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Original-Research: Smartbroker Holding AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Smartbroker Holding AG

Unternehmen: Smartbroker Holding AG

ISIN: DE000A2GS609

Anlass der Studie: Update

Empfehlung: Kaufen

seit: 15.02.2024

Kursziel: 11,00 EUR (zuvor: 13,50 EUR)

Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten

Letzte Ratingänderung: -

Analyst: Christoph Hoffmann

Feedback HIT & Preview 2024: Anspruchsvolles Marktumfeld dürfte Smartbroker

weiterhin belasten

In der vergangenen Woche durften wir die Smartbroker Holding AG auf unseren

Hamburger Investorentagen begrüßen. Das Unternehmen wurde vom aktuellen CFO

Roland Nicklaus und Uwe Lüders, dem Vorstand für Marktfolge der Tochter

Smartbroker AG vertreten. Der Fokus lag insbesondere auf der Roadmap für

2024 nach dem erfolgreichen Abschluss des Depot-Umzugs Ende des vergangenen

Jahres. Das Erreichen der Guidance 2023 wurde indes wie erwartet bestätigt.

Verbesserung und Erweiterung der Produktpalette werden 2024 prägen: In den

nächsten Monaten wird der Fokus vor allem auf der Verbesserung und der

Erweiterung des Brokerage-Produkts (S+) sowie der Verzahnung mit der

Medienplattformen liegen. Infolgedessen hat sich der Vorstand entschlossen,

die aufgebauten IT-Kapazitäten (ca. 45 Mitarbeiter) bewusst beizubehalten,

sodass wir auf der Personalkostenseite in 2024 mit keinen Entlastungen

rechnen. Ziel ist es, beispielsweise die Integration der Medieninhalte in

S+ und umgekehrt ebenso die Integration des S+ in die Finanzportale der

Gruppe zu realisieren und somit den direkten Handel über die vier

Plattformen des Unternehmens zu ermöglichen. Darüber hinaus sah sich

Smartbroker infolge des Depotumzugs auf der Serviceseite auch im

Dezember/Januar mit einem enormen Anfrageaufkommen seitens seiner Kunden

konfrontiert. Die Folge war eine temporäre Überlastung der

Service-Kapazitäten und ein Backlog an Anfragen, der aktuell mit Hochdruck

abgearbeitet wird. Dadurch hat das Management Prozessverbesserungen und

Änderungen in der Recruiting-Strategie initiiert und konzentriert sich nun

bspw. primär auf Arbeitnehmer aus der Finanzbranche anstatt auf ehemalige

Call-Center-Mitarbeiter, was u.E. zu einer Verbesserung der Servicequalität

und steigenden Effizienz führen dürfte.

Marketing für S+ dürfte im Frühsommer starten: Aufgrund der Überlastung der

Service-Kapazitäten und Prozessverzögerungen verfügt die S+-App derzeit im

App-Store über eine 2,7-Sterne-Bewertung bei rd. 1000 Rezensionen. Im

Vergleich hierzu weisen flatex, Trade Rep. oder Scalable Bewertungen i.H.v.

4,2 bis 4,6 Sternen auf. Nach Vorstandsangaben wird sich das Unternehmen

deshalb bis Ende Q2 auf die Verbesserung der Kundenzufriedenheit und

Fehlerbehebungen konzentrieren, um nicht zuletzt die Bewertung der App zu

verbessern und sich damit eine gute Ausgangsbasis für die geplanten

Marketing-Aktionen zu schaffen. Wir befürworten diese Strategie, da die

aktuelle App-Bewertung potenzielle Neukunden abschrecken und so bei einem

überhasteten Marketing-Start ggf. zum ineffizienten Einsatz des

Werbebudgets führen könnte.

Monatliches Reporting eingeführt: Besonders positiv werten wir die

Veröffentlichung des monatlichen Reportings, das die wichtigsten KPIs

beider Segmente umfasst und die Visibilität auf die Geschäftsentwicklung

u.E. deutlich erhöhen wird. Die Zahlen zeigen auf der Medienseite eine

Belebung der Reichweite im Januar und auf der Transaktionsseite eine

Stabilisierung der Trades pro Kunde auf 25 Stk. per annum. Daneben ist ein

leichter Kundenverlust (Jan. 2024: -2,8%) festzustellen, der u.E. auf den

Depotumzug zurückzuführen und in dieser Form nicht auf das FY übertragbar

ist. Wir rechnen im Gesamtjahr 2024 mit einem Churn von 6,5%.

CFO Nicklaus verlängert Vorstandsvertrag nicht und wechselt in den

Aufsichtsrat der Smartbroker AG: Der amtierende CFO Roland Nicklaus wird

das Unternehmen Ende März 2024 zum Ablauf seiner Vertragslaufzeit verlassen

und in den Aufsichtsrat der Tochter Smartbroker AG wechseln. Das Know-how

und die Expertise des Ex-Investmentbankers wird somit erhalten bleiben.

