Verband erwartet historisch niedrige Betonproduktion / ''Beispielloser

Verlust von Bauleistung'' (FOTO)

Berlin (ots) - Im Jahr 2023 haben die 540 Transportbetonunternehmen in

Deutschland mit ihren 1.856 stationären und mobilen Transportbetonanlagen 42,29

Mio. Kubikmeter Beton produziert. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen

überaus deutlichen Rückgang von 19 Prozent. (2022: 52,21 Mio. Kubikmeter). In

der Historie der Transportbetonindustrie ist dies der höchste prozentuale

Rückgang der Jahresproduktion, den es je gab. Seit seiner Gründung im Jahr 1966

weist der Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie e. V. (BTB) die

statistischen Daten für die Branche aus. "Einen vergleichbaren Rückgang hat es

bisher nur im Zuge der Ölpreiskrise im Jahr 1974 gegeben," sagt Dr. Olaf

Aßbrock, Hauptgeschäftsführer des BTB, "damals gab es ein Minus von 16,7

Prozent. Doch dieser Negativrekord ist nun gebrochen." Und auch für das laufende

Jahr rechnet der Verband aktuell mit einem weiteren deutlichen Rückgang der

Produktion. Dr. Olaf Aßbrock: "Wir gehen davon aus, dass wir im laufenden Jahr

bundesweit noch einmal ein Minus von rund 15 Prozent werden hinnehmen müssen. In

einigen Regionen kann es sogar noch weiter runter gehen." Damit würde die

Transportbetonindustrie erst zum zweiten Mal in diesem Jahrhundert unter eine

Jahresproduktionsmenge von 40 Millionen Kubikmetern rutschen. Dies war erst

einmal der Fall - im Jahr 2009, im Zuge der Finanzkrise.

Fehlende Impulse aus der Politik

"Die Lage ist ernst," mahnt Felix Manzke, Präsident des Bundesverbandes

Transportbeton, "und das nicht nur für uns Unternehmerinnen und Unternehmer und

die Beschäftigten in unserer Branche, sondern auch für unsere Gesellschaft. Was

wir aktuell erleben ist ein beispielloser Verlust von Bauleistung für die

gesellschaftlich dringend anstehenden Herausforderungen. Das Bauen ist nicht nur

die viel zitierte Konjunktur-Lokomotive - wenn sie denn fährt - sondern es ist

zwingend erforderlich, damit wir den benötigten Wohnraum schaffen und die

Mobilität in unserer Gesellschaft aufrechterhalten bzw. wiederherstellen

können."

Seit langem fordert der BTB gemeinsam mit anderen Verbänden der Bau- und

Baustoffindustrie Impulse aus der Politik: so eine deutliche Verbesserung der

Förderprogramme für den Neubau und eine spürbare Erhöhung der Budgets im

Bundeshaushalt für Infrastrukturprojekte. Aktuell sieht Felix Manzke vor 2027

keine realistische Chance auf eine fundamentale Besserung der Situation. Allein

die Branchenindikatoren zeigten, dass jeder heute gebaute Auftrag vor zwei

Jahren beantragt und finanziert wurde. "40 Prozent weniger Baugenehmigungen, die

wir heute sehen, bedeuten also vermutlich auch 40 Prozent weniger Bauvolumen in

zwei Jahren. Und somit auch eine weitere Verschärfung der Wohnungsbaukrise, die

mit einem Stillstand beim Bau unserer Infrastrukturen einhergeht - und dies

sowohl im Verkehrswesen als auch bei Bauwerken zum Gelingen der Energiewende."

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Ausführliche Wirtschaftsdaten der deutschen Transportbetonindustrie enthält der

im September erschienene Jahresbericht 2024, der hier als PDF verfügbar

(https://www.transportbeton.org/verband/jahresbericht/) ist.

Pressekontakt:

Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie e. V.

Dr. Olaf Aßbrock (Hauptgeschäftsführung), T: 030 2592292-0

Michael Buchmann (Kommunikation), T: 030 2592292-34

mailto:presse@transportbeton.org

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/176421/5871804

OTS: Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie e. V.