Drittes Quartal 2022: Außerordentliches KfW-Förderjahr setzt sich fort
Frankfurt am Main (ots) -
- Deutlicher Anstieg des KfW-Fördervolumens auf 127,9 Mrd. EUR (09/2021: 73,1
Mrd. EUR)
- Sehr starkes Wachstum der inländischen Förderung bzw. Finanzierungen auf 112,5
Mrd. EUR (09/2021: 60,3 Mrd. EUR)
- Wesentlicher Treiber sind Unterstützungsmaßnahmen für die Sicherung der
Energieversorgung in Höhe von 46,4 Mrd. EUR
- Sehr gute operative Entwicklung in allen Geschäftsfeldern
- Positives Konzernergebnis in Höhe von 993 Mio. EUR über Erwartungen
- KfW baut Vorsorge für erwartete Verluste im Kreditportfolio aus
- Kernkapitalquote von 24,8 % und Risikotragfähigkeit weiterhin hoch
- Transformationsagenda "KfWplus" befindet sich in der Umsetzung
Das Fördervolumen der KfW Bankengruppe lag in den ersten neun Monaten 2022
weiterhin auf einem außerordentlich hohen Niveau von 127,9 Mrd. EUR (09/2021:
73,1 Mrd. EUR; +75 %). Die inländische Förderung beziehungsweise Finanzierung
übertraf dabei auch zum dritten Quartal mit 112,5 Mrd. EUR deutlich das
Zusagevolumen des Vorjahres (09/2021: 60,3 Mrd. EUR; +87 %). Dazu trugen
insbesondere die Unterstützungsmaßnahmen für Energieversorgungsunternehmen im
Rahmen des Ukraine-Krieges i. H. v. 46,4 Mrd. EUR bei.
"Das Jahr 2022 ist erneut ein außergewöhnliches Förderjahr für die KfW, vor
allem geprägt durch den Krieg in Europa sowie der aktuellen Energiepreiskrise.
Mit 127,9 Mrd. EUR weist die KfW das höchste Fördervolumen zum dritten Quartal
ihrer Geschichte aus. Grund hierfür ist unter anderem die Unterstützung der
deutschen Wirtschaft bei der Bewältigung der Auswirkungen des Angriffskrieges
gegen die Ukraine. Mit mehr als 46,4 Mrd. EUR trägt die KfW zur Sicherung der
Energieversorgung in Deutschland bei. Die KfW wird Deutschland auf dem Weg zur
Energiesouveränität sowie bei der grünen und digitalen Transformation weiterhin
mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen", sagt Stefan
Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW.
Das Zusagevolumen des Geschäftsfelds KfW Capital hat sich im Vergleichszeitraum
auf 572 Mio. EUR (09/2021: 230 Mio. EUR; +149 %) mehr als verdoppelt. Diese
Entwicklung war insbesondere von den Zusagen bei den im letzten Jahr
eingeführten Bausteinen des Zukunftsfonds "ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität"
und "GFF/EIF-Wachstumsfazilität" geprägt.
Das Neugeschäft der Export- und Projektfinanzierung ist auf 11,7 Mrd. EUR
(09/2021: 9,3 Mrd. EUR; +26 %) angestiegen. Im Wesentlichen haben alle
Geschäftssparten der Industrie- und Transportsektoren zu dem Anstieg
beigetragen.
Die Zusagen der KfW Entwicklungsbank übertrafen mit 2,5 Mrd. EUR (09/2021: 2,4
Mrd. EUR; +6 %) leicht den Vorjahreswert. Auch die DEG verzeichnete mit 0,8 Mrd.
EUR ein positives Neugeschäft (09/2021: 0,7 Mrd. EUR; +18 %).
Die KfW erzielte in den ersten drei Quartalen 2022 einen Konzerngewinn in Höhe
von 993 Mio. EUR (09/2021: 1.929 Mio. EUR) und liegt damit zwar unter dem
außergewöhnlich starken Vorjahresergebnis, aber über den Erwartungen. Im dritten
Quartal hat die KfW aufgrund der herausfordernden ökonomischen Aussichten mit
einer Reihe von Risikofaktoren zusätzliche Vorsorge für das Kreditportfolio
gebildet.
Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderaufwand) betrug 1.199 Mio. EUR
und lag damit unter dem guten Vorjahresergebnis in Höhe von 1.363 Mio. EUR. Der
Zinsüberschuss (vor Förderaufwand) betrug 1.805 Mio. EUR (09/2021: 1.924 Mio.
EUR) und stellt unverändert die wesentliche Ertragsquelle der KfW dar. Das
Provisionsergebnis
(vor Förderaufwand) liegt mit 464 Mio. EUR fast auf dem Vorjahresniveau
(09/2021: 479 Mio. EUR). Der Verwaltungsaufwand (vor Förderaufwand) lag mit
1.070 Mio. EUR trotz der weitreichend ungeplanten Aktivitäten der KfW in Folge
der Russland-Ukraine-Krise nur knapp oberhalb des Vorjahreswertes von 1.041 Mio.
EUR.
Bedingt durch das aktuell steigende Zinsumfeld zieht der Bedarf an
Zinsverbilligungsleistungen im Vergleich zu den Vorjahren wieder an. In der
Folge bewegte sich der zu Lasten der eigenen Ertragslage erbrachte Förderaufwand
im Inlandsgeschäft - im Wesentlichen Zinsverbilligungen des Neugeschäfts - mit
181 Mio. EUR wesentlich über dem Vorjahr (94 Mio. EUR).
Das Bewertungsergebnis ist geprägt von Belastungen im Kredit- und
Beteiligungsportfolio. Das Risikovorsorgeergebnis im Kreditgeschäft in Höhe von
insgesamt -129 Mio. EUR (09/2021: +312 Mio. EUR) ist durch Bildung latenter
Risikovorsorge infolge eines herausfordernden Ausblicks auf die
makroökonomischen Faktoren gekennzeichnet. Die Risikovorsorge für
leistungsgestörte Kredite zeigte sich weiterhin moderat nahe der Nulllinie. Das
Bewertungsergebnis aus Beteiligungen trug insgesamt mit +254 Mio. EUR (09/2021:
+644 Mio. EUR) zum Konzernergebnis bei. Alle Beteiligungsportfolien bis auf das
FZ-Portfolio entwickelten sich positiv. Im DEG-Portfolio ist ein positives
Währungsergebnis nach Teil-Absicherung von 120 Mio. EUR zu verzeichnen sowie ein
negatives Titelergebnis von 98 Mio. EUR. Damit wurde ein leicht positives
Nettoergebnis im Beteiligungsportfolio in Höhe von 22 Mio. EUR erreicht.
Rein IFRS-bedingte Bewertungseffekte aus Derivaten, die zu Sicherungszwecken
eingesetzt werden, belasteten die Ertragslage mit -66 Mio. EUR (09/2021: -164
Mio. EUR).
Die Bilanzsumme liegt mit 585,5 Mrd. EUR um 34,6 Mrd. EUR über dem Wert vom
31.12.2021 (551,0 Mrd. EUR). Ursächlich hierfür ist in erster Linie die
Umsetzung des Maßnahmenpakets des Bundes zur Stützung der Energieversorgung in
Deutschland, die zu einem deutlichen Anstieg des Kreditvolumens führt.
Mit einer Gesamtkapitalquote von 24,9 % und einer (harten) Kernkapitalquote von
24,8 % (30.06.2022 24,7 % bzw. 24,6 %) liegen die aufsichtsrechtlichen
Eigenkapitalquoten weiterhin auf einem sehr guten Niveau.
"Die durch hohe Unsicherheiten geprägte Wirtschaftslage ist maßgeblich für den
Rückgang des Ergebnisses im dritten Quartal verantwortlich. Das ökonomische
Umfeld ist derzeit so herausfordernd wie lange nicht und wird auch das vierte
Quartal aufgrund der derzeitigen hohen Unwägbarkeiten und Belastungsfaktoren
beeinflussen. Gleichwohl erwarten wir einen zufriedenstellenden Konzerngewinn
für das Gesamtjahr 2022", betont Stefan Wintels.
