmente. Insgesamt hat sich im dritten Quartal die Dynamik aus dem

ersten Halbjahr spürbar abgeschwächt, da die Förderbedingungen in der

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) u. a. aufgrund der

Weiterentwicklung der Baustandards angehoben wurden. Zudem hat sich die

allgemeine Investitionsneigung eingetrübt.

Mittelstandsbank: Gründung und Unternehmensinvestitionen

Im Förderschwerpunkt Gründung und Unternehmensinvestitionen wurden bis zum

30.09.2022 Zusagen i. H. v. 9,5 Mrd. EUR getätigt. Diese lagen unter dem

Vorjahresniveau (09/2021: 11,1 Mrd. EUR). Gründe dafür sind insbesondere die in

diesem Jahr ausgelaufenen Corona Hilfsprogramme und die rückläufige

Investitionsneigung aufgrund der allgemein unsicheren wirtschaftlichen Lage. Das

Sonderprogramm UBR, welches kurzfristig Liquidität für vom Ukraine-Krieg

betroffene deutsche Unternehmen zur Verfügung stellt, wurde mit einem

Zusagevolumen von 91 Mio. EUR seit Programmstart in diesem Jahr verhalten

nachgefragt.

Mittelstandsbank: Klimawandel und Umwelt

Im Schwerpunkt Klimawandel und Umwelt haben sich die Neuzusagen auf 17,6 Mrd.

EUR (09/2021: 8,0 Mrd. EUR) mehr als verdoppelt. Insbesondere gab es eine sehr

hohe Nachfrage hauptsächlich im ersten Halbjahr nach der Bundesförderung für

effiziente Gebäude (BEG) mit 10,4 Mrd. EUR in diesem Förderschwerpunkt. Auch das

KfW-Programm Erneuerbare Energien machte mit 5,7 Mrd. EUR (09/2021: 2,6 Mrd.

EUR) einen erheblichen Teil des Fördervolumens aus.

Mittelstandsbank: Innovation

Der Förderschwerpunkt Innovation verdoppelte sein Volumen im Vergleich zum

Vorjahr auf 1,4 Mrd. EUR (09/2021: 0,7 Mrd. EUR). Die Zusagen entfielen

größtenteils auf den ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit.

Private Kunden: Energieeffizienz und Erneuerbare Energien

Der Hauptanteil des Fördervolumens im Segment Private Kunden entfällt mit 24,1

Mrd. EUR auf den Förderschwerpunkt Energieeffizienz und Erneuerbare Energien

(09/2021: 27,3 Mrd. EUR). Im Vorjahreszeitraum waren im Förderschwerpunkt in der

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und Energieeffizient Bauen und

Sanieren (EBS) Sondereffekte maßgeblich für die enorm hohen Zusagen. Trotz der

abgeschwächten Zusagedynamik im dritten Quartal entfiel der wesentliche Anteil

der Zusagen im Geschäftsfeld nach wie vor auf die Bundesförderung für effiziente

Gebäude (BEG).

Private Kunden: Wohnen und Leben

Im Förderschwerpunkt Wohnen und Leben wurden Neuzusagen i. H. v. 3,2 Mrd. EUR

erreicht (09/2021: 4,9 Mrd. EUR). Der größte Treiber war das

KfW-Wohneigentumsprogramm mit 2,5 Mrd. EUR (09/2021: 3,2 Mrd. EUR), wobei sich

auch hier eine rückläufige Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen aufgrund des

gestiegenen Zinsniveaus zeigte. Die Genossenschaftsvariante des

KfW-Wohneigentumsprogramms startete am 04.10.2022.

Private Kunden: Bildung

Im Bereich Bildung betrugen die Neuzusagen zum dritten Quartal 2022 rund 1,4

Mrd. EUR und lagen somit leicht unter dem Niveau des Vorjahres (09/2021: 1,5

Mrd. EUR). Der Grund für den leichten Rückgang lag insbesondere in geringeren

Zusagen im KfW-Studienkredit (09/2022: 0,4 Mrd. EUR, 09/2021: 0,6 Mrd. EUR),

welcher im Vorjahr aufgrund der Corona-Krise von deutlich mehr Studierenden in

Anspruch genommen wurde.

2. Individualfinanzierung und Öffentliche Kunden

Das Geschäftsfeld Individualfinanzierung und Öffentliche Kunden erzielte zum

dritten Quartal 2022 ein Zusagevolumen von 54,7 Mrd. EUR (09/2021: 6,4 Mrd.

EUR). Das aktuell stark durch Sonderfinanzierungen zur Sicherung der

Energieversorgung geprägte Neugeschäftsvolumen liegt damit enorm über dem

vergleichbaren Vorjahreswert von 6,4 Mrd. EUR.

