Deutliche Marktbelebung auf dem Hotel-Investmentmarkt im dritten
Quartal
Frankfurt/Main (ots) - Nach den ersten neun Monaten im Jahr 2024 wurde ein
Investmentvolumen von knapp einer Milliarde Euro (992 Mio. EUR) auf dem
deutschen Hotel-Investmentmarkt registriert. Zwar wurde der langjährige
Durchschnitt um 51 % verfehlt (Ø 10 Jahre: ca. 2 Mrd. EUR), jedoch konnte das
vergleichsweise schwache Vorjahresresultat mit einem Plus von 73 % deutlich
übertroffen werden. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Dabei kann dem deutschen Hotel-Investmentmarkt im Jahresverlauf eine
fortschreitende Marktbelebung attestiert werden. So fiel das Investmentvolumen
im dritten Quartal mit rund 450 Mio. EUR recht stark aus. "Die wachsende
Marktdynamik wird durch einen signifikanten Anstieg der registrierten Deals
unterstrichen. Nach den ersten neun Monaten konnten immerhin bereits mehr als 60
Transaktionen und damit rund 20 mehr als im Vorjahr verzeichnet werden.
Nichtsdestotrotz bewegt sich das Hotel-Investmentvolumen weiterhin spürbar
unterhalb der historischen Höchststände", erklärt Alexander Trobitz,
Geschäftsführer und Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. Als
Gründe hierfür sind insbesondere die gestiegenen Kapitalkosten, das gesunkene
Kaufpreisniveau sowie die rückläufigen Fertigstellungszahlen im
Hotelneubausegment zu nennen.
Ausländische Investoren steuerten bislang mit rund 525 Mio. EUR einen
überdurchschnittlichen Marktanteil von 53 % (Ø 10 Jahre: 41 %) zum gesamten
Investmentvolumen bei. Hierzu haben Portfoliotransaktionen, der Ankauf des Hotel
de Rome sowie eine Reihe kleinerer Transaktionen beigetragen. Auf der
Investorenseite deutlich präsenter sind aktuell mit 26 % Marktanteil die Family
Offices und privaten Anleger.
Markt weiter kleinteilig strukturiert
Bislang konnte in diesem Jahr noch keine der sieben Top-Standorte ihren
jeweiligen langjährigen Durchschnitt im Hotel-Investmentvolumen erreichen.
Vergleichsweise gut schneidet Berlin mit einem Marktanteil von rund 26 % ab.
Einen maßgeblichen Anteil hierzu steuerte die Veräußerung des Hotel de Rome bei.
Immerhin konnte an allen A-Standorten ein höheres Hotel-Investmentvolumen als im
Vorjahreszeitraum verzeichnet werden. Der Zuwachs fällt besonders in München und
Stuttgart stärker ins Gewicht.
Im Vergleich zum Vorjahr verteilt sich das Hotel-Investmentvolumen gleichmäßiger
über die Größenklassen. Mit 345 Mio. EUR ist das Segment der mittelgroßen
Transaktionen zwischen 50 bis 100 Mio. EUR am volumenstärksten. Symptomatisch
für einen kleinteiligeren Markt ist das überdurchschnittlich hohe
Investmentvolumen von rund 150 Mio. EUR (Ø 10 Jahre: 130 Mio. EUR) im Segment
bis 10 Mio. EUR sowie das mit 16 Mio. EUR niedrige durchschnittliche Volumen je
Transaktion.
Perspektiven
"Das Investmentvolumen auf dem deutschen Hotel-Investmentmarkt konnte gegenüber
dem Vorjahreszeitraum signifikant zulegen. Dabei zeichnet sich im zweiten und
insbesondere im dritten Quartal eine deutliche Marktbelebung ab.
Nichtsdestotrotz notiert das Volumen insbesondere bedingt durch die gestiegenen
Fremdkapitalkosten und makroökonomischen Unsicherheiten weiterhin deutlich unter
dem langjährigen Durchschnitt", so Alexander Trobitz.
Seit dem Ende der Covid-Pandemie haben private wie auch geschäftliche Reisen
wieder deutlich zugenommen. Die Übernachtungszahlen notieren aktuell an allen
Top-Standorten (Berlin ausgenommen) deutlich über Prä-Pandemieniveau. Die
Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land und die zurückgekehrte Konsum- und
Reisefreudigkeit unterfüttern die soliden Rahmenbedingungen des deutschen
Hotel-Nutzermarktes, was für zusätzliche Sicherheit aus Investorenperspektive
sorgen sollte. Ein sich abzeichnendes Aufhellen der konjunkturellen Lage nebst
in der Breite höheren Lohnabschlüssen dürften die private wie auch die
geschäftliche Reisetätigkeit in den kommenden Quartalen zusätzlich antreiben.
Während im Bestandsegment zunehmend Produkt auf den Markt kommt, dürfte das
Angebot im Hotelneubausegment aufgrund der insgesamt eingebrochenen
Neubautätigkeit bis auf weiteres eindeutig zur Angebotsverknappung beitragen.
In Erwartung einer Fortsetzung des expansiven Kurses der EZB-Geldpolitik und der
damit einhergehenden Aufhellung des Zins- und Finanzierungsumfelds sowie eines
sukzessive an Stabilität gewinnenden Nutzermarkts dürften aus heutiger
Perspektive die Investmentumsätze in den kommenden Monaten weiter anziehen.
Damit dürfte aus heutiger Perspektive das Vorjahresergebnis (1,3 Mrd. EUR) und
das Jahresendergebnis 2022 (1,9 Mrd. EUR) einen realistisch erreichbaren
Zielkorridor für das Investmentvolumen zum Jahresende darstellen.
Link zum Marktbericht: Hotelimmobilien-Investmentmarkt Deutschland Q3 2024 BNP
Paribas Real Estate (https://www.realestate.bnpparibas.de/marktberichte/hotel-in
vestmentmarkt/deutschland-at-a-glance)
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