Die KfW hat im April 2022 ihre Transformationsagenda KfWplus verabschiedet. Der
Leitgedanke heißt "Transformation gestalten - Resilienz stärken" mit dem mittel-
bis langfristigen Ziel, die KfW zu der digitalen Transformations- und Förderbank
zu entwickeln.
"Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns selbst transformieren müssen, um
die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft erfolgreich zu begleiten.
KfWplus gibt uns hierfür den notwendigen Rahmen für die Umsetzung unserer
Transformationsagenda, mit der wir bereits im Sommer begonnen haben", so der
Vorstandsvorsitzende Stefan Wintels.
Im Vordergrund der Transformationsagenda KfWplus stehen die Wirkung der
Förderung zu erhöhen und - angesichts der enormen Finanzierungsbedarfe -
privates Kapital stärker als bisher zu mobilisieren.
Die Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen
1. Mittelstandsbank und Private Kunden
Im Geschäftsfeld Mittelstandsbank und Private Kunden wurden per 30.09.2022
Zusagen i. H. v. 57,2 Mrd. EUR (09/2021: 53,6 Mrd. EUR) erzielt. Mit 28,5 Mrd.
EUR in der Mittelstandsbank (09/2021: 19,8 Mrd. EUR) und 28,7 Mrd. EUR in
Private Kunden (09/2021: 33,8 Mrd. EUR) verteilten sich die Zusagen gleichmäßig
auf beide Segmente. Insgesamt hat sich im dritten Quartal die Dynamik aus dem
ersten Halbjahr spürbar abgeschwächt, da die Förderbedingungen in der
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) u. a. aufgrund der
Weiterentwicklung der Baustandards angehoben wurden. Zudem hat sich die
allgemeine Investitionsneigung eingetrübt.
Mittelstandsbank: Gründung und Unternehmensinvestitionen
Im Förderschwerpunkt Gründung und Unternehmensinvestitionen wurden bis zum
30.09.2022 Zusagen i. H. v. 9,5 Mrd. EUR getätigt. Diese lagen unter dem
Vorjahresniveau (09/2021: 11,1 Mrd. EUR). Gründe dafür sind insbesondere die in
diesem Jahr ausgelaufenen Corona Hilfsprogramme und die rückläufige
Investitionsneigung aufgrund der allgemein unsicheren wirtschaftlichen Lage. Das
Sonderprogramm UBR, welches kurzfristig Liquidität für vom Ukraine-Krieg
betroffene deutsche Unternehmen zur Verfügung stellt, wurde mit einem
Zusagevolumen von 91 Mio. EUR seit Programmstart in diesem Jahr verhalten
nachgefragt.
Mittelstandsbank: Klimawandel und Umwelt
Im Schwerpunkt Klimawandel und Umwelt haben sich die Neuzusagen auf 17,6 Mrd.
EUR (09/2021: 8,0 Mrd. EUR) mehr als verdoppelt. Insbesondere gab es eine sehr
hohe Nachfrage hauptsächlich im ersten Halbjahr nach der Bundesförderung für
effiziente Gebäude (BEG) mit 10,4 Mrd. EUR in diesem Förderschwerpunkt. Auch das
KfW-Programm Erneuerbare Energien machte mit 5,7 Mrd. EUR (09/2021: 2,6 Mrd.
EUR) einen erheblichen Teil des Fördervolumens aus.
Mittelstandsbank: Innovation
Der Förderschwerpunkt Innovation verdoppelte sein Volumen im Vergleich zum
Vorjahr auf 1,4 Mrd. EUR (09/2021: 0,7 Mrd. EUR). Die Zusagen entfielen
größtenteils auf den ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit.
Private Kunden: Energieeffizienz und Erneuerbare Energien
Der Hauptanteil des Fördervolumens im Segment Private Kunden entfällt mit 24,1
Mrd. EUR auf den Förderschwerpunkt Energieeffizienz und Erneuerbare Energien
(09/2021: 27,3 Mrd. EUR). Im Vorjahreszeitraum waren im Förderschwerpunkt in der
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und Energieeffizient Bauen und
Sanieren (EBS) Sondereffekte maßgeblich für die enorm hohen Zusagen. Trotz der
abgeschwächten Zusagedynamik im dritten Quartal entfiel der wesentliche Anteil
der Zusagen im Geschäftsfeld nach wie vor auf die Bundesförderung für effiziente
Gebäude (BEG).
