Frankreich straft die Extreme ab / Wirtschaft zwischen Erleichterung

und Bangen

Berlin/Paris (ots) - (gtai) Der gefürchtete Erdrutschsieg des rechtsextremen

Rassemblement National um Marine Le Pen und Jordan Bardella bleibt aus. Stärkste

Kraft in der neu gewählten Assemblée Nationale wird das Linksbündnis Nouveau

Front Populaire mit 181 Sitzen, gefolgt vom bisherigen Regierungsbündnis

Ensemble (165 Sitze). Die konservative Partei der Republikaner und diverse

kleinere Rechtsparteien schicken 66 Abgeordnete in die Nationalversammlung. Der

RN hingegen verfügt in der neuen Zusammensetzung über lediglich 143 Sitze. Damit

erreicht die Partei von Marine Le Pen zwar gut 50 Sitze mehr als noch bei der

letzten Wahl 2022, ist aber doch weit entfernt von der angestrebten absoluten

Mehrheit.

"In der Nationalversammlung stehen sich nunmehr drei ideologisch

entgegengesetzte Blöcke gegenüber. Keiner dieser Blöcke verfügt über die

absolute Mehrheit. Die stärkste Kraft, die Nouveau Front Populaire unter - wenn

auch umstrittener - Führung von Jean-Luc Mélenchon hat ihren Führungsanspruch

angemeldet. Aber auch Persönlichkeiten wie der ehemalige Staatspräsident

Francois Hollande vom Parti Socialiste oder Ex-Premier Edouard Philippe haben

sich ins Spiel gebracht", so Frauke Schmitz-Bauerdick von Germany Trade & Invest

in Paris.

Wie es nun weitergeht, ist noch offen. Der bisherige Premierminister Gabriel

Attal wird im Laufe des Tages seinen Rücktritt einreichen, hat aber erklärt,

dass er bereit sei, so lange wie notwendig im Amt zu bleiben. Staatspräsident

Emmanuel Macron hat angekündigt, mit der Ernennung eines neuen Premierministers

warten zu wollen, bis sich die Nationalversammlung strukturiert hat.

"Die große Schwierigkeit wird darin liegen, eine arbeits- und abstimmungsfähige

Mehrheit zu finden. Die parlamentarische Zusammenarbeit mehrerer Parteien in

festen Koalitionen, wie in Deutschland an der Tagesordnung, ist in Frankreich

bislang nicht üblich", so Frankreich-Expertin Schmitz-Bauerdick weiter. "Die

Märkte reagieren verhalten pessimistisch. Aber nach Ansicht von Finanzexperten

hätte es schlimmer kommen können. Zwar ist eine nunmehr mögliche Blockade des

Parlaments gerade angesichts der hohen Verschuldung Frankreichs nicht ideal.

Mehr als eine Blockade aber war in Wirtschafts- und Finanzkreisen eine absolute

Mehrheit des Rassemblement National, oder des aus wirtschaftlicher Sicht als

noch gefährlicher empfundenen Linksbündnisses befürchtet worden. Dessen

Wahlprogramm sieht ein teures Umverteilungsprogramm vor, mit hohen

Mehrbelastungen für Unternehmen und Staatsbudget."

Weitere Informationen zu Frankreich findet Sie unter Wirtschaft in Frankreich

(gtai.de) (https://www.gtai.de/de/trade/frankreich-wirtschaft) . Germany Trade &

Invest (GTAI) ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik

Deutschland. Die Gesellschaft informiert deutsche Unternehmen über

Auslandsmärkte, wirbt für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland

und begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.

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