Deutsche Photonikbranche verzeichnet 2022 außergewöhnliches Umsatzplus
von 18 Prozent
Berlin (ots) - Im Jahr 2022 konnten die rund 1.000 deutschen Photonikhersteller
an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen und erneut zweistellig wachsen. Ausgehend
von einer Umfrage von PHOTONICS GERMANY, der Allianz zwischen dem Deutschen
Industrieverband SPECTARIS und OptecNet Deutschland, konnte der Gesamtumsatz im
Vergleich zu 2021 nominal um mehr als 18 Prozent gesteigert werden. Das
entspricht einem Wert von 56 Milliarden Euro, ein Rekordumsatz für die Branche.
Getragen wurde das Ergebnis dabei gleichermaßen von einem starken Inlands- und
Auslandsgeschäft mit einem Plus von jeweils rund 18 Prozent. Vor dem Hintergrund
der stark gestiegenen Preise relativiert sich das Ergebnis etwas, kann aber
dennoch als Erfolg gewertet werden. Als Treiber neuer innovativer Bereiche
innerhalb ihrer Anwendungsmärkte profitiert die Photonik von deren
überdurchschnittlich hohen Wachstumsraten.
Ein weiterer Grund für den starken Anstieg war das erneut positive US-Geschäft.
Die deutschen Photonikexporte in das zweitwichtigste Zielland der Branche legten
2022 um rund 23 Prozent zu. Die Firmen profitierten dabei unter anderen vom
schwachen Euro und den US-Konjunkturprogrammen. Die große Bedeutung des
internationalen Geschäfts zeigt sich in der unverändert hohen Exportquote von 73
Prozent: 40,7 Milliarden Euro Umsatz wurden im Ausland erzielt. Ausgehend von
den amtlichen Außenhandelszahlen ist China das mit Abstand wichtigste Zielland
der deutschen Photonik, gefolgt von den USA und Japan.
Aufgrund der positiven Umsatzentwicklung stieg die Zahl der Beschäftigten zum
zweiten Mal in Folge um neun Prozent auf jetzt 191.800 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern. "Diese erfreuliche Entwicklung stellt für viele Unternehmen
inzwischen eine enorme Herausforderung dar, da die Wachstumspotenziale mangels
ausreichender Fachkräfte schon heute nicht mehr voll erschlossen werden können",
betont Dr. Bernhard Ohnesorge, Vorsitzender der Photonik bei SPECTARIS und
Geschäftsführer der Carl Zeiss Jena GmbH.
Weiterhin steht die Bewältigung von Lieferkettenschwierigkeiten, insbesondere im
Halbleiterbereich, auf der Tagesordnung der Unternehmen ganz oben. Mit einer
kurzfristigen Entspannung der Situation wird dabei nicht gerechnet. Auch die
stark gestiegenen Kosten belasten die Branche. Ohnesorge: "Auf das Jahr 2023
schauen die deutschen Hersteller vergleichsweise verhalten optimistisch und
rechnen mit einem erneuten, aber etwas schwächerem Plus in der Größenordnung von
etwa zehn Prozent."
Ungeachtet der zur Zeit vorhandenen allgemeinen konjunkturellen Unsicherheiten
ist das Wachstumspotenzial der Photonik mit ihrer überdurchschnittlich hohen
FuE-Quote von fast zehn Prozent weiterhin enorm. Alleine für Quantentechnologien
wird bis 2030 mit einem jährlichen Gesamtumsatz-Wachstum von 20 Prozent
gerechnet. Weitere Anwendungsfelder der Photonik laufen auf Hochtouren, etwa die
Medizintechnik, die autonome Mobilität oder der Bereich Halbleiterausrüstung.
Andere stehen am Beginn ihrer Erschließung, wie zum Beispiel Precision Farming
im Rahmen der Digitalisierung der Landwirtschaft. Laut einer Studie von
SPECTARIS und der Messe München wird sich Precision Farming immer stärker zu
einem wesentlichen Eckpfeiler einer nachhaltigen Ernährung der Weltbevölkerung
entwickeln. Dementsprechend wird erwartet, dass der Photonik-Umsatz in diesem
noch jungen Bereich alleine in den kommenden Jahren um jährlich etwa 15 Prozent
wachsen wird.
Hinweis für die Redaktionen: Hier (https://www.spectaris.de/fileadmin/Content/An
sprechpartner/FullRes_ohnesorge.jpg) finden Sie ein Foto von Herrn Dr.
Ohnesorge. Copyright: SPECTARIS.
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