Private Kunden: Wohnen und Leben
Im Förderschwerpunkt Wohnen und Leben wurden Neuzusagen i. H. v. 3,2 Mrd. EUR
erreicht (09/2021: 4,9 Mrd. EUR). Der größte Treiber war das
KfW-Wohneigentumsprogramm mit 2,5 Mrd. EUR (09/2021: 3,2 Mrd. EUR), wobei sich
auch hier eine rückläufige Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen aufgrund des
gestiegenen Zinsniveaus zeigte. Die Genossenschaftsvariante des
KfW-Wohneigentumsprogramms startete am 04.10.2022.
Private Kunden: Bildung
Im Bereich Bildung betrugen die Neuzusagen zum dritten Quartal 2022 rund 1,4
Mrd. EUR und lagen somit leicht unter dem Niveau des Vorjahres (09/2021: 1,5
Mrd. EUR). Der Grund für den leichten Rückgang lag insbesondere in geringeren
Zusagen im KfW-Studienkredit (09/2022: 0,4 Mrd. EUR, 09/2021: 0,6 Mrd. EUR),
welcher im Vorjahr aufgrund der Corona-Krise von deutlich mehr Studierenden in
Anspruch genommen wurde.
2. Individualfinanzierung und Öffentliche Kunden
Das Geschäftsfeld Individualfinanzierung und Öffentliche Kunden erzielte zum
dritten Quartal 2022 ein Zusagevolumen von 54,7 Mrd. EUR (09/2021: 6,4 Mrd.
EUR). Das aktuell stark durch Sonderfinanzierungen zur Sicherung der
Energieversorgung geprägte Neugeschäftsvolumen liegt damit enorm über dem
vergleichbaren Vorjahreswert von 6,4 Mrd. EUR.
Individualfinanzierung: Unternehmen
In der Individualfinanzierung Unternehmen wurde mit 46,7 Mrd. EUR (09/2021: 0,2
Mrd. EUR) ein außerordentliches Zusagevolumen verzeichnet. Im Zusammenhang mit
dem Angriffskrieg gegen die Ukraine wurden Zuweisungsgeschäfte im Auftrag der
Bundesregierung zur Unterstützung von Energieversorgungsunternehmen mit einem
Gesamtvolumen von knapp 46,4 Mrd. EUR zugesagt. Die Finanzierungen wurden
insbesondere für Gasersatzbeschaffungen, kurzfristige Liquiditätsanforderungen
im Rahmen des sog. Margining (Sicherheitsleistungen, die beim Handel mit Energie
verpflichtend zu leisten sind) sowie zur Finanzierung der Gasbeschaffung für die
gesetzlich vorgeschriebene Erreichung bestimmter Füllstände in
Gasspeicheranlagen in Deutschland vergeben.
Individualfinanzierung: Banken und Landesförderinstitute
Die Individualfinanzierung Banken und Landesförderinstitute lag mit einem
Geschäftsvolumen von 2,8 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert (09/2021: 3,3 Mrd.
EUR). Einer konstanten Nachfrage nach Allgemeiner Refinanzierung an
Landesförderinstitute stehen reduzierte Zusagen bei Globaldarlehen für
Leasinginvestitionen und der Refinanzierung von Exportkrediten gegenüber.
Kommunale und Soziale Infrastruktur
Mit einem Geschäftsvolumen von fast 5,2 Mrd. EUR lag der Förderschwerpunkt
Kommunale und Soziale Infrastruktur weit über Vorjahresniveau (09/2021: 2,9 Mrd.
