Verlust statt Gewinn? Neue Kearney-Studie zeigt: Black Friday kostet

deutschen Handel jährlich 300 Millionen Euro

Düsseldorf (ots) - Kunden planen zunehmend Käufe für den Black Friday, was den

Einzelhandel vor Probleme stellt. Trotz teils massiver Umsatzspitzen bleibt

durch die geringere Nachfrage vor und nach dem Tag nur ein kleines Plus. Eine

neue Studie von Kearney und dem AI-Pricing-Anbieter 7Learnings prognostiziert

für dieses Jahr zwar wieder einen Milliarden-Umsatz, doch durch falsche

Preisstrategien verlieren Händler Millionen. Künstliche Intelligenz könnte den

margenschwachen Einzelhandel wieder auf Kurs bringen.

Kunden haben gelernt mit dem Black Friday umzugehen. Das heißt Einkäufe werden

verschoben und zunehmend auf diesen Tag geplant. Das stellt den deutschen

Einzelhandel vor eine Herausforderung, denn laut Studie sinkt die Nachfrage drei

Wochen vor und bis zu zwei Wochen nach dem Einkaufstag signifikant. "Von den

massiven positiven Ausschlägen um teilweise 150 bis 200 Prozent an Nachfrage und

Umsatz, bleiben in Wahrheit nur rund sieben Prozent Mehr-Umsatz", erklärt Moritz

Tybus, Partner der Unternehmensberatung Kearney. Er prognostiziert für diesen

Einkaufszeitraum2024 einen Gesamtumsatz von 6,4 Milliarden Euro in Deutschland,

das sind rund zehn Prozent mehr als im letzten Jahr. Allerdings "verliere" der

Einzelhandel dabei laut der Studie rund300 Millionen Euro Profit durch

ungeschickte und veraltete Preissetzung. Dabei seien margenschwache

Einzelhändler auf die Umsätze an diesem Tag angewiesen, sagt Tybus: "Ein

vorhersagebasiertes und KI-gestütztes Preismodell, das gezielt auf

Kundenbedürfnisse reagiert, wird immer wichtiger. Gerade weil die Konsumenten

mittlerweile sehr gezielt kaufen, kommen Händler nicht umhin den Black Friday

optimal für sich zu nutzen." Bisher sei dies aber für den Großteil des Marktes

noch Zukunftsmusik und Preise richten sich in erster Linie nach dem Wettbewerb.

Im Schnitt wurden mit dieser vorherrschenden Strategie im Vorjahr 625 Millionen

Euro Profit erwirtschaftet. Durch bessere Discountsetzung und Nutzung der

Marketingausgaben hätten es laut der Studie 915 Millionen Euro sein können. Dass

zukünftige Preisgestaltung mittels Einbeziehung von digitalen Daten und

künstlicher Intelligenz noch mehr leisten könne, zeigt auch die exklusive

Konsumentenstudie aus dem letzten Monat.

Rabatte bleiben meist unter 10 Prozent

85 Prozent der befragten Konsumenten gaben dabei an, am diesjährigen Black

Friday teilzunehmen, wobei ein Drittel Produkte kaufen würde, die sie sonst

nicht erwerben würden. "Die Mehrheit erwartet Rabatte von mindestens 30 bis 50

Prozent gegenüber dem UVP. Für viele Händler ist der Black Friday daher eine

Gratwanderung zwischen Profit und Kundenerwartung" erklärt Tybus. Obwohl die

effektiven Rabatte in den Geschäften und im Onlinehandel in Wahrheit im Schnitt

unter zehn Prozent liegen, wird der Einkaufstag von den Deutschen äußerst gerne

genutzt. 85 Prozent der Befragten stehen diesem positiv gegenüber, wobei

Elektronik, Technik und Mode die beliebtesten Kategorien sind. Nachhaltigkeit

spielt für 75 Prozent der Konsumenten in diesem Zusammenhang allerdings kaum

eine Rolle. Etwa zwei Drittel der Käufe werden in dieser Zeit online getätigt,

was die zunehmende Bedeutung des E-Commerce unterstreicht. Paradox ist: auch

wenn etwa 35 Prozent der Befragten die angebotenen Rabatte als niedriger

empfanden als beworben, zeigt die hohe Zufriedenheitsrate von 90 Prozent, dass

die Erwartungen der Konsumenten dennoch größtenteils erfüllt werden. "Die

gelernte Erkenntnis, dass sich Black Friday lohnt, ob es nun stimmt oder nicht,

könnten Einzelhändler für sich zukünftig wesentlich besser nutzen", so Tybus.

