BVR prognostiziert für 2023 Inflationsrate von 6,5 Prozent
Berlin (ots) - In seinem heute veröffentlichten Konjunkturbericht geht der
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) davon aus,
dass die Inflationsrate Deutschlands zwar von prognostizierenten 8,2 Prozent im
Jahresdurchschnitt 2022 auf 6,5 Prozent im Jahr 2023 zurückgehen wird. "Die
allgemeine Teuerung dürfte damit aber weiter sehr hoch bleiben, was Unternehmen
und Privathaushalte enorm belastet", so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Vor dem
Hintergrund dieser Belastungen sei es auch nachvollziehbar, dass der
Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem aktuellen Wirtschaftsausblick die
Wachstumseinschätzung für Deutschland deutlich vermindert hat. Die vom IWF für
2023 erwartete Verminderung des preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes (BIP) um
0,3 Prozent sei aber noch recht optimistisch. Der BVR rechne in seinem aktuellen
Konjunktur-Hauptszenario mit einer noch stärkeren BIP-Schrumpfung um bis zu 2,0
Prozent.
"Wichtige Voraussetzungen für einen Rückgang der Inflationsrate sind, dass die
Lieferengpässe ab dem Frühjahr merklich nachlassen und die Energiepreisanstiege
an den Rohstoffmärkten ab dem Sommer schwächer werden", erläutert Martin. "Auch
der Staat wird mit den geplanten Deckelungen für die Strom- und Gaspreise zur
Begrenzung der Inflationsdynamik beitragen, und zwar spürbar", so Martin weiter.
Überschlägige Berechnungen ließen für 2023 eine Entlastungswirkung des
Strompreisdeckels um reichlich 1 Prozentpunkt und der Gaspreisbremse um knapp 3
Prozentpunkte erwarten. Grundsätzlich seien Inflationsprognosen aber derzeit
wegen der geopolitischen Situation mit sehr hohen Risiken behaftet.
"Mittel- bis langfristig kann die Energiepreiskrise aber nur durch eine
Erweiterung des Energieangebots gelöst werden", betont Martin. Entsprechende
Bestrebungen der Bundesregierung, wie der Bau von LNG-Terminals oder das
Wasserstoff-Partnerschaftsabkommen mit Kanada, seien daher zu begrüßen.
"Dringend geboten ist zudem auch eine Reduzierung der bürokratischen Pflichten
und anderer Hemmnisse bei der Installation von erneuerbaren Energien sowie bei
der Nutzung des selbst produzierten Stroms", so Martin.
Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter http://www.bvr.de ,
Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar .
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