DIVA-Umfrage zur Geldanlage / Mit Aktien gegen die Inflation - aber

vielen fehlen die Mittel (FOTO)

Frankfurt (ots) -

- Bürger erwarten langfristig hohes Inflationsniveau

- Absicherung mit Immobilien für viele nicht mehr finanzierbar

- Fast die Hälfte der Menschen ohne Inflationsabsicherung

Die Inflation macht sich nicht nur in den Geldbeuteln bemerkbar, sie hat sich

auch in den Köpfen der Menschen festgesetzt. So erwartet nach einer aktuellen

Umfrage des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA)

mehr als die Hälfte (55,1%) der Menschen in Deutschland sogar einen weiteren

Anstieg, 22,6 Prozent gehen von einem mehrjährigen Verharren auf dem aktuellen

Niveau aus.

Haben die meisten zwar große Sorgen, wenn es um die Energie- und

Lebensmittelpreise geht, ist das Ausmaß der Betroffenheit zu den Auswirkungen

der Inflation auf das Geldvermögen noch gering: Nur 13,3 Prozent der Deutschen

steuern inzwischen gesamtheitlich und aktiv gegen. Immerhin 34,3 Prozent richten

ihr Anlageverhalten zumindest teilweise auf die Inflation aus. Bemerkenswert

jedoch: Knapp 42 Prozent der Deutschen schenken der Inflation bei der Geldanlage

keine Beachtung.

Dazu Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA: "Bei acht

Prozent Inflation und einem Anlagezins von einem, im besten Fall zwei Prozent

sind zinsbasierte Geldanlagen wie Anleihen, Termin- oder Sichteinlagen ein

glattes Verlustgeschäft. Und wer sein Geld auf dem Girokonto belässt, verliert

noch mehr. Denn dort gibt es überhaupt keine Zinsen, und noch immer berechnen

manche Banken und Sparkassen Strafzinsen, die den Inflationsverlust noch

vergrößern."

Befragt man diejenigen, die ihre Geldanlagen gegen die Inflation wappnen, nach

den bevorzugten Anlageformen, favorisiert knapp die Hälfte aktienbasierte

Geldanlagen, also Aktien, Investmentfonds, ETFs sowie fondsgebundene Renten-

oder Lebensversicherungen mit signifikantem Aktienanteil. Im Vergleich zur

letzten Erhebung im Winter 2021/22 setzt sich das Aktiensparen damit noch weiter

von Immobilien ab, die mit einem guten Drittel auf dem zweiten Platz rangieren.

Dahinter befinden sich Gold und andere Edelmetalle (34,6%) sowie Kryptowährungen

(21,5%).

Dazu Martin Klein, Vorstand des Vermittlerverbands VOTUM, eines der

Trägerverbände des DIVA: "Viele Menschen würden gerne in den eigenen vier Wänden

wohnen oder mit Immobilien der Inflation ein Schnippchen schlagen. Das wird aber

mit Blick auf die stark gestiegenen Baustoffpreise, den Handwerkermangel und

Baufinanzierungszinsen von über drei Prozent zunehmend unerschwinglich, zumal

die Immobilienpreise in den allermeisten Lagen weiterhin sehr hoch sind. Im

Gegenzug erlebt gerade das Bausparen aktuell eine Renaissance, weil viele von

weiter steigenden Zinsen ausgehen und sich deshalb mit dem Bausparen für spätere

Immobilienvorhaben den heute noch niedrigen Zins sichern wollen."

Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands

Finanzdienstleistung AfW, ebenfalls einer der Trägerverbände des DIVA, ergänzt:

"Es ist erfreulich, dass viele Bürger bereits in Aktienfonds investieren und so

ihre Geldanlage inflationsfest machen. Einen ganz wesentlichen Anteil daran

haben die Beraterinnen und Berater der Finanzbranche. Sie erklären die

Zusammenhänge und haben die richtigen Produkte, um das mühsam Ersparte vor

Wertverlust durch Inflation zu schützen."

