Deutscher Geldanlage-Index (DVAX-GA) im Sommer 2024 / Die Aktienkultur
in Deutschland wird weiblicher (FOTO)
Frankfurt am Main (ots) - Das Meinungsklima in Deutschland zur aktienbasierten
Geldanlage hat sich in den vergangenen Jahren deutlich zum Positiven entwickelt.
Wesentlich hat dazu die zunehmend aufgeschlossene Haltung der Frauen gegenüber
Aktien, Börsen und Kapitalmärkten beigetragen. Das geht aus einer
Sonderauswertung des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) hervor, die das
Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) und die
Fondsgesellschaft DWS vorgelegt haben. Der Index wird seit Sommer 2020 zweimal
jährlich vom DIVA ermittelt. Basis ist eine repräsentative Befragung von 2000
Menschen in Zusammenarbeit mit INSA-CONSULERE.
Insbesondere junge Frauen treiben den Deutschen Geldanlage-Index.
Das DIVA errechnet auch Indexwerte getrennt nach Frauen und Männern. Diese
geschlechterspezifischen Teilindizes zeigen im Vergleich von Sommer 2020 zu
Sommer 2024 einen eindeutigen Trend: Während der Teilindex des männlichen Teils
der Bevölkerung auf dem Niveau von rund 36 Indexpunkten verharrt, verdoppelt
sich der Teilindex der Frauen nahezu, nämlich von 13,6 auf 25,6. Michael Heuser,
Wissenschaftlicher Direktor des DIVA, erläutert: "Die Analyse zeigt, dass alle
Altersgruppen den weiblichen Teilindex haben steigen lassen und den Gesamtindex
stabilisieren." Dabei käme den 18- bis 29-jährigen Frauen eine herausragende
Rolle zu. Ihr Indexwert liege im Sommer 2024 nämlich doppelt so hoch (51,9) wie
der aller Frauen (25,6). Die Kehrseite: Die Indexwerte der weiblichen
Altersgruppen ab 50 Jahre bleiben klar hinter dem Optimismus der Jüngeren zurück
(17,9 bei den 50- bis 64-Jährigen; 8,8 bei den über 65-Jährigen).
Finanz- und Börsenthemen - "Stress pur" für viele Frauen.
Um die Vielfalt der Anlagemöglichkeiten zu reflektieren, die zu Aktienbesitz
führen können, wählt das DIVA bei den Befragungen eine breite Abgrenzung
aktienbasierter Geldanlagen: Aktien, Investmentfonds mit signifikantem
Aktienanteil und fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen mit
signifikantem Aktienanteil. Nach dieser Definition gibt weniger als ein Drittel
(31,3%) der Frauen an, aktienbasierte Geldanlagen zu besitzen. Bei den
männlichen Befragten ist es die Hälfte (50,2%). Während Aktien und Aktienfonds
für die Letzteren auch aktuell die höchste Attraktivität besitzen (33,1%),
rangieren sie bei den Frauen nur an zweiter Stelle (22,6%). Ihre Hauptgründe
gegen aktienbasierte Geldanlagen: "Nicht genügend Geld zum Anlegen" (Frauen
53,9% versus Männer 43,0%); "Zu hohes Risiko der Anlageform" (51,5% versus
39,1%); "Ungenügendes eigenes Wissen" (47,9% versus 36,0%).
Milijana Lazic, stellvertretende Leiterin Key Account Management der DWS, sieht
einen weiteren Grund: "Immer wieder äußern in Umfragen deutlich weniger Frauen
als Männer ein Interesse an Wirtschafts- und Finanzthemen. Entsprechend gehen
erheblich weniger Frauen als Männer davon aus, dass sie sich in Finanzfragen gut
auskennen. Geld- und Börsenthemen sind für viele Frauen Stress pur."
Sebastian Merken, Leiter Key Account Management der DWS, sieht diese Sicht auch
durch den Umgang mit finanziellen Informationsangeboten im Internet bestätigt.
Nach der DIVA-Umfrage nehmen prozentual deutlich weniger Frauen (40,6%)
Informationsangebote im Internet zur Kenntnis als Männer (56,6%). Merken: "Wer
sich weniger für Finanzinhalte interessiert, startet weniger Suchanfragen und
erhält entsprechend weniger Anzeigen zum Thema. Zudem führt die digitale
Reizüberflutung dazu, dass Themen ausgeblendet werden, die nicht im Fokus
stehen." Jüngere Frauen nehmen digitale Informationsangebote zu Finanzthemen
deutlich mehr (67,8%) zur Kenntnis als ältere (26,6%), begünstigt sowohl durch
die positive Grundhaltung zu Aktien und Börsen als auch durch die stärkere
Nutzung digitaler Medien.
Auch für die Altersvorsorge - Aktien für Frauen noch wichtiger als für Männer.
