Die besten PKV-Vollkostentarife 2022 für jedes Portemonnaie (FOTO)

Köln (ots) - Wer hat die besten PKV-Vollkostentarife? Dieser Frage ging das

Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) auch 2022 nach. Die Ergebnisse: Bei den

Beihilfe-Tarifen für Beamte schnitt die Barmenia am besten ab. Beim allgemeinen

Tarif mit Premiumschutz kam die Hallesche auf Platz 1. Bei "normalen" Tarifen

auf Standardniveau siegte hingegen die ARAG. Und bei Tarifen mit Grundschutz

liegt die Hanse Merkur ganz vorne.

"Wer glaubt, keine Zeit für seine Gesundheit zu haben, wird früher oder später

Zeit zum Kranksein haben müssen", lautet ein chinesisches Sprichwort. Und wer

krank ist, will die beste medizinische Versorgung, die es gibt. Doch die muss

man sich auch leisten können. Schließlich kostet ein längerer Klinikaufenthalt

locker Zehntausende von Euro - wenn das denn reicht. Krankheit muss jedoch nicht

in den finanziellen Ruin führen. Zumindest nicht in Deutschland. Hier kann - und

muss - sich jeder vor finanziellen Folgen von Krankheit schützen. Und das zu

relativ überschaubaren Kosten. So bieten private Krankenversicherer (PKV) für

Beamte und Besserverdienende jede Menge Tarifvarianten - mit unterschiedlichsten

Leistungen zu unterschiedlichsten Preisen an. Für jeden, der sich privat

krankenversichern will, macht es allein schon die schiere Menge an PKV-Tarifen

schwierig und sehr zeitaufwendig, einen Tarif zu finden, der zu den jeweiligen

Bedürfnissen passt und zudem den persönlichen Finanzrahmen nicht sprengt.

Für diesen aufwendigen Auswahlprozess bietet das auf Analyse und Bewertung von

Versicherungs- und Finanzprodukten spezialisierte Deutsche Finanz-Service

Institut (DFSI) in Köln unkomplizierte Hilfestellung. Die DFSI-Experten haben -

wie schon in den Vorjahren - Vollkostentarife privater Krankenversicherer

untersucht, um potenziellen Kunden, Versicherungsberatern und -vermittlern einen

schnellen und transparenten Überblick zu verschaffen.

Dafür wurden in einem ersten Schritt drei unterschiedliche Leistungsniveaus zur

Tarif-Bewertung definiert: Grund-, Standard- und Premiumschutz. Anhand dieser

Niveaus wurden dann die Tarife klassifiziert, der jeweilige Leistungsumfang

analysiert und bewertet. Die vom Gesetzgeber für PKV-Anbieter obligatorisch

vorgeschriebenen Basis- und Standardtarife wurden vom DFSI dagegen nicht

berücksichtigt, da diese keine originären PKV-Tarife sind, sondern sich vielmehr

eins zu eins an die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) anlehnen - und das

sowohl beim Beitrag als auch beim Leistungsumfang.

Dagegen wurde für die aktuelle Studie "Vollkostentarife in der PKV 2022", die

mit 20 teilnehmenden Krankenversicherern rund 92 Prozent des PKV-Markts abdeckt,

selbstverständlich auch die Beitragshöhe berücksichtigt. Und das aus einem ganz

einfachen Grund, den der Senior-Analyst des DFSI, Sebastian Ewy, mittels einer

rhetorischen Frage auf den Punkt bringt: "Was nützt Ihnen der leistungsstärkste

Tarif, wenn dieser für Sie unbezahlbar ist?" Und weiter: "Mit unserer

Klassifizierung kann jeder nach dem besten Tarif suchen, der auch zum eigenen

Geldbeutel passt."

Apropos Geld: "Immer zum Jahreswechsel berichten Medien über hohe

Beitragssteigerungen in der PKV. Doch diese gibt es nicht in jedem Tarif jedes

Jahr", erklärt Ewy. Betrachte man die Beitragsentwicklung langfristig, stellt

sich die Situation komplett anders dar: So stiegen die PKV-Beiträge von 2013 bis

2023 durchschnittlich um 2,8 Prozent jährlich. In der GKV betrage der reine

Beitragsanstieg dagegen 3,4 Prozent. "Und das noch ohne Berücksichtigung des

steuerfinanzierten Bundeszuschusses in der GKV", wie Ewy betont.