EUR). Die Steigerung ist insbesondere auf die Sonderförderung
Flüchtlingseinrichtungen für Kommunen sowie den Investitionskredit Kommunale
Unternehmen zurückzuführen. Zudem war eine sehr hohe Nachfrage insbesondere im
ersten Halbjahr im Rahmen des Bundesprogramms zur Förderung effizienter Gebäude
(BEG) für Kommunen, im Investitionskredit Digitale Infrastruktur sowie im neu
eingeführten Investitionskredit Nachhaltige Mobilität zu verzeichnen.
3. KfW Capital
Die Zusagen des Geschäftsfelds KfW Capital beliefen sich zum dritten Quartal
2022 auf 572 Mio. EUR, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (09/2021: 230 Mio.
EUR) eine Steigerung um 149 % bedeutet. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die
Investmenttätigkeit der beiden im vergangenen Jahr eingeführten
Eigenkapital-Bausteine des Zukunftsfondsfonds zurückzuführen: Bis zum 30.09.2022
wurden rund 441 Mio. EUR (09/2021: 97 Mio. EUR) über die beiden Programme
"ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität" (190 Mio. EUR) und
"GFF/EIF-Wachstumsfazilität" (251 Mio. EUR) zugesagt. Letzteres wird vom EIF mit
treuhänderischen Mitteln der KfW aus dem Zukunftsfonds durchgeführt. Zudem
wurden 89 Mio. EUR im Programm "ERP-VC-Fondsinvestments" zugesagt (09/2021: 112
Mio. EUR). KfW Capital investiert mit der Unterstützung des ERP-Sondervermögens
und des Zukunftsfonds in europäische VC-Fonds, die ihrerseits mit mindestens dem
von KfW Capital bereitgestellten Kapital innovative Technologieunternehmen in
Deutschland sukzessive finanzieren.
4. KfW IPEX-Bank
Die KfW IPEX-Bank , die das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung
verantwortet und Finanzierungen zur Begleitung deutscher und europäischer
Unternehmen auf den globalen Märkten bereitstellt, konnte trotz der anhaltenden
Auswirkungen der Corona-Krise sowie kriegsbedingter Verwerfungen im dritten
Quartal deutlich zulegen: waren die Halbjahreszahlen noch unter dem
Vorjahresniveau, so lagen die Neuzusagen am Ende des dritten Quartals mit 11,7
Mrd. EUR nun deutlich darüber (09/2021: 9,3 Mrd. EUR). Zum Neugeschäft haben
alle Geschäftssparten beigetragen, hervorzuheben ist die Geschäftssparte
Industrie und Services mit 2,3 Mrd. EUR (09/2021: 0,7 Mrd. EUR). Hierunter
finden sich insbesondere Finanzierungen für den Breitbandausbau in Europa, womit
die Bank ihr Engagement für den Ausbau der digitalen Infrastruktur
unterstreicht. An zweiter Stelle stand die Geschäftssparte Energie und Umwelt
mit 1,9 Mrd. EUR (09/2021: 2,0 Mrd. EUR), die insbesondere Projekte Erneuerbarer
Energien wie Wind- und Solarparks im Fokus hat.
5. Förderung Entwicklungs- und Schwellenländer
5.1 KfW Entwicklungsbank
Das Geschäftsfeld KfW Entwicklungsbank hat zum dritten Quartal 2022 für Vorhaben
in Entwicklungs- und Schwellenländern einen leichten Zusageanstieg auf 2,5 Mrd.
EUR (09/2021: 2,4 Mrd. EUR) erreicht. Der überwiegende Teil der Mittel aus dem
Bundeshaushalt in Höhe von 951 Mio. EUR ging an Länder in Afrika und dem Nahen
Osten, nämlich 672 Mio. EUR. Auch in den ersten Monaten dieses Jahres gab es
hohe Zusagen für Corona-Hilfen (für Impfkampagnen und Soforthilfen),
beispielsweise für Brasilien, aber auch für Länder im Nahen Osten.
5.2 DEG
Das DEG-Neugeschäft entwickelte sich im dritten Quartal 2022 insbesondere
angesichts der anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen erfreulich: Zum
30.09.2022 konnte die DEG 821 Mio. EUR für Investitionen privater Unternehmen in
Entwicklungs- und Schwellenländern zusagen und damit fast ein Fünftel mehr als
im Vergleichszeitraum des Vorjahres (09/2021: 693 Mio. EUR). Neben
Darlehensfinanzierungen in Höhe von 660 Mio. EUR investierte sie rund 161 Mio.
