Coller Capital (Studie): Denominator-Effekt bremst
Private-Equity-Investments (FOTO)
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Vollständige Studie
https://ots.de/NnTU0M
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London (ots) -
- Das makroökonomische Umfeld und die Inflation werden von institutionellen
Investoren als erhebliche Risiken für die Rendite von Private Equity angesehen
- Private Equity und Kredite am Privatmarkt werden in volatilen Zeiten als
attraktiver angesehen als öffentliche Märkte
- Die Private-Equity-Märkte in den mittel- und osteuropäischen Ländern, in
Großbritannien und Italien sind für institutionelle Anleger weniger attraktiv
als noch vor vier Jahren
- Mehr Großanleger als vor vier Jahren gehen Private-Equity-Investments im
Energiebereich ein, sowohl bei erneuerbaren als auch fossilen Energien
- Offenlegungen hinsichtlich des Einhaltens von Umwelt-, Sozial- und
Führungsstandards (ESG) werden von drei Vierteln der Investoren als
Einstiegskriterien angesehen
Laut dem jüngsten Global Private Equity Barometer von Coller Capital wird der
Ausbau der Private-Equity-Engagements bei vielen institutionellen Investoren
(Limited Partners, LPs) durch den Denominator-Effekt gebremst: Wenn der Wert
eines Portfolios aufgrund starker Verluste in einzelnen Anlageklassen wie etwa
Aktieninvestments sinkt, können Private-Equity-Anlagen bei vorgegebenem Anteil
an den Gesamtanlagen nicht ohne Weiteres erhöht werden.
Der Effekt ist bereits bei einer wachsenden Zahl größerer LPs und öffentlicher
Pensionsfonds zu spüren, wobei zwei Drittel von ihnen dies als einen Faktor für
die Verlangsamung ihres Engagements angeben. Auch Liquiditätsengpässe führen bei
mehr als einem Viertel der LPs zu einer Verlangsamung von Kapitalzusagen.
Ebenso sind die von den LPs angestrebten Allokationen in alternative
Anlageklassen davon betroffen: Die Zahl der Investoren, die eine Erhöhung der
Allokation in Private Equity planen, ist in den letzten sechs Monaten
zurückgegangen, während die Allokationspläne für Privatkredite stabil geblieben
sind.
Die Mehrheit der LPs ist der Meinung, dass ihre Private-Equity-Portfolios für
die aktuellen Marktbedingungen gut positioniert sind. Von denen, die Änderungen
durchführen, nehmen dies zwei Drittel in Bezug auf die Investmentphase und den
Sektor vor. Insgesamt nutzt die Hälfte der LPs den Sekundärmarkt, um ihre
Portfolios zu anzupassen.
"Der Gegenwind in verschiedenen Ländern Europas hat sich spürbar auf die
Ansichten der LPs über die Private-Equity-Märkte ausgewirkt", so Michael Schad,
Partner und Leiter von Coller Credit Secondaries . "Mittel- und Osteuropa sowie
das Vereinigte Königreich erscheinen gegenüber der Zeit vor zwei bis drei Jahren
weniger attraktiv, während die skandinavischen Länder an Attraktivität gewonnen
haben."
Das makroökonomische Umfeld und die hohe Inflation stehen bei den Anlegern an
erster Stelle, wenn es um die Risiken für ihre Private-Equity-Renditen in den
nächsten zwei bis drei Jahren geht, wobei fast alle LPs diese Faktoren als
wichtig einstufen. Weniger LPs sind besorgt über hohe Vermögenspreise, nachdem
die Bewertungen im Vergleich zum Barometer vom Winter 2019/2020 gesunken sind.
Trotz dieser Bedenken sind die LPs optimistisch, was die Aussichten für die
Renditen von Private Equity angeht: Ein Drittel der LPs prognostiziert jährliche
Nettorenditen von 16 Prozent und mehr für ihre Private-Equity-Portfolios, was
den höchsten Wert seit dem Winterbarometer 2011/2012 darstellt.
Bei der Bewertung des Gesamtmarktes ist ein Drittel der LPs gegenüber den
Privatmärkten positiver eingestellt als gegenüber den öffentlichen Märkten, da
die Volatilität des aktuellen Marktumfelds Private Equity und Privatkredite
attraktiver macht als ihre gelisteten Pendants. Ein Fünftel der LPs plant, ihr
Engagement in Privatkredit-Fonds im nächsten Jahr zu beschleunigen, wobei rund
40 Prozent Senior Direct Lending und Special Situations als attraktive
Investitionsbereiche ansehen.
Aussichten für die Private-Equity-Märkte nach Regionen
Die Ansichten der LPs über die europäischen Private-Equity-Märkte gehen weit
auseinander. Die einzige europäische Region, die in den Augen der LPs an
Attraktivität gewinnt, sind die nordischen Länder.
In den USA erwartet etwas mehr als die Hälfte der LPs eine Verschärfung des
regulatorischen Umfelds für die Privatmärkte und ein Viertel der LPs ist der
Meinung, dass sich jegliche Änderung negativ auf ihre Renditen auf dem
US-Privatmarkt auswirken wird. Nur sehr wenige LPs sehen den Inflation Reduction
Act der Biden-Administration als Chance, wenn es um neue Zusagen für
Privatmarktfonds geht.
Innerhalb Asiens berichten LPs von Unterschieden in der Art und Weise, wie sie
in Private Equity investieren. Während Investoren an allen Standorten die
Vorzüge von regional ausgerichteten Fonds sehen, stehen sie im
asiatisch-pazifischen Raum auch länderspezifischen Fonds sehr positiv gegenüber.
