1,5-Grad-Limit über Bord: Deutsche Umwelthilfe fordert von

KfW-Verwaltungsrat Ablehnung neuer Leitlinien zur Finanzierung von Öl-

und Gasprojekten

Berlin (ots) - Unter Vorsitz von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck plant

die bundeseigene KfW-Entwicklungsbank in ihrer morgigen Sitzung neue Leitlinien

zur Finanzierung von Öl- und Gasprojekten zu verabschieden. Sascha

Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), erklärt:

"Die Bundesregierung droht mit der neuen Richtlinie das 1,5-Grad-Limit über Bord

zu werfen. Mit der neuen Leitlinie werden zusätzliche Milliardeninvestitionen in

Öl- und Gasprojekte weltweit möglich. Das ist ein glatter Bruch der bisherigen

Versprechungen der Bundesregierung und ein Verstoß gegen die Zusage auf der

Glasgow-Klimakonferenz, fossile Projekte im Ausland ab Ende dieses Jahres nicht

mehr zu finanzieren. Mit der Richtlinie würde die Bundesregierung eine

Generalklausel schaffen, die weltweit neue Öl- und Gasprojekte erlaubt, solange

die fossilen Rohstoffe nach Deutschland exportiert werden. Die Folge könnte zum

Beispiel der Bau neuer Gaskraftwerke und Pipelines im Senegal sein, statt in dem

afrikanischen Land konsequent in Erneuerbare Energien zu investieren. Wir

appellieren an den Verwaltungsrat der KfW-Bank und insbesondere an

Wirtschaftsminister Robert Habeck, diese Richtlinie abzulehnen. Stattdessen

müssen alle Finanzierungsrichtlinien auf die 1,5-Grad-Grenze ausgerichtet und

die Unterstützung aller fossiler Projekte im Ausland eingestellt werden."

Die DUH hatte die neuen Leitlinien bereits in der vergangenen Woche

veröffentlicht. In diesen heißt es wörtlich, dass Projekte auch dann finanziert

werden können, "wenn sie nicht kompatibel mit dem 1,5-Grad-Pfad sind". Dadurch

soll die Finanzierung von Öl- und Gas-Pipelines, LNG-Terminals und -Tankern

sowie Schiffen zur Verlegung von Pipelines ermöglicht werden. Neue Projekte

können bis September 2024 und unbegrenzter Laufzeit zugesagt werden.

Link:

Den Entwurf der neuen KfW-Leitlinie finden Sie hier: https://l.duh.de/p221214b

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer

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