Heuser hält eine größere Offenheit der Frauen gegenüber Börsen und Aktienmärkten
gerade aus Gründen der Altersvorsorge für dringend geboten: "Niedrigere
Einkommen und geringere Beitragszeiten der Frauen führen zu durchschnittlich
deutlich weniger monatlicher Rente vom Staat. Hinzu kommt eine um etwa 5 Jahre
längere Lebenserwartung, die sich schon rein rechnerisch in einem niedrigeren
Absicherungsniveau der privaten Altersvorsorge niederschlagen kann. Das Geld
muss schlicht länger halten." Renditeorientierte Anlagen seien für Frauen
deshalb sogar noch wichtiger als für Männer. Daher führe kein Weg am Aktienmarkt
vorbei - mit Vorsorgeangeboten, die auf einen gut funktionierenden
Risikoausgleich setzen, ergänzt Merken von der DWS: "Aktienfonds bieten die
Möglichkeit, mit nur einem Anlageprodukt in einen Korb aus gut ausgewählten
Aktien zu investieren. Die breite Streuung kann die Risiken im Vergleich zu
einem Investment in Einzelaktien mindern. Auch ein Sparplan mit festen
monatlichen Beträgen kann über einen längeren Zeitraum hinweg mögliche
Schwankungen der Börsen dämpfen: Bei niedrigeren Börsenkursen kauft man mehr
Anteile, bei höheren Kursen weniger Anteile."
Lazic gibt sich zuversichtlich, dass Frauen in ihrer positiven Grundeinstellung
zur aktienbasierten Geldanlage weiter aufholen: "Wir sehen ein deutliches
Jung-Alt-Gefälle. Die jüngeren Generationen von Frauen sind gut ausgebildet, sie
sind überdurchschnittlich an Finanzthemen interessiert und ergreifen häufiger
die Initiative als Ältere - im Internet, an der Börse, beim Gang zum
Finanzberater. Diese Frauen prägen als treibende Kräfte eine moderne Aktien- und
Börsenkultur in Deutschland."
Die Umfrage zum Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) wurde im Auftrag des DIVA
von INSA-CONSULERE durchgeführt. Befragt wurden im Juli 2024 ca. 2.000 Personen
in Deutschland. Alle Ergebnisse sind auf der Website des DIVA
(https://diva.de/forschung) zu finden.
Halten Sie sich auch über unseren LinkedIn
(https://www.linkedin.com/company/diva2019/about/) -Kanal auf dem Laufenden.
DIVA - Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung
Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in
Frankfurt am Main ist ein An-Institut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW)
und versteht sich als Meinungsforschungsinstitut für finanzielle
Verbraucherfragen. Es wird von vier namhaften Vermittlerverbänden getragen: dem
Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, VOTUM, dem Bundesverband Deutscher
Vermögensberater (BDV) und dem Bundesverband der Assekuranzführungskräfte VGA.
Die Wissenschaftliche Leitung liegt bei FHDW-Professor Dr. Michael Heuser.
Deutscher Geldanlage-Index des DIVA (DIVAX-GA); Deutscher Altersvorsorge-Index
(DIVAX-AV)
Im Rahmen seines Forschungsspektrums veröffentlicht das DIVA jeweils zweimal
jährlich den Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) und den Deutschen
Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV), die das Meinungsklima der Menschen in
Deutschland in diesen Finanzthemen messen. Sie werden ergänzt durch
Sonderbefragungen zu Themen der Vermögensbildung und Alterssicherung, häufig mit
Unternehmenspartnern. Die DWS Group ist fester Partner der Sonderbefragungen im
Rahmen des Deutschen Geldanlage-Index. Veröffentlichungen des DIVA und weitere
Informationen unter http://www.diva.de .
FHDW - Fachhochschule der Wirtschaft
Die private Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) wurde 1993 gegründet. Sie
bietet an fünf Campussen duale und berufsbegleitende Bachelor- und
Master-Studiengänge in den Bereichen Betriebswirtschaft und
Wirtschaftsinformatik an. Neben der engen Verzahnung von Theorie und Praxis
durch die Kooperation mit rund 600 Unternehmen bietet die FHDW kleine
Studiengruppen, intensive Betreuung, effiziente Studienorganisation und
attraktive Karrieremöglichkeiten. Im Wintersemester 2024/25 sind über 2.000
Studierende eingeschrieben. Sie werden von 40 Professoren und zahlreichen
Lehrbeauftragten betreut. Seit ihrer Gründung hatte die FHDW rund 10.200
Absolventinnen und Absolventen. Weitere Informationen unter http://www.fhdw.de .
Pressekontakt:
Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor
Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung
Kleiner Hirschgraben 10-12
60311 Frankfurt am Main
Tel. 069 2562 6998-0
mailto:michael.heuser@diva.de
http://www.diva.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/142461/5923094
OTS: Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung D
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