Sektorspezifische Private-Equity-Anlagen
Private-Equity-Anlagen im Energiesektor sind bei den Anlegern immer beliebter
geworden. Im Vergleich zu vor vier Jahren entscheiden sich mehr LPs nicht nur
für Private-Equity-Investitionen in erneuerbare Energien, sondern auch in
private Anlagen zur fossilen Energieerzeugung. Weniger LPs entscheiden sich
dafür, ihre Investitionen in fossile Anlagen zu reduzieren.
Die Volatilität auf den Technologiemärkten hat sich darauf ausgewirkt, wie LPs
die Aussichten für diesen Sektor einschätzen. 45 Prozent der LPs glauben, dass
die derzeitige Volatilität der Märkte die Attraktivität von Venture Capital im
Technologiesektor mittelfristig verringert hat, und 28 Prozent der LPs sagen
dasselbe über Technologieinvestitionen von Private Equity.
ESG-Offenlegung der Fondsmanager und die Auswirkungen auf die
Investitionsentscheidungen der LPs
Die Berichtsstandards steigen in Europa mit der Regulierung zur Offenlegung der
Nachhaltigkeit von Finanzprodukten (Sustainable Finance Disclosure Regulation -
SFDR) und in den USA mit der von der dortigen Finanzmarktaufsicht SEC
vorgeschlagenen ESG-Offenlegung. Die Nichterfüllung dieser Offenlegungsstandards
wird von LPs ernst genommen: Drei Viertel der LPs gaben an, dass sie in Erwägung
ziehen würden, nicht mehr in einen Fonds zu investieren, dessen Manager (General
Partner, GP) die Standards in den nächsten drei Jahren nicht einhalten würde.
Die Mehrheit der LPs ist der Meinung, dass ihre Institutionen gut in der Lage
sind, die Systeme der GPs zur Messung von ESG-Effekten zu beurteilen.
Investitionen in mehrere Produkte über die Plattform eines General Partners
Mehr als die Hälfte der LPs sieht bei der Investition in mehrere Produkte
desselben Managers als größten Vorteil, mehr Einfluss bei einem GP zu gewinnen.
Weitere Vorteile, die von LPs genannt werden, sind der Zugang zu anderen
Anlagealternativen, eine Reduzierung der Gebühren und ein geringerer Aufwand für
die Due-Diligence-Prüfung zusätzlicher Produkte. Ein Drittel der LPs nutzt
derzeit separat verwaltete Konten (SMAs), um Zugang zu mehreren Produkten
desselben Managers zu erhalten. Dieser Anteil ist seit dem Winterbarometer
2015/2016 weitgehend unverändert, was darauf hindeutet, dass sich die Nutzung
von SMAs etabliert hat. Ein Fünftel der LPs mit diesen Konten gibt an, dass sie
sich besser entwickeln als ihr gesamtes Private-Equity-Portfolio.
Eine weitere Möglichkeit, in einen GP zu investieren, ist die Beteiligung an
einem Fonds, der sich als Eigentümer an der Managementgesellschaft des GPs
beteiligt. Dieser Weg wird bisher kaum genutzt, obwohl bei einem Viertel der
LPs, die dies getan haben, die Erwartungen übertroffen wurden.
Hinweis an Redaktionen
LPs (Limited Partners) sind Anleger in Private-Equity-Fonds oder
Privatmarktfonds. GPs (General Partners) sind Manager von Private-Equity-Fonds
oder Privatmarktfonds. Private Equity (PE) ist ein Oberbegriff für Kapital zur
Wagnisfinanzierung, Wachstumsfinanzierung und Finanzierung von
Unternehmenskäufen.
Das Global Private Equity Barometer von Coller Capital ist eine einzigartige
Momentaufnahme weltweiter Trends im Private-Equity-Bereich. Zweimal jährlich
bietet es einen Überblick über die Pläne und Meinungen institutioneller
Investoren in dieser Vermögensklasse in Nordamerika, Europa und dem
asiatisch-pazifischen Raum (einschließlich Naher Osten). Es erscheint seit 2004
halbjährlich jeweils im Sommer und Winter.
Das jüngste Barometer spiegelt die Einschätzungen von 112 institutionellen
Private-Equity-Anlegern weltweit wider, die vom 20. September bis zum 4.
November 2022 befragt wurden. Die Ergebnisse sind für die Gesamtheit der LPs im
Hinblick auf Anlegerstandort, Art der investierenden Organisation, verwaltetes
Gesamtvermögen und Dauer der Erfahrung mit Private-Equity-Anlagen global
repräsentativ.
Über Coller Capital
Coller Capital, gegründet 1990, ist einer der weltweit führenden Investoren im
Sekundärmarkt für private Anlageklassen und gilt als Innovator bei komplexen
Sekundärmarkttransaktionen.
Das Unternehmen bietet Liquiditätslösungen für Privatmarktinvestoren weltweit
und erwirbt Anlagen in Private Equity, privaten Krediten und anderen
Privatmarktanlagen. Mit dem Hauptsitz in London und Niederlassungen in New York
und Hongkong und Südkorea verfügt das multinationale Investmentteam von Coller
über eine globale Reichweite.
Im Januar 2021 platzierte das Unternehmen den Fonds "Coller International
Partners VIII" mit Kapitalzusagen (einschließlich Co-Investments) über gut 9
Milliarden US-Dollar von mehr als 200 weltweit führenden institutionellen
Anlegern.
Im Februar 2022 platzierte das Unternehmen den Fonds "Coller Credit
Opportunities I" mit Kapitalzusagen (einschließlich Co-Investments) über 1,45
Milliarden US-Dollar von mehr als 40 institutionellen Anlegern.
Pressekontakt:
Volker Northoff
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OTS: Coller Capital