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Original-Research: q.beyond AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu q.beyond AG
Unternehmen: q.beyond AG
ISIN: DE0005137004
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 28.10.2022
Kursziel: 1,40 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Sebastian Weidhüner
q.beyond veröffentlicht erneute Guidance-Anpassung und kündigt
Strategiewechsel im SaaS-Geschäft an
q.beyond hat am Mittwoch vorläufige Q3-Zahlen und eine neue Prognose für
2022 veröffentlicht. Gleichzeitig stellte das Unternehmen erste Eckpunkte
seiner veränderten SaaS-Strategie vor, die Ende November konkretisiert
werden soll.
[Tabelle]
Divergierende Segmententwicklung hält an, SAP-Geschäft enttäuscht erneut:
Im abgelaufenen Quartal verzeichnete der IT-Dienstleister im SAP-Bereich
abermals einen erheblichen Umsatzrückgang auf 7,9 Mio. Euro (-21,5% yoy).
Die hinter den Erwartungen liegende Performance ist neben einer unverändert
starken Zurückhaltung der Kunden bei Transformationsprojekten auch auf
vertriebliche Ineffizienzen zurückzuführen. Diesbezüglich hat sich das
Unternehmen innerhalb des Geschäftsbereichs personalpolitisch bereits
reorganisiert. Im Segment Cloud & IoT erhöhten sich die Erlöse hingegen um
+17,5% yoy auf 35,3 Mio. Euro. Angesichts der Konsolidierung von datac
bereits ab Mitte Juni 2021 und der Entkonsolidierung des übrigen
Colocation-Geschäfts erst Ende September 2021 war die Steigerung gemäß
Vorstand nahezu vollumfänglich organischer Natur.
EBITDA-Marge im Vorjahresvergleich konstant: Das operative Konzern-EBITDA
verbesserte sich exklusive des Colocation-Buchgewinns (27,8 Mio. Euro) in
Q3/21 leicht auf 1,7 Mio. Euro (Vj.: 1,6 Mio. Euro). Dabei dürfte der
SAP-Segmentbeitrag (EBITDA vor Verwaltungskosten und sonstigem Ergebnis)
u.E. infolge einer strikten Kostendisziplin unterproportional zum Umsatz
auf 1,6 Mio. Euro gesunken sein (-12,8% yoy). Der Geschäftsbereich Cloud &
IoT sollte nur einen leichten Anstieg des Segmentbeitrags auf 3,3 Mio. Euro
verzeichnet haben (+5,3% yoy). So sieht sich q.beyond hier gegenwärtig zwei
ergebnisbelastenden Faktoren gegenüber. Einerseits wurde das profitable
Colocation-Geschäft (EBITDA: 5 Mio. Euro p.a.) gegen den operativen
Geschäftsbetrieb von scanplus getauscht (MONe: 1 Mio. Euro EBITDA in 2022).
Andererseits hat das Unternehmen zusätzliche Investitionen in den Ausbau
des SaaS-Geschäfts von rund 5 Mio. Euro getätigt, die sich u.a. in den
Personalaufwendungen für Entwickler und Marketingexperten zeigen.
SaaS-Strategiewechsel und gesenkte Guidance: Im Zuge operativer
Herausforderungen und der drohenden Rezession kündigte q.beyond nun - u.E.
folgerichtig, aber angesichts der massiven Investitionen zu spät - an, die
Entwicklung und den Vertrieb eigener SaaS-Applikationen einzustellen.
Vielmehr sollen künftig kundenspezifische Lösungen für bestehende
Applikationen realisiert werden, die vorwiegend auf standardisierter
Software wie z.B. Microsoft beruhen. Infolgedessen nahm das Unternehmen
seine bisherigen Mittelfristziele zurück, die maßgeblich auf Umsatz- und
Ergebnisbeiträgen des SaaS-Geschäftes basierten. Weitere Details zum
Strategieschwenk sollen im Zuge des Eigenkapitalforums Ende November
bekanntgegeben werden.
Darüber hinaus reduzierte der Vorstand ebenfalls die Erwartungen für das
laufende Geschäftsjahr, nachdem bereits im Zuge des Halbjahresberichts eine
Konkretisierung an das untere Ende der ursprünglichen Guidance vorgenommen
wurde. So avisiert q.beyond nun einen Umsatz von 174 bis 178 Mio. Euro
(zuvor: 180 Mio. Euro) und ein EBITDA von 6 bis 8 Mio. Euro (zuvor: 8 Mio.
Euro).
Modellparameter im Zuge der enttäuschenden Entwicklung angepasst: Zwar
hatten wir uns bereits bei Veröffentlichung der Q2-Zahlen unterhalb der
sodann konkretisierten Guidance positioniert, reduzieren unsere Prognosen
angesichts der mit einer erhöhten Unsicherheit behafteten SaaS-Aussichten
sowie des eingetrübten makroökonomischen Umfelds jedoch erneut. So rechnet
einer Umfrage von Creditreform zufolge bereits jeder vierte Mittelständler
in Deutschland mit einem rückläufigen Erlösniveau in 2023, was entsprechend
hemmend auf das IT-Budget potenzieller Kunden wirken dürfte. In den
Folgejahren gehen wir von einer nur noch schrittweisen Erholung des
SAP-Segments (MONe CAGR 2022-2025: 7,7%) und einem jährlichen Wachstum im
Cloud-Geschäft i.H.v. 7,0% aus.
Fazit: Seit Vorstellung der neuen Mittelfristplanung vor rund sechs Monaten
hat q.beyond den Kapitalmarkt mit zwei Prognoseanpassungen und einer
veränderten Strategie im ursprünglich stark beworbenen SaaS-Geschäft
negativ überrascht. Nach der erheblichen Kurskorrektur (YTD: -59%;
6M-Performance vs. CDAX: -35%) sehen wir die wesentlichen Risiken und
operativen Herausforderungen jedoch mehr als ausreichend eingepreist. Ein
erfolgreicher Abschluss der Restrukturierung bei scanplus sowie die stark
rückläufigen Investitionen bei den SaaS-Produkten mit bisher ausgebliebener
Marktdurchdringung könnten vielmehr eine Trendwende sowohl im operativen
Newsflow als auch in der Bottom-Line und folglich auch im Kursverlauf
einläuten. Nach Anpassung des Bewertungsmodells reduzieren wir unser
Kursziel auf 1,40 Euro (zuvor: 2,20 Euro) und bestätigen unsere
Kaufempfehlung.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/25743.pdf
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Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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