Back to boring
Kleinmachnow (ots) - Während der Phase der Null- oder Negativzinsen haben viele
institutionelle Investoren ihre Anlagerichtlinien überarbeitet. Ziel war es,
neben Zinspapieren auch renditeträchtigere Risikoassets verwenden zu dürfen.
"Jetzt gibt es eine große Bewegung 'Back to Boring', also ins als langweilig
geltende Kreditgeschäft", sagt Sebastian Bergmann, Geschäftsführer der EDS
European Debt Solutions GmbH. "Dabei sind Kredite im Public Sector eine noch
etwas höher rentierende Alternative auf gleicher Sicherheitsstufe."
Wie vor 15 Jahren liegen die langfristigen Zinsen derzeit wieder zwischen drei
und vier Prozent. "Das ist für viele institutionelle Anleger ein
Wohlfühl-Szenario", so Bergmann. "Stiftungen genau wie Versorgungswerke scheinen
oft froh zu sein, Aktienquoten wieder reduzieren und Risiken aus den Portfolios
nehmen zu können."
Traditionell sind die Anlagerichtlinien dieser Institutionen sehr konservativ
ausgerichtet. "Das hat dazu geführt, dass mit dem langen Abrutschen des Zinses
die laufenden Erträge der Neuanlagen immer geringer ausfielen", sagt Bergmann.
"Nur wenige haben die mit den niedrigen Zinsen einhergehenden hohen Kurse für
Verkäufe genutzt." Gerade konservativ agierende Institutionen setzen oft darauf,
die Anleihen bis zur Endfälligkeit zu halten, um kein Marktrisiko einzugehen.
Doch die vergangenen Jahre haben auch einen neuen Blick auf die Risiken von
Staatsanleihen ermöglicht. "Die Kursschwankungen waren selbst bei Bundesanleihen
enorm", so Bergmann. Und sie zeigten, dass auch sichere Anlagen nicht in jeder
Marktphase geeignet sind. "Viele Institutionelle haben über die Zeit den
Durchschnittskupon in ihrem Anleihebestand immer weiter fallen sehen", so
Bergmann. "Dies wird die Arbeit noch auf einige Jahre prägen, selbst wenn die
Zinsen derzeit wieder steigen."
Kurze Laufzeiten sind in Phasen sich ändernder Zinsen von Vorteil. "Das Risiko
bleibt überschaubar, was die Portfolios stabilisiert", sagt Bergmann. Neben
kurzlaufenden Staatsanleihen eignen sich vor allem Kredite im Public Sector und
solche für die Daseinsvorsorge, zu der auch die öffentliche Infrastruktur
gehört. "Die Ausfallquoten bei Kommunen liegen faktisch bei Null, trotzdem
rentieren sie höher als Bundespapiere", so Bergmann. Der Grund liegt in der
relativen Illiquidität dieser Kredite. "Ein Aufschlag wird auch wegen der
theoretisch höheren Komplexität gezahlt", sagt Bergmann. "Zwar ist noch keine
deutsche Kommune ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen." Sollte es aber so
weit kommen, würde die Rückzahlung wegen des Umwegs über Land und Bund etwas
länger dauern.
"Davon ist derzeit allerdings nicht auszugehen, weshalb Kredite an die
öffentliche Hand für Institutionelle eine sehr gute Möglichkeit sind, Gelder
anzulegen", sagt Bergmann. "Zumal wenn es sich um verbriefte Kassenkredite
handelt, die in kurzen Abständen refinanziert werden und so immer den jeweiligen
Stand der Zinsen widerspiegeln."
Über EDS European Debt Solutions
EDS European Debt Solutions ist ein neues, auf die Kredit- und
Investmentindustrie spezialisiertes InvestmentTech-Start-up. Gegenstand des
Unternehmens ist es, die Realwirtschaft mit institutionellen Investoren in
Europa zusammenzubringen, um Kapital - zusätzlich zum klassischen Bankensektor
auf der Kreditseite - dem europäischen Public Sector und Mittelstand gezielt
über die Nutzung der Plattformökonomie sowie ausgewählte weitere Partner zur
Verfügung zu stellen. Weitere Informationen unter http://www.eds-finance.com .
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