Für die aktuelle Studie der PKV-Vollkostentarife hat das DFSI-Team um Ewy

Leistungsumfang und Prämienhöhe der einzelnen Tarife eingehend analysiert. Dabei

kamen in Sachen Tarifbedingungen (AVB) insgesamt 13 Teilbereiche von A wie

Auslandsschutz bis Z wie Zahnleistungen auf den Prüfstand. Wichtigere

Teilbereiche - etwa ambulante und stationäre Behandlung oder auch Heilmittel -

brachten hier natürlich mehr Punkte als weniger wichtige, wie etwa die Übernahme

von Kosten bei Krankentransporten. Die Prämienhöhe wiederum wurde mittels

mehrerer Musterkunden bei den Versicherern abgefragt und dann in Relation zum

jeweils günstigsten Anbieter bewertet.

Zudem floss auch die Finanzkraft der PKV-Anbieter in die Bewertung ein. Für

Versicherungs-Experte Ewy sehr wichtig: "Eine Private Krankenversicherung läuft

meist über Jahrzehnte. Da sollte man Versicherer wählen, die aller Voraussicht

nach auch dann noch die einst eingegangenen Verpflichtungen erfüllen können."

Letztlich floss in allen drei Leistungsniveaus - Grundschutz, Standardschutz,

Premiumschutz - die Finanzkraft mit einer Gewichtung von 15 Prozent in das

Gesamtergebnis ein, die Prämienhöhe mit 25 Prozent und der Leistungsumfang mit

60 Prozent. Jedoch variieren je nach Leistungsniveau die vom DFSI geforderten

Leistungen.

Dabei bietet schon der vom DFSI definierte Grundschutz für Berufseinsteiger und

Versicherte mit vorübergehenden Liquiditätsproblemen mehr als die gesetzlich

vorgeschriebenen Basis- und Standardtarife - etwa freie Krankenhauswahl. Zudem

hat das DFSI schon für Grundschutz-Tarife vorgegeben, dass sie bei ambulanten

Arztbesuchen auch solche Leistungen komplett erstatten, die teurer sind als laut

Gebührenordnung vorgesehen. Bei Zahnbehandlungen muss der Tarif mindestens 80

Prozent der Kosten übernehmen, bei Zahnersatz mindestens 60 Prozent. Weitere

Vorgabe: Der jährliche Selbstbehalt darf höchstens bei 500 Euro liegen.

Beim Grundschutz erreichte die Hanse Merkur mit der Gesamtnote "Exzellent (0,9)"

den ersten Platz. Barmenia und Hallesche kamen mit jeweils "Sehr Gut (1,1)"

gemeinsam auf Platz 2. Dahinter gleich vier Anbieter - AXA, Continentale, Debeka

und Württembergische - mit "Sehr Gut (1,2). Zudem schafften hier noch sieben

weitere Anbieter ein "Sehr Gut". Weitere drei Versicherer haben beim Grundschutz

gute Angebote.

Beim Standardschutz dem nächsthöheren Preis-/Leistungslevel verlangen die

DFSI-Kriterien - naturgemäß - deutlich mehr Leistungen als beim Grundschutz:

Zwar liegt der erlaubte Selbstbehalt wie beim Grundschutz auch hier bei maximal

500 Euro im Jahr, jedoch muss der Tarif bei Klinikaufenthalten des Versicherten

mindestens die Kosten eines Zwei-Bett-Zimmers komplett übernehmen. Bei

Zahnbehandlungen müssen mindestens 90 Prozent der Kosten und beim Zahnersatz

mindestens 75 Prozent getragen werden. Wie beim Grundschutz leistet der

Standardschutz beim ambulanten Arztbesuch über die Regelhöchstsätze der

Gebührenordnung hinaus. Zudem müssen diese Standardtarife auch die Kosten für

Heilpraktiker erstatten. Und wer direkt zum Facharzt geht, muss ebenfalls alle

Kosten ersetzt bekommen.

