Der Krypto-Hype scheint an der breiten Bevölkerung in Deutschland
völlig vorüberzuziehen - mit einer Ausnahme (FOTO)
Frankfurt (ots) - BearingPoint-Studie: In Zeiten multipler ökonomischer
Herausforderungen auf nationalstaatlicher und globaler Ebene setzen die Menschen
in Deutschland auf etablierte staatliche Währungen unter der Kontrolle
unabhängiger Notenbanken. Konventionelle Anlageformen zur Vermögensbildung
genießen zudem weiterhin großes Vertrauen bei den Befragten. Die Nutzung und
Investitionen im Bereich Kryptowährungen sind nach wie vor sehr gering.
"Nenn ich dich, so kenn ich dich" - diese umgangssprachliche Redewendung gilt
beim Thema Kryptowährungen nicht: Die große Mehrheit der Verbraucherinnen und
Verbraucher in Deutschland (9 von 10) haben bereits von dem Begriff der
Kryptowährung gehört. Doch 59 Prozent geben an, auch nicht ungefähr zu wissen,
wie die am Markt verfügbaren Formen digitaler Währungen funktionieren. Für 10
Prozent der Befragten sind Kryptowährungen sogar ein Begriff, von dem sie noch
nie etwas gehört haben, geschweige denn, dass sie ihn unter technologischen und
regulatorischen Aspekten inhaltlich erklären könnten. Das ergibt die von der
Management- und Technologieberatung BearingPoint seit 2016 jährlich
durchgeführte bevölkerungsrepräsentative Umfrage zum Thema Kryptowährungen.
Wertschwankungen und regulatorische Unsicherheiten als Hauptgründe für Reaktanz
Dieses derzeit noch gering ausgeprägte Wissen zu den regulatorischen und
technologischen Facetten der in Medien und Fachöffentlichkeit breit diskutierten
Digitalwährungen findet dann auch im Anwendungsverhalten eine signifikante
Entsprechung. Insgesamt nur knapp jeder Zehnte nutzt aktuell Kryptowährungen. 20
Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher motiviert bei diesem Engagement
primär die Aussicht auf schnelle Gewinne zur Investition in Kryptowährungen. Für
18 Prozent der Befragten ist zuallererst das Wachstumspotenzial von Interesse.
Doch der Anteil derjenigen, die bereits in Kryptowährungen investiert haben und
damit Gewinne realisieren konnten, fällt laut der Befragungsergebnisse aktuell
gering aus. So geben lediglich 47 Prozent an, mit ihrer Investition auch Gewinne
erzielt zu haben.
Aus der Sicht der Verbraucherinnen und Verbraucher liegen die relevantesten
Gründe für die angesichts des medialen Interesses vergleichsweise große Reaktanz
zunächst in den während der vergangenen Jahre zu beobachtenden, teils
signifikanten Wertschwankungen begründet. Hinzu kommt Unsicherheit hinsichtlich
Verwahrung und Gesetzgebung.
Hohes oder sogar sehr hohes Vertrauen genießen hingegen auch in diesem Jahr Gold
(Münzen, Barren, Goldzertifikate, Goldfonds oder Gold-ETFs). Staatliche
Währungen (z. B. Bargeld oder Tagesgelder) treffen ebenfalls auf Vertrauen,
während gut 70 Prozent der Befragten Kryptowährungen als "eher weniger" oder
sogar "nicht vertrauenswürdig" einschätzen.
Kryptowährungen als Anlageformen - eine Generationenfrage?
Knapp jede dritte befragte Person bewertete bei der im November 2024
durchgeführten Befragung Kryptowährungen als eine geeignete Anlageform zum
Vermögenserhalt. Differenziert man nach Altersgruppen, lohnt insbesondere ein
Blick auf die in der Befragung jüngsten Altersgruppen geschäftsfähiger Personen:
Bei den 18- bis 24- sowie den 25- bis 34-Jährigen ist dieser Anteil deutlich
größer.
Und auch bei bereits vorliegenden Erfahrungen mit Investitionen in
Kryptowährungen zeigen sich als Ergebnis der Befragung Unterschiede zwischen den
unterschiedlichen Altersgruppen. Jede bzw. jeder Fünfte gab an, bereits in
Kryptowährungen investiert zu haben. Ein Drittel der Befragten wäre
grundsätzlich bereit, in Zukunft erstmals oder wieder in Kryptowährungen zu
investieren. Laut den Ergebnissen der Studie sieht hier insbesondere die junge
Generation (die Altersgruppen der 18- bis 24- sowie der 25- bis 34-Jährigen)
noch deutliches Potenzial.
