BVR-Präsidentin Kolak: EZB sollte 2025 geldpolitisch flexibel bleiben

- weitere Zinssenkungen kein Automatismus

Berlin (ots) - Mit ihrer heutigen Senkung des Einlagesatzes um 25 Basispunkte

auf 3,0 Prozent findet die Europäische Zentralbank (EZB) aus Sicht des

Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) das

richtige Maß. Die Inflation hat im Euroraum deutlich nachgegeben und befindet

sich im November mit 2,3 Prozent nur noch knapp oberhalb des mittelfristigen

Inflationsziels von 2 Prozent. BVR-Präsidentin Marija Kolak: "Die Geldpolitik

hat die Inflation mit großem Erfolg eingedämmt und kann die Konjunktur mit

sinkenden Leitzinsen unterstützen. Eine größere Zinssenkung um 50 Basispunkte,

wie sie im Vorfeld der Entscheidung diskutiert wurde, wäre angesichts der

Unsicherheit über die kommende Inflationsentwicklung ein zu großer Schritt

gewesen."

Der künftige zinspolitische Kurs der EZB sollte von den konjunkturellen Daten

und dem globalen Umfeld bestimmt werden. Kolak: "Die Geldpolitik sollte im

kommenden Jahr flexibel agieren. Weitere Zinssenkungen sind kein Automatismus,

sondern hängen davon ab, ob sich das Lohnwachstum im Euroraum verlangsamt und

vom internationalen Umfeld keine neuen Inflationsgefahren ausgehen. Die

Europäische Zentralbank sollte, wenn nötig, auch einmal eine Zinspause einlegen.

Eine nachhaltige Stabilisierung der Inflation in der Nähe des Zwei-Prozent-Ziels

stärkt das Verbrauchervertrauen und trägt damit auch positiv zur konjunkturellen

Entwicklung bei."

Die jüngsten Zahlen zur Verbraucherpreisinflation zeigen nach Einschätzung des

BVR, dass sich der Aufwärtsdruck der Tariflöhne nur langsam beruhigt, was die

Preise vor allem bei den Dienstleistungen nach oben treibt. Zuletzt sind die

Dienstleistungspreise im November um 3,9 Prozent und damit weit oberhalb des

Zwei-Prozent-Inflationsziels gestiegen. Zusätzliche Inflationsgefahren könnten

sich aufgrund der Konflikte im Nahen Osten ergeben, wenn dies zu einem

deutlichen Anstieg der Ölpreise führt. Auch könnte die Einführung von Zöllen

infolge der Handelspolitik des gewählten US-Präsidenten Donald Trump die

Inflation erhöhen, insbesondere wenn dies mit Gegenzöllen der Europäischen Union

beantwortet würde.

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Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)

Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und

Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin

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ken