Beim Standardschutz kamen ARAG, Continentale und R+V jeweils mit der Note "Sehr

Gut (1,2)" gemeinsam auf den ersten Platz. Weitere acht Anbieter bekamen

ebenfalls die Note "Sehr gut" in unterschiedlichen Abstufungen. Drei Anbieter

schnitten "Gut" ab.

Ihre Stärken voll ausspielen, das kann die Private Krankenversicherung dann beim

Premiumschutz. Der jährliche Selbstbehalt darf bei Premium-Tarifen laut der

DFSI-Vorgaben nicht über 350 Euro liegen. Bei Klinikaufenthalten werden auch die

Kosten fürs Einbettzimmer komplett getragen. Bei Zahnbehandlungen steht der

Versicherer für mindestens 90 Prozent der Kosten ein, bei Zahnersatz für

mindestens 80 Prozent. Und es werden auch alle Honorare erstattet, die über den

Höchstsätzen der Gebührenordnungen liegen - sowohl im ambulanten als auch im

stationären Bereich und bei Zahnbehandlungen. Natürlich werden - wie beim

Standardschutz - Facharzthonorare auch bei Direktkonsultation komplett gezahlt.

In dieser Königsdisziplin der PKV, dem Premiumschutz, erzielten gleich drei

Unternehmen die Bestnote "Exzellent": Die Hallesche kam dabei mit "Exzellent

(0,8)" auf Platz eins, die Continentale reihte sich mit "Exzellent (0,9)" knapp

dahinter ein. Wieder etwas schlechter, aber mit 1,0 immer noch "Exzellent" kam

die Arag hier auf Platz 3. Elf Anbieter konnten hier die Gesamtnote "Sehr Gut"

einfahren. Und fünf Versicherer erzielten hier die Gesamtnote "Gut".

Die Beihilfe-Tarife für Beamte, die ebenfalls vom DFSI geprüft wurden, sind

hingegen deutlich günstiger als "normale" PKV-Tarife. Der Grund: Beamte erhalten

von ihrem jeweiligen Dienstherrn im Krankheitsfall direkte finanzielle Beihilfen

zu ihren Krankheitskosten, die - je nach Lebenssituation - zwischen 50 und 70

Prozent der Kosten ausmachen. Damit müssen Beamte lediglich noch 30 bis 50

Prozent der Krankheitskosten selbst absichern.

In der Kategorie "Beamten-Tarife" schnitt die Barmenia mit der Gesamtnote

"Exzellent (1,0)" am besten ab. AXA und HUK-Coburg kamen jeweils mit "Sehr Gut

(1,2)" gemeinsam auf Platz 2. Zudem konnte das DFSI hier weitere zwölfmal die

Note "Sehr Gut" in verschiedenen Abstufungen vergeben. Sechs Versicherer bekamen

die Gesamtnote "Gut"

Allen PKV-Interessenten rät DFSI-Experte Ewy: "Auch wenn es mühsam ist, sollte

man auf jeden Fall vor Vertragsschluss die Allgemeinen Versicherungsbedingungen

- also das ,Kleingedruckte' - ganz genau studieren, damit es im Krankheitsfall

keine bösen Überraschungen gibt." Begründung des Experten: Auf allen

Leistungsniveaus finden sich hier deutliche Unterschiede - genau wie bei der

Höhe des Beitrags.

Mehr Informationen zu den Ergebnissen des Ratings finden Sie unter

https://www.dfsi-ratings.de/

DFSI Ratings GmbH ist eine unabhängige Agentur für Qualitätsratings im

Versicherungssektor. DFSI Ratings GmbH bietet seit 2014 Qualitätsratings an, die

aus Sicht von Privatkunden die Unternehmensqualität von Versicherern und

Gesetzlichen Krankenkassen darstellen. Dabei werden keine Bonitätsratings für

Investoren und/oder Anleger erstellt. DFSI Ratings GmbH hat bei Versicherern und

Gesetzlichen Krankenkassen mit über 100 Ratings die höchste Abdeckung

veröffentlichter Qualitätsratings im deutschen Markt.

Pressekontakt:

Sebastian Ewy

Senior Analyst

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