Inflation und Wohlstand / Umfrage: 85 Prozent rechnen mit persönlichen
Wohlstandseinbußen
Berlin (ots) - Die Inflation ist zurzeit die größte Sorge der Deutschen. 85
Prozent rechnen mit persönlichen Wohlstandseinbußen. Besonders betroffen: die
schwächeren sozialen Schichten. Dort gehen 48 Prozent davon aus, dass sich ihre
wirtschaftliche Lage deutlich verschlechtern wird. Das sind Ergebnisse einer
repräsentativen Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) für die
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) .
"Die Mehrheit rechnet auch längerfristig mit Wohlstandseinbußen", so IfD
Direktorin Prof. Dr. Renate Köcher , bei der Vorstellung der Ergebnisse. 70
Prozent gingen davon aus, dass Wohlstand und Lebensqualität in den nächsten zehn
Jahren sinken würden. Nur drei Prozent rechneten mit einer Verbesserung von
Wohlstand und Lebensqualität. Angesichts dieser Einschätzungen kann es nicht
verwundern, dass 76 Prozent der Deutschen der Ansicht sind, dass die Politik
mehr tun sollte, um steigende Preise zu bekämpfen. Offen ist die Antwort auf die
Frage: wie?
Die Finanzmarktexperten des Leibniz-Zentrums für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) erwarten mehrheitlich einen Rückgang der Inflation in
den kommenden beiden Jahren. Aber auch für 2024 wird prognostiziert, dass die
Inflationswerte oberhalb von 2 Prozent liegen werden. ZEW-Präsident Prof. Achim
Wambach sagt: "Die Inflation wird uns noch länger beschäftigen, und dies in
einem makroökonomischen Umfeld, das durch hohe Unsicherheiten geprägt ist.
Unternehmen werden ihre Preise und Tarifpartner die Löhne anpassen, ein gewisses
Überschießen ist unvermeidlich. Die Inflation ist angebotsgetrieben durch den
Rückgang der Energielieferungen und den damit einhergehenden Anstieg der
Energiepreise. Geldpolitik und auch Fiskalpolitik sind gefordert, die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu senken, um den Preisdruck zu verringern."
Der Geschäftsführer der INSM, Hubertus Pellengahr , fordert die Bundesregierung
zu einer zielgerichteteren Politik auf. "Statt Geld mit der Gießkanne zu
verteilen und so die Inflation weiter anzuheizen, brauchen wir Maßnahmen, die
denen helfen, die wirklich Hilfe benötigen. Und statt das ohnehin knappe
Energieangebot politisch weiter zu verknappen, müssen wir endlich den Ausbau
neuer Energiequellen vorantreiben und alle Kapazitäten zur Energieerzeugung
nutzen. Marktwirtschaftlich, wachstumsfreundlich und vor allem mit einer
schnellen, digitalisierten Verwaltung. Das hilft dem Klima und dem
gesellschaftlichen Wohlstand."
Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage und weitere Fakten zur Inflation finden
Sie auf http://www.insm.de .
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches Bündnis aus
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen
Marktwirtschaft in Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne
marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der
Metall- und Elektro-Industrie finanziert.
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