Teure Energieimporte und Vorleistungen belasten Außenhandelsbilanz -
Brossardt: "Corona-Entwicklung in China bereitet Sorgen"
München (ots) - Der Freistaat exportierte in den Monaten Januar bis November
2022 nominal um 13,6 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damit
summierten sich die Ausfuhren auf 197,8 Milliarden Euro . "Diese Steigerung ist
jedoch zu großen Teilen inflationsbedingt . Die Weltkonjunktur entwickelt sich
weiter schwach und das drückt auf die Nachfrage nach Produkten aus dem
Freistaat", erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw -
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. zu den heute vom Bayerischen
Landesamt für Statistik veröffentlichten Außenhandelszahlen vom November 2022.
Brossardt weiter: "Der Wert der Importe stieg im Zeitraum von Januar bis
November um 19,3 Prozent auf 229,5 Milliarden Euro . Unter dem Strich steht also
ein Außenhandelsdefizit von 31,7 Milliarden Euro . Verantwortlich dafür sind vor
allem die hohen Ausgaben für Energieimporte. Von Januar bis November hat Bayern
in Summe 17,2 Milliarden Euro für Erdöl- und Erdgasimporte ausgegeben, das
entspricht einer Steigerung um 53,4 Prozent gegenüber 2021. Zusätzlich haben
sich zahlreiche weitere Vorleistungsgüter massiv verteuert. Diese Kosten können
die Betriebe nicht oder nicht im vollen Umfang an ihre Kunden auf den
Weltmärkten weitergeben."
Die Ausfuhren in alle drei zentralen Märkte für bayerische Produkte legten
wertmäßig im Zeitraum von Januar bis November zu ( Europa +11,7 Prozent, USA
+25,9 Prozent, China +5,0 Prozent ). "Auch diese Zuwächse müssen wir vor dem
Hintergrund der Inflation sehen. Zwar profitiert der Handel mit den USA vom
schwachen Euro, aber die Entwicklung in China bereitet uns große Sorge . Die
strenge Null-Covid-Politik Chinas drückte lange auf die Konjunktur im Reich der
Mitte. Aber seit der Lockerung der Maßnahmen erlebt China eine massive
Corona-Welle . Damit drohen erneute Belastungen in den Lieferketten und negative
Auswirkungen auf die Nachfrage nach Produkten aus Bayern ."
Zu einzelnen Warengruppen erläutert Brossardt: "Während die Ausfuhren von
Kraftfahrzeugen und elektronischen Bauelementen von Januar bis November 2022
wertmäßig um 27,9 Prozent beziehungsweise 14,1 Prozent zulegen konnten, stiegen
beispielsweise die Exporte von Eisen-, Blech- und Metallwaren nur um 7,3 Prozent
."
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