EUR Beteiligungskapital etwa in Generikaproduktion für Afrika. Regional
betrachtet entfiel der Großteil der neu zugesagten Finanzierungen auf
Lateinamerika und Afrika/MENA. Angesichts des fortdauernden Kriegs gegen die
Ukraine unterstützt die DEG ihre ukrainischen Kunden weiterhin mit Finanzierung
und Beratung.
6. Finanzmärkte
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes hat die KfW im Zeitraum Januar bis
September Mittel in Höhe von 78,2 Mrd. EUR (09/2021: 70,9 Mrd. EUR) in 13
verschiedenen Währungen an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Davon
wurden 63 % in Euro refinanziert, was neben der hohen Bedeutung als
Heimatwährung auch auf die günstigen Refinanzierungskonditionen in EUR im
Berichtszeitraum zurückzuführen ist. Hingegen war das Refinanzierungsumfeld im
ebenfalls für die KfW strategisch wichtigen US-Dollar-Markt deutlich
anspruchsvoller. Der Refinanzierungsanteil in US-Dollar lag mit 21 % dennoch auf
einem hohen Niveau. In Bezug auf die Refinanzierungsinstrumente erfolgte der
Großteil (63 %) der Mittelaufnahme am Kapitalmarkt durch die Emission von
Benchmark-Anleihen. Green Bond Emissionen sowie Privatplatzierungen trugen
jeweils rund 10 % zur Gesamtrefinanzierung in den ersten neun Monaten bei.
Damit gelang es der KfW in einem allgemein schwierigen Umfeld mit steigenden
Zinsen, hohen Inflationsraten und anhaltender Volatilität in den ersten neun
Monaten bereits 87 % ihres für das Gesamtjahr 2022 anvisierten
Refinanzierungsziels in Höhe von 90 Mrd. EUR erfolgreich über den Kapitalmarkt
zu refinanzieren. Ende Oktober belief sich das Refinanzierungsvolumen bereits
auf 86,5 Mrd. EUR.
Zur Refinanzierung der ihr von der Bundesregierung aufgrund des § 2 Absatz 4 des
KfW-Gesetzes zugewiesenen Geschäfte mit Bezug zur Energiewirtschaft und
-versorgung kann die KfW seit Ende Oktober 2022 zudem Darlehen vom
Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) in Anspruch nehmen. Die
Refinanzierungsmöglichkeit über den WSF ergänzt die regulären Kapital- und
Geldmarktaktivitäten der Bank.
Erfolgskennzahlen (in Mio. EUR)
01.01.2022 - 30.09.2022 01.01.2021 -
30.09.2021
Betriebsergebnis vor Bewertungen
(vor Förderaufwand) 1.199 1.363
Förderaufwand 181 94
Konzerngewinn 993 1.929
Konzerngewinn vor IFRS-Effekten
aus Sicherungszusammenhängen 1.058 2.092
Bilanzkennzahlen (in Mrd. EUR)
30.09.2022
31.12.2021
Bilanzsumme 585,5 551,0
Bilanzielles Eigenkapital 36,1 34,2
Geschäftsvolumen 730,9 686,9
Aufsichtsrechtliche Kennzahlen (in %) 1)
30.09.2022
30.06.2022
(Harte) Kernkapitalquote 24,8 24,6
Gesamtkapitalquote 24,9 24,7
1) Die angegebenen Kapitalquoten berücksichtigen die gem. Art. 26 (2) CRR
anrechenbaren Zwischenergebnisse, die von den jeweiligen Jahresergebnissen gem.
IFRS abweichen.
Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und Förderzahlen finden Sie unter:
http://www.kfw.de/geschaeftszahlen
KfW Geschäftsbericht online: www.kfw.de/berichtsportal
(http://kfw.de/berichtsportal)
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Sybille Bauernfeind
Tel. +49 (0)69 7431 2038, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: mailto:Sybille.Bauernfeind@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/5366352
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