Individualfinanzierung: Unternehmen

In der Individualfinanzierung Unternehmen wurde mit 46,7 Mrd. EUR (09/2021: 0,2

Mrd. EUR) ein außerordentliches Zusagevolumen verzeichnet. Im Zusammenhang mit

dem Angriffskrieg gegen die Ukraine wurden Zuweisungsgeschäfte im Auftrag der

Bundesregierung zur Unterstützung von Energieversorgungsunternehmen mit einem

Gesamtvolumen von knapp 46,4 Mrd. EUR zugesagt. Die Finanzierungen wurden

insbesondere für Gasersatzbeschaffungen, kurzfristige Liquiditätsanforderungen

im Rahmen des sog. Margining (Sicherheitsleistungen, die beim Handel mit Energie

verpflichtend zu leisten sind) sowie zur Finanzierung der Gasbeschaffung für die

gesetzlich vorgeschriebene Erreichung bestimmter Füllstände in

Gasspeicheranlagen in Deutschland vergeben.

Individualfinanzierung: Banken und Landesförderinstitute

Die Individualfinanzierung Banken und Landesförderinstitute lag mit einem

Geschäftsvolumen von 2,8 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert (09/2021: 3,3 Mrd.

EUR). Einer konstanten Nachfrage nach Allgemeiner Refinanzierung an

Landesförderinstitute stehen reduzierte Zusagen bei Globaldarlehen für

Leasinginvestitionen und der Refinanzierung von Exportkrediten gegenüber.

Kommunale und Soziale Infrastruktur

Mit einem Geschäftsvolumen von fast 5,2 Mrd. EUR lag der Förderschwerpunkt

Kommunale und Soziale Infrastruktur weit über Vorjahresniveau (09/2021: 2,9 Mrd.

EUR). Die Steigerung ist insbesondere auf die Sonderförderung

Flüchtlingseinrichtungen für Kommunen sowie den Investitionskredit Kommunale

Unternehmen zurückzuführen. Zudem war eine sehr hohe Nachfrage insbesondere im

ersten Halbjahr im Rahmen des Bundesprogramms zur Förderung effizienter Gebäude

(BEG) für Kommunen, im Investitionskredit Digitale Infrastruktur sowie im neu

eingeführten Investitionskredit Nachhaltige Mobilität zu verzeichnen.

3. KfW Capital

Die Zusagen des Geschäftsfelds KfW Capital beliefen sich zum dritten Quartal

2022 auf 572 Mio. EUR, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (09/2021: 230 Mio.

EUR) eine Steigerung um 149 % bedeutet. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die

Investmenttätigkeit der beiden im vergangenen Jahr eingeführten

Eigenkapital-Bausteine des Zukunftsfondsfonds zurückzuführen: Bis zum 30.09.2022

wurden rund 441 Mio. EUR (09/2021: 97 Mio. EUR) über die beiden Programme

"ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität" (190 Mio. EUR) und

"GFF/EIF-Wachstumsfazilität" (251 Mio. EUR) zugesagt. Letzteres wird vom EIF mit

treuhänderischen Mitteln der KfW aus dem Zukunftsfonds durchgeführt. Zudem

wurden 89 Mio. EUR im Programm "ERP-VC-Fondsinvestments" zugesagt (09/2021: 112

Mio. EUR). KfW Capital investiert mit der Unterstützung des ERP-Sondervermögens

und des Zukunftsfonds in europäische VC-Fonds, die ihrerseits mit mindestens dem

von KfW Capital bereitgestellten Kapital innovative Technologieunternehmen in

Deutschland sukzessive finanzieren.

4. KfW IPEX-Bank

Die KfW IPEX-Bank , die das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung

verantwortet und Finanzierungen zur Begleitung deutscher und europäischer

Unternehmen auf den globalen Märkten bereitstellt, konnte trotz der anhaltenden

Auswirkungen der Corona-Krise sowie kriegsbedingter Verwerfungen im dritten

Quartal deutlich zulegen: waren die Halbjahreszahlen noch unter dem

Vorjahresniveau, so lagen die Neuzusagen am Ende des dritten Quartals mit 11,7

Mrd. EUR nun deutlich darüber (09/2021: 9,3 Mrd. EUR). Zum Neugeschäft haben

alle Geschäftssparten beigetragen, hervorzuheben ist die Geschäftssparte

Industrie und Services mit 2,3 Mrd. EUR (09/2021: 0,7 Mrd. EUR). Hierunter

finden sich insbesondere Finanzierungen für den Breitbandausbau in Europa, womit

die Bank ihr Engagement für den Ausbau der digitalen Infrastruktur

unterstreicht. An zweiter Stelle stand die Geschäftssparte Energie und Umwelt

mit 1,9 Mrd. EUR (09/2021: 2,0 Mrd. EUR), die insbesondere Projekte Erneuerbarer

Energien wie Wind- und Solarparks im Fokus hat.

5. Förderung Entwicklungs- und Schwellenländer

5.1 KfW Entwicklungsbank

Das Geschäftsfeld KfW Entwicklungsbank hat zum dritten Quartal 2022 für Vorhaben

in Entwicklungs- und Schwellenländern einen leichten Zusageanstieg auf 2,5 Mrd.

