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Original-Research: Smartbroker Holding AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Smartbroker Holding AG

Unternehmen: Smartbroker Holding AG

ISIN: DE000A2GS609

Anlass der Studie: Update

Empfehlung: Kaufen

seit: 15.05.2024

Kursziel: 12,00 EUR (zuvor: 11,00 EUR)

Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten

Letzte Ratingänderung: -

Analyst: Christoph Hoffmann

Neue Mittelfristplanung veröffentlicht - KE angekündigt

Smartbroker hat Freitag eine neue Mittelfristplanung bis 2030

veröffentlicht, die eine beschleunigte Neukundengewinnung und ein

zweistelliges organisches Umsatzwachstum im Transaktionsbereich vorsieht.

Für das Mediensegment wird eine konstante bis leicht steigende

Umsatzentwicklung angenommen. Zur Finanzierung der u.E. ab H2/24

hochgefahrenen Kundengewinnungsaktivitäten sollen bis zu 1,1 Mio. neue

Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts platziert werden. Der Preis wird

im Rahmen eines Bookbuilding-Verfahrens festgelegt. Der Gründer und CEO

André Kolbinger hat eine Backstop-Vereinbarung i.H.v. bis zu 5,0 Mio. EUR

bis 7,20 EUR/Aktie unterzeichnet und wird sich auch unabhängig von dieser

an der Kapitalerhöhung beteiligen.

Die neue Mittelfristplanung im Detail: Während in 2024 aufgrund des

unterjährigen Neubeginns der Kundenakquise noch mit 27.000 Neukunden

gerechnet wird, plant das Unternehmen in den beiden darauffolgenden Jahren

mit 80.000 und anschließend mit 100.000 Neukunden. Da die Anlegerzahl in

Deutschland historisch kaum bzw. nicht gewachsen ist, muss Smartbroker für

das avisierte Wachstum Marktanteile gewinnen. Ausgehend von der aktuellen

Anlegerzahl von 12,3 Mio. in Deutschland, würde sich der Marktanteil von

Smartbroker bei vollständiger Stagnation des Marktes Ende 2030 auf 5,6%

belaufen (2023: 1,4%). Seit Start des Geschäftsbereichs Ende 2019 wurden

2020 rd. 70.000 Kunden und in 2021 ca. 120.000 Kunden gewonnen. In 2022

wurde das Marketing unterjährig eingestellt, sodass in 2022 'nur' ca.

30.000 Kunden akquiriert wurden. Mittel- bis langfristig sollte SB1 u.E.

insb. von folgenden Faktoren profitieren:

* Überdurchschnittlicher Marktanteil bei Eröffnungen von 'Neu-Anlegern'

aufgrund des

führenden Preis-Leistungs-Verhältnisses

* Überdurchschnittlicher Marktanteil bei Depotwechseln (MONe: branchenweit

ca. 3%

Churn p.a., was bei 31,5 Mio. Depots rd. 1,0 Mio. Wechseln bzw. Kündigungen

entsprechen dürfte)

* Junge Anleger entscheiden sich für performante, kostengünstige Broker

(0,7 bis 0,8

Mio. pot. Kunden pro Jahrgang, die das 18. Lebensjahr bzw. erste Jobs etc.

erreichen;

aktuelle Anlegerquote in DE: 14,9%)

In Bezug auf die zukünftigen Neukundenzahlen besteht u.E. insgesamt weiter

geringe Visibilität, da Smartbroker 2020 und 2021 einer Sonderkonjunktur

ausgesetzt war und das Marketing anschließend in der Entwicklungs- und

Migrationsphase des neuen Produkts SB+ pausiert hat. Wir halten daher an

unseren bisherigen Prognosen fest, die mittel- bis langfristig 50.000

Neukunden p.a. vorsehen. Das laufende Jahr kann u.E. als Testjahr angesehen

werden, in dem die passenden Vertriebskanäle und Werbeformate mit kleineren

Budgets getestet werden. Sollte sich insgesamt ein stärkeres Kundenwachstum

abzeichnen, würde dies eine Anpassung unserer Prognosen erforderlich

machen. Unabhängig von der Anzahl der eingeworbenen Kunden liegt der ROI im

deutlich zweistelligen Bereich. Smartbroker beziffert diesen auf rd. 50%,

sodass die Kundengewinnungsinvestitionen klar wertschöpfend sein dürften.

'Zwischen den Zeilen' lässt sich aus der Pressemitteilung herauslesen, dass

die CAC/Kunde bei 120 EUR veranschlagt werden (MONe: 100 EUR). Darüber

hinaus plant das Management mit einer Cash Conversion in Bezug auf das

EBITDA von bis zu 70%, sodass auch mittelfristig mit niedrigen CAPEX und

WC-Bewegungen gerechnet wird. Dies bestätigt unsere bisherigen Erwartungen

bzw. Prognosen. An den gemäß Planung kontinuierlich steigenden

EBITDA-Margen zeigt sich nochmals das für Broker typische, attraktive

Preis-Mengen-Gerüst mit hohen Rohmargen, welche die Ausgangsbasis für die

Skalierbarkeit des Geschäftsmodells bilden. Die Grenz-EBITDA-Marge (wieviel

% EBITDA wird pro zusätzlichem Euro Umsatz erwirtschaftet) liegt in der

Planung des Managements zwischen 57% und knapp 69%.

[Abbildung]

Auf Basis der Free Cashflows von Smartbroker haben wir mehrere DCF-Modelle

konstruiert, die den fairen Wert je Aktie bei Erreichen der Planzahlen

ermitteln und eine vollständige Platzierung der KE sowie einen WACC von

10,0% bzw. 8,5% unterstellen. Im Terminal Value haben wir drei Szenarien

abgebildet:

1. Der Free Cashflow im Terminal Value entspricht dem FCF der letzten

Planungsperiode (2030: 36 Mio. EUR). Das Wachstum beträgt 2,0%.