Die durchaus noch hohe Beliebtheit von Kryptowährungen sieht der Wissenschaftler

Heuser hingegen skeptisch: "Mir fehlt der belastbare Zusammenhang mit

makroökonomischen Faktoren. Kryptowährungen entziehen sich vollständig den

geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken, die mit mehrfachen, zum Teil sehr

deutlichen Zinsschritten längst mit der Inflationsbekämpfung begonnen haben. Mit

Kryptowährungen ist man hingegen "allein auf hoher See". Im Gegensatz zu Aktien

und Aktienfonds sind sie auch nicht mit Produktivvermögen hinterlegt. Und der

starke Kursverfall der letzten Monate macht deutlich, mit wieviel Spekulation

die Kurse von Kryptowährungen verbunden sind. Ein echtes Instrument zur

Inflationsbekämpfung sind sie in keinem Falle."

Fragt man diejenigen, die bei der Geldanlage die Inflation ausblenden, nach den

Ursachen, geben knapp 40 Prozent fehlende Mittel an. Knapp 30 Prozent

beschäftigen sich nicht aktiv mit Geldanlagen, und ebenfalls knapp 30 Prozent

sind sich unsicher, welche Geldanlagen vor Inflation schützen können. Dazu

Oliver Mathais, Geschäftsführer des DIVA-Trägerverbandes VGA (Bundesverband der

Assekuranzführungskräfte): "Die Umfragewerte decken sich vollumfänglich mit den

Rückmeldungen aus der Praxis unserer Verbandsmitglieder. Sehr vielen Deutschen

mit Geldvermögen fehlt das notwendige Wissen, um die Auswirkungen der Inflation

richtig einschätzen zu können und mit den richtigen Anlageformen gegenzusteuern.

Die Arbeit der Berater der Finanzbranche ist deshalb wichtiger und wertvoller

denn je."

Die Umfrage ist Teil der aktuellen Sommer-Ausgabe des Deutschen Geldanlage-Index

(DIVAX-GA) und wurde im Auftrag des DIVA von INSA-CONSULIERE durchgeführt.

Befragt wurden ca. 2.000 Personen in Deutschland.

DIVA - Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in

Frankfurt am Main ist ein An-Institut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW)

und versteht sich als Meinungsforschungsinstitut für finanzielle

Verbraucherfragen. Es wird von vier namhaften Vermittlerverbänden getragen: dem

Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, dem Bundesverband der

Assekuranzführungskräfte VGA, dem VOTUM Verband und dem Bundesverband Deutscher

Vermögensberater (BDV). Die Wissenschaftliche Leitung liegt bei FHDW-Professor

Dr. Michael Heuser. Veröffentlichungen des DIVA und weitere Informationen unter

http://www.diva.de .

Deutscher Geldanlage-Index des DIVA (DIVAX-GA)

Neben einem breiten Forschungsspektrum veröffentlicht das DIVA jeweils zweimal

jährlich einen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) und einen Altersvorsorge-Index

(DIVAX-AV), die das Meinungsklima der Menschen in Deutschland zu diesen

Finanzfragen messen. Sie werden ergänzt durch Sonderbefragungen zu Themen der

Vermögensbildung und Alterssicherung, häufig mit Unternehmenspartnern; diese

basieren auf DIVA-Tandemumfragen, d.h. repräsentativen Doppelbefragungen von

Endverbrauchern einerseits und Vermögensberatern andererseits.

FHDW - Fachhochschule der Wirtschaft

Die private Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) wurde 1993 gegründet. Sie

bietet an fünf Campussen duale und berufsbegleitende Bachelor- und

Master-Studiengänge in den Bereichen Betriebswirtschaft und

Wirtschaftsinformatik an. Neben der engen Verzahnung von Theorie und Praxis

durch die Kooperation mit rund 550 Unternehmen bietet die FHDW kleine

Studiengruppen, intensive Betreuung, effiziente Studienorganisation und

attraktive Karrieremöglichkeiten. Im Wintersemester 2022/23 sind 2.000

Studierende eingeschrieben. Sie werden von 50 Professoren und zahlreichen

Lehrbeauftragten betreut. Seit ihrer Gründung hatte die FHDW 8.800 Absolventen.

Weitere Informationen unter http://www.fhdw.de .

Pressekontakt:

Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor

Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung

Kleiner Hirschgraben 10-12

60311 Frankfurt/Main

Tel. 069 2562 6998-0

mailto:michael.heuser@diva.de

http://www.diva.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/142461/5330668

OTS: Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung D

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