EUR (09/2021: 2,4 Mrd. EUR) erreicht. Der überwiegende Teil der Mittel aus dem

Bundeshaushalt in Höhe von 951 Mio. EUR ging an Länder in Afrika und dem Nahen

Osten, nämlich 672 Mio. EUR. Auch in den ersten Monaten dieses Jahres gab es

hohe Zusagen für Corona-Hilfen (für Impfkampagnen und Soforthilfen),

beispielsweise für Brasilien, aber auch für Länder im Nahen Osten.

5.2 DEG

Das DEG-Neugeschäft entwickelte sich im dritten Quartal 2022 insbesondere

angesichts der anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen erfreulich: Zum

30.09.2022 konnte die DEG 821 Mio. EUR für Investitionen privater Unternehmen in

Entwicklungs- und Schwellenländern zusagen und damit fast ein Fünftel mehr als

im Vergleichszeitraum des Vorjahres (09/2021: 693 Mio. EUR). Neben

Darlehensfinanzierungen in Höhe von 660 Mio. EUR investierte sie rund 161 Mio.

EUR Beteiligungskapital etwa in Generikaproduktion für Afrika. Regional

betrachtet entfiel der Großteil der neu zugesagten Finanzierungen auf

Lateinamerika und Afrika/MENA. Angesichts des fortdauernden Kriegs gegen die

Ukraine unterstützt die DEG ihre ukrainischen Kunden weiterhin mit Finanzierung

und Beratung.

6. Finanzmärkte

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes hat die KfW im Zeitraum Januar bis

September Mittel in Höhe von 78,2 Mrd. EUR (09/2021: 70,9 Mrd. EUR) in 13

verschiedenen Währungen an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Davon

wurden 63 % in Euro refinanziert, was neben der hohen Bedeutung als

Heimatwährung auch auf die günstigen Refinanzierungskonditionen in EUR im

Berichtszeitraum zurückzuführen ist. Hingegen war das Refinanzierungsumfeld im

ebenfalls für die KfW strategisch wichtigen US-Dollar-Markt deutlich

anspruchsvoller. Der Refinanzierungsanteil in US-Dollar lag mit 21 % dennoch auf

einem hohen Niveau. In Bezug auf die Refinanzierungsinstrumente erfolgte der

Großteil (63 %) der Mittelaufnahme am Kapitalmarkt durch die Emission von

Benchmark-Anleihen. Green Bond Emissionen sowie Privatplatzierungen trugen

jeweils rund 10 % zur Gesamtrefinanzierung in den ersten neun Monaten bei.

Damit gelang es der KfW in einem allgemein schwierigen Umfeld mit steigenden

Zinsen, hohen Inflationsraten und anhaltender Volatilität in den ersten neun

Monaten bereits 87 % ihres für das Gesamtjahr 2022 anvisierten

Refinanzierungsziels in Höhe von 90 Mrd. EUR erfolgreich über den Kapitalmarkt

zu refinanzieren. Ende Oktober belief sich das Refinanzierungsvolumen bereits

auf 86,5 Mrd. EUR.

Zur Refinanzierung der ihr von der Bundesregierung aufgrund des § 2 Absatz 4 des

KfW-Gesetzes zugewiesenen Geschäfte mit Bezug zur Energiewirtschaft und

-versorgung kann die KfW seit Ende Oktober 2022 zudem Darlehen vom

Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) in Anspruch nehmen. Die

Refinanzierungsmöglichkeit über den WSF ergänzt die regulären Kapital- und

Geldmarktaktivitäten der Bank.

Erfolgskennzahlen (in Mio. EUR)

01.01.2022 - 30.09.2022 01.01.2021 -

30.09.2021

Betriebsergebnis vor Bewertungen

(vor Förderaufwand) 1.199 1.363

Förderaufwand 181 94

Konzerngewinn 993 1.929

Konzerngewinn vor IFRS-Effekten

aus Sicherungszusammenhängen 1.058 2.092

Bilanzkennzahlen (in Mrd. EUR)

30.09.2022

31.12.2021

Bilanzsumme 585,5 551,0

Bilanzielles Eigenkapital 36,1 34,2

Geschäftsvolumen 730,9 686,9

Aufsichtsrechtliche Kennzahlen (in %) 1)

30.09.2022

30.06.2022

(Harte) Kernkapitalquote 24,8 24,6

Gesamtkapitalquote 24,9 24,7

1) Die angegebenen Kapitalquoten berücksichtigen die gem. Art. 26 (2) CRR

anrechenbaren Zwischenergebnisse, die von den jeweiligen Jahresergebnissen gem.

IFRS abweichen.

Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und Förderzahlen finden Sie unter:

http://www.kfw.de/geschaeftszahlen

KfW Geschäftsbericht online: www.kfw.de/berichtsportal

(http://kfw.de/berichtsportal)

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Kommunikation (KOM), Sybille Bauernfeind

Tel. +49 (0)69 7431 2038, Fax: +49 (0)69 7431 3266,

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