Droht in den USA eine Rezession? / Midterm-Wahlen als Stimmungstest

für US-Regierung

Berlin, Washington D.C. (ots) - Am 8. November 2022 finden in den USA die

sogenannten Midterm-Wahlen für den US-Kongress statt. Alle zwei Jahre werden

sämtliche Mitglieder des Repräsentantenhauses und ein Drittel des Senats

gewählt. Die Midterms gelten als wichtiger Stimmungstest für die Regierung unter

dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden.

Eine für 2023 drohende Rezession ist eines der Hauptthemen im Wahlkampf. Die

ersten zwei Quartale 2022 waren von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts

(BIP) geprägt (-1,6 und -0,6 Prozent). Das Wachstum von 2,6 Prozent im 3.

Quartal hat die Rezessionsgefahr für 2023 dennoch nicht beseitigt: "Vor dem

Hintergrund einer hohen Inflation von derzeit über acht Prozent und einer sich

eintrübenden Weltwirtschaftslage besteht in den USA weiterhin die Gefahr eines

Wachstumsrückgangs. Insbesondere die massiven Leitzinserhöhungen der

US-Notenbank, welche die Inflation bekämpfen sollen, könnten eine endgültige

Rezession auslösen", sagt Ullrich Umann von Germany Trade & Invest (GTAI) in

Washington D.C.

Um die Wirtschaft zu stützen, hat die US-Regierung umfangreiche Fiskalpakete ins

Leben gerufen. Vor allem in den Bereichen Infrastrukturausbau,

Halbleiterproduktion oder der Herstellung und Anwendung von Anlagen für

erneuerbare Energien ist der Staat mit hohen Milliardenbeträgen in den

finanziellen Vorlauf gegangen. "Ausländische Kritik, darunter auch aus

Deutschland, ist vor allem an den Vergabekriterien für staatliche Hilfen laut

geworden. Hauptkritikpunkt sind die gestiegenen Anforderungen an lokale

Wertschöpfungsanteile. Exportbetriebe kommen damit, wenn überhaupt, nur als

Lieferanten, jedoch nicht als Hauptauftragnehmer für öffentliche Aufträge

infrage", gibt Umann zu bedenken. Alternativ müssten sich deutsche Unternehmen

in den USA mit einer eigenen Fertigung niederlassen, um als inländischer

Anbieter anerkannt zu werden.

Zwar können somit deutsche Exporteure von den umfangreichen Fiskalpaketen nicht

direkt profitieren, als Zulieferer jedoch sehr wohl. So zählen deutsche

Maschinen-, Technologie- und Komponentenhersteller noch immer zu den wichtigsten

Lieferanten. "Der im Vergleich zum US-Dollar schwache Wechselkurs des Euro kommt

deutschen Unternehmen zugute, da sie mit attraktiven Preisen punkten können",

fügt Umann hinzu.

Traditionell sind die USA der größte Zielmarkt für die deutsche

Exportwirtschaft. So wurden im vergangenen Jahr 2021 Waren im Wert von 134,7

Milliarden US-Dollar geliefert. Die wichtigsten Importkategorien waren Fahrzeuge

und Fahrzeugteile, gefolgt von pharmazeutischen Produkten, optischen Fasern

sowie Erzeugnissen der Elektrotechnik.

Weitere Informationen und Analysen zur Wirtschaft erhalten Sie auf unserer

Länderseite zu den USA (https://www.gtai.de/de/trade/welt/amerika/usa-118882) .

Germany Trade & Invest (GTAI) ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der

Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft informiert deutsche Unternehmen

über Auslandsmärkte, wirbt für den Wirtschafts- und Technologiestandort

Deutschland und begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in

Deutschland.

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