Onlinehandel profitiert kaum vom Weihnachtsgeschäft
Berlin (ots) - Die Deutschen geben dieses Jahr zu Weihnachten erneut weniger im
Internet aus als im Vorjahr, daran ändern auch starke Verkäufe in der "Black
Week" wenig. Unter dem Strich lagen die Gesamtumsätze mit Warenbestellungen von
Anfang Oktober bis Ende November (nicht preisbereinigt) über alle Branchen - 7,7
Prozent niedriger. Zwar fällt die Konsumbereitschaft zum Fest damit nicht so
schlecht aus, wie mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf zu erwarten war.
Das von Januar bis zum Cyber-Weekend aufgelaufene Umsatzminus liegt jedoch bei
12,5 Prozent und deutet für das Gesamtjahr auf eine noch schlechtere
Umsatzentwicklung hin als im schwierigen Jahr zuvor.
"Einerseits ist die Konsumlaune im Weihnachtsgeschäft des Onlinehandels
zurückgekehrt", erklärt Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender
Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. die
Situation. "Andererseits haben die Verbraucher sich noch im Oktober
zurückgehalten und dann bei stark rabattierten Produkten zugegriffen. Selbst
hohe Bestellzahlen führen dann unterm Strich immer noch nicht zu realem
Wachstum."
Mode und Unterhaltungsartikel saisonal bedingt gefragter
In sämtlichen Warensegmenten wird vor Weihnachten weniger online bestellt als im
Vorjahr, allerdings zeigen sich im Branchenvergleich deutliche Unterschiede. In
den Clustern Bekleidung (inkl. Schuhhändler) und Unterhaltung (inkl.
Elektronikartikel) fiel das Umsatzminus mit - 4,1 bzw. - 8,0 Prozent zu den
Vorquartalen "nur" einstellig aus. Keine zusätzlichen Konsumimpulse brachte das
Weihnachtsgeschäft unter anderem im Onlinehandel mit Lebensmitteln (- 11,3
Prozent), Medikamenten (- 4,8 Prozent) und Möbeln (- 7,1 Prozent). Die Umsätze
in diesen Branchen konnten nicht aus dem negativen Umsatztrend des laufenden
Jahres ausbrechen. (Detaillierte Umsatztabellen für alle Branchen und Versender
hier (https://bevh.org/detail/onlinehandel-profitiert-kaum-vom-weihnachtsgeschae
ft-marktplaetze-heben-umsaetze) .)
Marktplätze koppeln sich ab
Auf der Suche nach Geschenkideen und Preisnachlässen zur Black Week wurden die
Menschen auffällig oft auf Marktplätzen fündig. Deren Umsätze erreichten von
Anfang Oktober bis zum Cyber Monday mit -1,7 Prozent fast das Volumen des
Vorjahreszeitraums (der darüber hinaus einen Umsatztag mehr umfasste). Weniger
negativ zeigt sich die Geschäftslage auch bei Herstellerversendern
(Direct-to-Consumer) und Mulitchannel-Händlern, die zum Jahresende "nur" auf ein
Minus von - 4,1 Prozent und - 12,0 Prozent kommen. Überhaupt keinen positiven
Effekt hatte die Black Week hingegen für Onlinehändler mit eigenem Shop
(Pureplayer, Versandapotheken, Shoppingclubs), die mit - 16,4 Prozent ähnlich
schlecht abschneiden wie in den drei Quartalen davor.
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Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
Frank Düssler
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