Prognosen für 2024ff. angepasst: Trotz der jüngsten Belebung des

Media-Segments im Januar rechnen wir im Gesamtjahr mit einem anhaltend

herausfordernden Marktumfeld und reduzieren unsere Umsatz- und

Ergebniserwartung. Das Mediengeschäft verfügt angesichts der weitgehend

fixen Kostenstruktur über einen enormen operativen Hebel, der sich aktuell

jedoch negativ auf die Profitabilität des Unternehmens auswirkt und damit

zu einem überproportionalen Ergebnisrückgang führen dürfte. Trotzdessen

rechnen wir auch 2024 mit einem positiven EBITDA-Beitrag des Segments (1,3

Mio. EUR), was den Boden des aktuellen Zyklus markieren sollte.

Auf der Transaktionsseite rechnen wir in 2024 mit CAC i.H.v. 3,0 Mio. EUR

und dem Gewinn von knapp 30.000 Kunden (brutto) bzw. 17.500 Kunden auf

Netto-Ebene (nach Churn). In unseren Prognosen ist keine signifikante

Belebung der Handelsfrequenz abgebildet, da wir uns hierbei aufgrund der

multiplen globalen Krisenherde und der anhaltend hohen Zinsen mit

durchschnittlich 25 Transaktionen pro Kunde und Jahr konservativ

positionieren. Auf Seite der zinsnahen Erträge dürften u.E. 5,6 Mio. EUR in

2024 erzielt werden. Insgesamt prognostizieren wir ein knapp positives

EBITDA für das Transaktionssegment (0,6 Mio. EUR).

Auf Konzernebene rechnen wir daher insbesondere aufgrund des Marktumfelds

im Medienbereich mit einem geringeren Konzern-EBITDA i.H.v. 1,9 Mio. EUR

bei einem Konzernumsatz von 53,4 Mio. EUR. Sollte unterjährig eine weitere

Belebung der Handelsaktivität beobachtbar sein und/oder sich das Umfeld im

Medienbereich aufhellen, dürfte ein höheres operatives Ergebnis erzielt

werden.

Mittelfristig erwarten wir im Mediensegment eine sukzessive Erholung der

Marge und Umsätze und prognostizieren ab 2027 angesichts der hohen Zyklik

eine Through-The-Cycle-Marge von 30,0%. Auf der Transaktionsseite

prognostizieren wir langfristig eine Steigerung der Trades pro Kunde von 25

auf 28 im Jahr 2027 und halten dies angesichts der Bereinigung der

Kundenbasis um Leerdepots (was jüngst zu einer Erhöhung der Trades pro

Kunde geführt hat) für ein erreichbares durchschnittliches Niveau. Weiter

rechnen wir ab 2025 mit einem Zinsniveau i.H.v. 3,0% bzw. ab 2027 i.H.v.

2,0% und prognostizieren ab 2026 eine jährliche Netto-Neukundenzahl i.H.v.

50.000, was unter dem Ziel des Managements i.H.v. 75.000 liegt. In der

Folge ergibt sich auf Konzernebene eine Through-the-Cycle-EBITDA-Marge

i.H.v. rd. 25,0%.

Fazit: Die Smartbroker-Aktie ist unverändert ein Hebel auf den

Kapitalmarkt. Beide Geschäftsbereiche sind hochskalierbar und haben bei

einer Belebung des Marktumfelds das Potenzial, die Margen überproportional

zu steigern. Durch das Monats-Reporting dürfte die unterjährige Visibilität

auf die Geschäftsentwicklung nun signifikant steigen. Eine Belebung des

Markts würde dementsprechend zu einer zeitnahen Erhöhung unserer Prognosen

führen. Der stark gefallene Aktienkurs stellt u.E. eine Übertreibung nach

unten dar und impliziert langfristig deutlich unterdurchschnittliche

Marktbedingungen im Medienbereich sowie den Verlust der guten Marktposition

in Deutschland. Ebenso versagt der Markt aktuell dem Brokerage-Geschäft die

Erholung der branchenweit niedrigen Transaktionsaktivität und geht davon

aus, dass die zukünftigen Marketingkampagnen des Unternehmens fehlschlagen,

sodass kein signifikantes Wachstum im Transaktionsbereich erzielt werden

kann. Wir erachten dies für irrational und bestätigen unsere Kaufempfehlung

mit einem angepassten Kursziel i.H.v. 11,00 EUR (zuvor: 13,50 EUR).

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss

bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /

HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser

mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum

umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und

wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht

sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und

fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die

Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden

zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und

Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die

Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum

Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der

Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/28899.pdf

Kontakt für Rückfragen

Montega AG - Equity Research

Tel.: +49 (0)40 41111 37-80

Web: www.montega.de

E-Mail: research@montega.de

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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