Hohe Auswirkungen bei Kosmetik und Sportartikel

Heute setzen 95 Prozent der Händler online wie offline auf bisher bekannte

Strategien, also einen Mix aus Gutscheinen, Rabatten und entsprechendem

Marketing. "Oft richten sich die Preise und Rabatte weniger nach den

tatsächlichen Bedürfnissen und Wünschen der Kunden, sondern werden vor allem auf

Basis der Konkurrenz festgelegt. Das führt dazu, dass Händler den Druck

verspüren, in einen Preiswettkampf zu geraten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.",

so Tybus. Im Vergleich hätte ein innovativ KI-basiertes Preismodell am letzten

Black Friday zusätzlich bis zu 740 Millionen Euro Umsatz erzielen können. Diese

Lücke entsteht beispielsweise in Produktkategorien wie Kosmetik oder

Sportartikel, bei denen kleinste Preisänderungen bereits große Auswirkungen auf

die Nachfrage haben. "Dass sich der Einzelhandel durch schlechte

Preisentscheidungen bisher oft geschadet hat, zeigt auch die Tatsache, dass

selbst Nichtstun am Black Friday besser wäre als eine falsche Strategie",

erklärt der Kearney-Experte. Im Schnitt seien laut seinen Berechnungen so

bereits rund 132 Millionen Euro Profit mehr möglich. Die Studie zeigt, dass ein

einzelner Einzelhändler auch ohne Marketingstrategie oder Rabattaktionen seinen

Profit verdoppeln könnte. Das geht allerdings nur, so lange alle anderen

weiterhin mit Rabattschlachten die Nachfrage ankurbeln - ein zukunftssicheres

Vorgehen wäre dies nicht. Firmen, die auf künstliche Intelligenz bei der

Preisstrategie setzen, können laut der Studie allerdings am meisten herausholen,

im Durchschnitt nochmal 158 Millionen Profit mehr.

Zufriedene Kunden trotz höherer Preise?

Bisher verwenden nur etwa fünf Prozent der Einzelhändler eine Preisstrategie,

die auf künstlicher Intelligenz beruht. "Dabei birgt ein vorhersagebasiertes

Preismodell das Potenzial, Nachfrage und Zahlungsbereitschaft der Kunden viel

besser zu nutzen, was zu höheren Profiten und häufig zu höheren Preisen führen

kann", erklärt Felix Hoffmann, Co-Founder und CEO von 7Learnings. Auch die

Konsumentenbefragung untermauere dieses Potenzial: Verbraucher erwarten zwar

hohe Rabatte, erhalten de facto aber oft geringere Nachlässe. Trotzdem sind sie

zufrieden und verlagern den Großteil ihrer Einkäufe auf diesen Tag. "Händler

könnten dieses Verhalten nutzen, indem sie durch AI-optimiertes Pricing die

richtige Balance zwischen attraktiven und gleichzeitig profitablen Preisen

schaffen", so Hoffmann abschließend.

Die komplette Studie finden Sie hier zum Download:

https://www.de.kearney.com/documents/d/germany/kearney-black-friday-studie

Über Kearney

Kearney ist eine der führenden globalen Unternehmensberatungen. Seit nahezu 100

Jahren vertrauen uns Führungsetagen, Regierungsstellen und gemeinnützige

Organisationen. Das Erfolgsrezept, um unseren Klienten zum Durchbruch zu

verhelfen? Unsere Mitarbeiter:innen mit ihren individuellen Interessen und

Stärken. Und unser Antrieb große Ideen nicht nur zu Papier zu bringen, sondern

auch umzusetzen. http://www.de.kearney.com

Über 7Learnings

7Learnings bietet eine KI-basierte Softwarelösung für dynamische

Preisoptimierung im E-Commerce. Mithilfe von Machine Learning analysiert das

Tool Kundenverhalten und Nachfrage, um optimale Preise in Echtzeit festzulegen.

So können Händler Umsätze steigern, Margen verbessern und ihre Preisstrategie

datenbasiert und profitabel gestalten. https://7learnings.com

Pressekontakt:

Verena Herb

Director Marketing & Communications DACH

A.T. Kearney GmbH

Dreischeibenhaus1

40211 Düsseldorf

Tel.: +49 175 2659 363

mailto:verena.herb@kearney.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/15196/5912880

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