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Original-Research: Vectron Systems AG - von Sphene Capital GmbH
Einstufung von Sphene Capital GmbH zu Vectron Systems AG
Unternehmen: Vectron Systems AG
ISIN: DE000A0KEXC7
Anlass der Studie: Update Report
Empfehlung: Sell
seit: 14.09.2023
Kursziel: EUR 0,93 (bislang EUR 1,77)
Kursziel auf Sicht von: 24 Monate
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Peter Thilo Hasler
Nach acardo-Übernahme deutliche Bilanzverschlechterung
Aus unserer Sicht ist der Vorstand bislang den Nachweis schuldig geblieben,
wie die auf Nachsteuerebene unprofitable Vectron im Jahr 2026e den aus der
Übernahme von acardo noch ausstehenden Kaufpreis in Höhe von EUR 18,7 Mio.
begleichen wird. Die von uns prognostizierten Cashflows reichen dafür nicht
aus, so dass aus unserer Sicht eine externe Kapitalaufnahme notwendig
werden dürfte. Diese Einschätzung gilt auch für den Fall, dass die
Earn-Out-Komponenten des Kaufpreises nach unten angepasst werden müssen,
etwa weil sich herausstellt, dass die dem Bewertungsansatz
zugrundeliegenden Ertragserwartungen für acardo zu optimistisch
eingeschätzt wurden. Nach Einarbeitung der mit dem H1/2023-Bericht bekannt
gewordenen, deutlich über unseren bisherigen Erwartungen liegenden
Nettoverschuldung in unser Bewertungsmodell verringert sich unser Kursziel
auf EUR 0,93 von EUR 1,77 je Aktie. Angesichts eines von uns erwarteten
Kursrückgangs von 81,8% bestätigen wir unser Sell-Rating für die Aktien der
Vectron Systems AG.
Nachdem sich die Vorabmeldung zum H1/2023 auf ausgewählte ertragsbezogene
Eckdaten beschränkt hatte, lag der Fokus unserer Analyse des vollständigen
Halbjahresabschlusses auf der Bilanz und der Kapitalflussrechnung. Dabei
waren signifikante Verschiebungen in den Bilanzrelationen zu erkennen.
Besonders hervorgestochen hat der deutliche Anstieg der immateriellen
Vermögenswerte auf EUR 37,7 Mio. (12/2022: EUR 8,7 Mio.). Bestanden diese
zum Jahresende 2022 aus Konzessionen und gewerblichen Schutzrechten, setzt
sich diese Bilanzposition nun wesentlich aus Goodwill (EUR 19,7 Mio.),
Kundenbeziehungen (EUR 6,8 Mio.) und Technologie (EUR 2,1 Mio.) aus der
acardo-Übernahme zusammen, deren Werthaltigkeit aus unserer Sicht
problematisch sein kann. Auffällig ist auch die deutliche Verringerung der
Liquidität auf EUR 7,4 Mio. Zur Erinnerung: Vor 18 Monaten (12/2021) lag
die Cash-Position noch bei vermeintlich auskömmlichen EUR 19,9 Mio.
Ausschlaggebend für diesen Cash-Drain war neben den operativen Verlusten
und der Rückzahlung eines KfW-Darlehens zum Jahresende 2022 insbesondere
die Zahlung der ersten Kaufpreistranche für die acardo-Übernahme in Höhe
von EUR 8,0 Mio. Dass diese Entwicklung nach unserer Einschätzung auch den
Vorstand zu beunruhigen scheint, lässt sich damit belegen, dass Vectron von
einem ehemaligen acardo-Gesellschafter ein (derzeit noch nicht in Anspruch
genommener) Kredit in Höhe von EUR 1,5 Mio. bereitgestellt wurde.
Schließlich ist die Entwicklung der Eigenkapitalquote anzusprechen: Sie hat
sich zum Halbjahr auf 27,5% (12/2022: 56,0%) halbiert. Als bilanzielle
Residualgröße ist für diese Entwicklung der deutliche Anstieg der
Bruttoverschuldung des Unternehmens verantwortlich, die sich nach der
Übernahme auf EUR 24,0 Mio. (H1/2023) von zuletzt EUR 3,6 Mio. (12/2022)
vervielfacht hat.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/27757.pdf
Kontakt für Rückfragen
Peter Thilo Hasler, CEFA
+49(89)74443558/ +49(152)31764553
peter-thilo.hasler@sphene-capital.de
-übermittelt durch die EQS Group AG.-
Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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