2. Der Free Cashflow wird ausgehend vom FCF in 2030 um die

Kundengewinnungskosten bereinigt. Lediglich die CAC zur Kompensation der

verlorenen Kunden (Churn) werden berücksichtigt, sodass eine

gleichbleibende

Kundenzahl und damit ein 'Maintenance CAPEX' modelliert wird. Der FCF

erhöht sich somit von 36 Mio. EUR auf 42,7 Mio. EUR. Das Wachstum beträgt

0,0%.

3. Die Annahmen aus dem zweiten Szenario wurden übernommen und die

Wachstumsrate von 0,0% auf 2,0% gesetzt.

[Abbildung]

In jedem Szenario liegt der faire Wert bei mehr als dem doppelten

Kursniveau und im 'Best-Case' nahezu 4x so hoch. Damit würde sich ein

signifikantes Upside ergeben. Prognosen angepasst: Auf Basis der

veröffentlichten Zahlen und der Erlös- und EBITDADynamik haben wir einzelne

Parameter unserer Schätzungen angepasst. So haben wir unsere Annahmen

bezüglich der Anzahl der jährlichen Transaktionen auf 25 leicht gesenkt,

erwarten den Umsatz je Transaktion aber ab 2024 bei 4,00 EUR (zuvor: 3,50

EUR). Im Folgenden haben wir einen Überblick über unsere wichtigsten

Annahmen zusammengestellt:

* Anzahl Neukunden: 2024: 25.000, ab 2025 jährlich 50.000 (zuvor: 2025:

35.000)

* Kundengewinnungskosten/ Neukunde: 100 EUR (zuvor: 100 EUR)

* Churn-Rate: konstant bei 3,0% p.a. (zuvor: 3,0% p.a.)

* Anzahl Transaktionen/Kunde/Jahr: stabil bei 25 (zuvor: 2025: 26; 2026:

27; ab'27: 28)

* Umsatz pro Transaktion: 4,00 EUR (zuvor: 3,50 EUR)

* Cash-Quote: konstant bei 7,0% der AuCs (unverändert, aktuelles Cash

angepasst)

* Zinsniveau: Normalisierung auf 3,0% in 2025 & 2026; 2,0% ab 2027

(unverändert)

Darüber hinaus haben wir angesichts der veröffentlichten Timeline für das

Go-Live des Kryptohandels und der Lombardkredite erstmalig das hieraus

entstehende Potenzial abgebildet. Beide Produkte dürften u.E.

überdurchschnittlich profitabel sein. Flatex Kunden weisen ein weitgehend

stabiles Lombardkredit-Niveau von ca. 2-3% der Assets auf. Bei Smartbroker

rechnen wir zunächst aufgrund fehlender Referenzwerte mit 0,5% der AuCs,

sodass sich zusätzliche Erträge (MONe: 100% EBT-Marge) i.H.v. ca. 1 Mio.

EUR pro Jahr ergeben. In Bezug auf den Kryptohandel besteht u.E. noch wenig

Visibilität, da die Affinität der Bestandskunden unklar ist. Wir rechnen

mit durchschnittlich einer Transaktion pro Kunde pro Jahr, da u.E. nur ein

kleiner Teil der Nutzer mit Krypto handeln wird. Das zusätzliche EBITDA aus

dem Kryptohandel schätzen wir 2025 auf rd. 0,5 Mio. EUR, welches sich in

den Folgejahren sukzessive mit der steigenden Kundenbasis steigern lassen

sollte.

Brokerage-Geschäft führt zu anhaltendem Wachstum: Auf Basis unserer

Prognosen erwarten wir in den nächsten Jahren unverändert ein deutliches

Gewinnwachstum. Konkret rechnen wir 2025 mit einem Konzern-EBITDA von 8,0

Mio. EUR (SB1: 2 Mio. EUR), in 2026 11,8 Mio. EUR (SB1: 9 Mio. EUR) und

2027 12,8 Mio. EUR (SB1: 16 Mio. EUR). Die Unterschiede sind auf die von

uns prognostizierten, geringeren CAC zurückzuführen, die sich zunächst

positiv auf das EBITDA auswirken. Ab 2027 liegt das EBITDA der

Managementplanung über dem unseren, was auf die von SB1 geplante größere

Kundenbasis zurückzuführen ist, welche die höheren CAC überkompensiert. Der

prognostizierte Ergebnisrückgang in 2025 ist auf die von uns erwartete

höhere Neukundenzahl (50.000 statt zuvor 35.000) zurückzuführen.

Fazit: Smartbroker will mit der geplanten KE die Kundengewinnung ab H2/24

beschleunigen. Die neue Mittelfristplanung des Managements verdeutlicht die

Attraktivität und Skalierbarkeit des Geschäftsmodells. Den ROI der

Kundengewinnungsinvestitionen sehen wir im mittleren zweistelligen Bereich,

sodass diese deutlich wertschöpfend sind. Im Zuge der neuen Informationen

bzgl. Umsatz- und EBITDA-Dynamik des Smartbroker+ haben wir unsere

Prognosen aktualisiert. Wir bekräftigen unsere Kaufempfehlung mit einem

erhöhten Kursziel von 12,00 EUR, was einem Upside von 71% entspricht.

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss

bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /

HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser

mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum

umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und

wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht

sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und

fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die

Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden

zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und

Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die

Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum

Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der

Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/29755.pdf

Kontakt für Rückfragen

Montega AG - Equity Research

Tel.: +49 (0)40 41111 37-80

Web: www.montega.de

E-Mail: research@montega.de

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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