Gegenwärtig zeichnen die Befragungsergebnisse zudem das Bild von Anlegerinnen
und Anlegern, die sich für die Zukunft (noch) keine Substitution staatlicher
Währungen als Transaktionsmittel durch Kryptowährungen vorstellen können. 43
Prozent halten dies für nicht wahrscheinlich, 31 Prozent der Befragten sogar für
"überhaupt nicht wahrscheinlich".
Wie in Kryptowährungen mehrheitlich investiert wird und welche Form der Euro der
Zukunft haben könnte
Kryptowährungen haben nicht nur das Potenzial, Vermögensbildung und -pflege zu
revolutionieren, auch die Modi, Finanzgeschäfte zu tätigen, verändern sich.
Verbraucherinnen und Verbraucher bevorzugen aktuell direkte Investitionen in
Kryptowährungen. Die Investition über an der Börse gehandelte Produkte wie
Zertifikate oder Krypto-Fonds stellt für 28% der Verbraucherinnen und
Verbraucher eine gute alternative Form der Investition in Kryptowährungen dar.
Und wie sieht es mit der digitalisierten Form des vor inzwischen mehr als zwei
Jahrzehnten eingeführten Euro-Bargelds aus? Vier von 10 Befragten geben im Jahr
2024 an, auf eine digitale Zentralbankwährung ("Central Bank Digital Currency",
kurz: CBDC) als Zahlungsmittel zurückgreifen zu wollen, sollte diese verfügbar
sein. Schutz vor Betrug und Verlust ist für 34 Prozent der Befragten bei der
Einführung einer solchen digitalen Zentralbankwährung am wichtigsten. Eine in
etwa gleich große Personengruppe (36 Prozent) gibt jedoch an, bezüglich der
Frage nach ihren Präferenzen rund um die Einführung digitalen Zentralbankgeldes
über zu wenig Wissen zu verfügen.
"Der Krypto-Hype scheint an der breiten Bevölkerung in Deutschland völlig
vorüberzuziehen. Unsere Umfrage zur Akzeptanz von Kryptowährungen bestätigt die
nach wie vor großen Vorbehalte und das Misstrauen gegenüber Kryptowährungen. Im
Angesicht der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen scheint die Risikofreude
seitens der Verbraucherinnen und Verbraucher wenig ausgeprägt. Die jüngeren
Altersgruppen stehen wie schon in den Vorjahren Kryptowährungen offener
gegenüber und nutzen diese stärker im Alltag. Die Hauptgründe für eine
Nichtnutzung bleiben jedoch wie bei allen anderen Altersgruppen die gleichen:
Angst vor Wertverlust und Unsicherheiten bei Verwahrung und Regulatorik",
resümiert Dr. Robert Bosch, Partner und Globaler Leiter Banking & Capital
Markets bei BearingPoint die aktuellen Umfrageergebnisse.
Über die Studie
Für die Studie wurden im Zeitraum vom 20. bis 25. November 2024 über das
Marktforschungsinstitut YouGov insgesamt 2052 Personen befragt. Die Erhebung
wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend
entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die
Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.
Über BearingPoint
BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung mit
europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei
Geschäftsbereichen: Consulting, Products und Capital. Consulting umfasst das
klassische Beratungsgeschäft mit dem Dienstleistungsportfolio People & Strategy,
Customer & Growth, Finance & Risk, Operations sowie Technology. Im Bereich
Products bietet BearingPoint Kunden IP-basierte Managed Services für
geschäftskritische Prozesse. Capital deckt die Aktivitäten im Bereich M&A,
Ventures, und Investments von BearingPoint ab.
Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit führenden Unternehmen und
Organisationen. Das globale Netzwerk von BearingPoint mit mehr als 10.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 70 Ländern und
engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen
Geschäftserfolg.
BearingPoint ist eine zertifizierte B Corporation, die hohe soziale und
ökologische Standards erfüllt.
Weitere Informationen:
Homepage: https://www.bearingpoint.com/
LinkedIn: http://www.linkedin.com/company/bearingpoint
Pressekontakt:
Alexander Bock
Global Senior Manager Communications
Tel: +49 89 540338029
E-Mail: mailto:alexander.bock@bearingpoint.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/68073/5932133
OTS: BearingPoint GmbH