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Original-Research: publity AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu publity AG

Unternehmen: publity AG

ISIN: DE0006972508

Anlass der Studie: Research Report (Initial Coverage)

Empfehlung: Kaufen

Kursziel: 46,50 EUR

Kursziel auf Sicht von: 31.12.2023

Letzte Ratingänderung:

Analyst: Matthias Greiffenberger, Marcel Schaffer

Hochprofitabler Asset Manager mit eigenem Research-Tool und

überdurchschnittlicher Transaktionsgeschwindigkeit. PREOS-Beteiligung soll

mittelfristig von 93,1% auf rund 20% reduziert werden.

 

Die publity AG ist ein Asset Manager, der hauptsächlich Umsatzerlöse über

Provisionen für das Finden (Finder's Fee), das Verwalten (Basic Fee) und

den Verkauf von Immobilien (Exit Fee) erzielt. Das Verwalten bezieht sich

hier auf die sogenannte Manage-to-core-Strategie, in der die Verbesserung

der Vermietungssituation und die Mietrenditen im Vordergrund stehen. Über

ein eigenes Research-Tool werden umfangreiche Informationen über die rund

9.500 relevanten Immobilien in Deutschland nachgehalten, gepflegt und

analysiert. Die standardisierten und formalisierten Prozesse ermöglichen

sehr rasche Transaktionen, was einen wichtigen Wettbewerbsvorteil

darstellt. Der aktuelle Fokus des Unternehmens liegt auf Gewerbeimmobilien

in A-Lagen der Ballungszentren der Top 7 Städte (ausgenommen Berlin). Der

Hauptkunde ist die PREOS Global Ofce Real Estate & Technology AG (PREOS)

an der die publity zu 93,1% beteiligt ist. PREOS ist ein aktiver

Immobilieninvestor, dessen Management eigenständig und größtenteils

unabhängig von der publity agiert.

 

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 konnten die Umsatzerlöse um 79,6% auf

28,75 Mio. EUR (VJ: 16,01 Mio. EUR) gesteigert werden. Die Umsatzsteigerung

geht vornehmlich auf Finder's Fees und Basic Fees zurück, sowie auf der 

Vermittlung eines neuen Großinvestors für die PREOS. Das Ergebnis

verbesserte sich überproportional und das EBIT stieg um 140,9% auf 14,15

Mio. EUR (VJ: 5,87 Mio. EUR) an. Der Grund hierfür liegt in dem Wegfall von

Sonderkosten aus dem Vorjahr und in Kostenoptimierungen. Durch

Wertminderungen von Finanzanlagen, insbesondere der gehaltenen

PREOS-Aktien, in Höhe von 27,47 Mio. EUR kam es zu einem deutlich negativen

Finanzergebnis von -24,83 Mio. EUR (VJ: 6,17 Mio. EUR). Die Wertminderungen

waren nicht liquiditätsmindernd und sind auf den allgemeinen Markttrend

zurückzuführen. Somit lag das Jahresergebnis bei -15,43 Mio. EUR (VJ: 12,08

Mio. EUR).

 

Im ersten Halbjahr 2022 reduzierten sich die Umsatzerlöse leicht um 14,1%

auf 9,95 Mio. EUR (VJ: 11,59 Mio. EUR). Gemäß dem Management setzte sich der

Umsatz hauptsächlich aus Bestands Fees und Finder's Fees zusammen.

Gegenläufig zur Umsatzentwicklung konnte das EBIT um 26,5% auf 6,35 Mio. EUR

(VJ: 5,02 Mio. EUR) gesteigert werden. Hintergrund dieser Entwicklung waren

Kostenoptimierungen. Jedoch werden im zweiten Halbjahr 2022 zusätzliche

Kosten anfallen, z.B. durch die Hauptversammlung und die Beratungskosten im

Zuge der Anleihe-Emission. Insgesamt konnte so das Periodenergebnis um

13,9% auf 5,23 Mio. EUR (VJ: 4,59 Mio. EUR) gesteigert werden. 

 

Die Guidance für das laufende Geschäftsjahr sieht Umsatzerlöse moderat über

Vorjahresniveau vor, bei einem EBIT zwischen 11 und 15 Mio. EUR und einem

Jahresüberschuss von 6 bis 10 Mio. EUR. Wir erwarten für das laufende

Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse von 23,20 Mio. EUR, gefolgt von 25,52 Mio. EUR

im Jahr 2023. Der Bereich Gewerbeimmobilien in A-Lagen sollte gut

aufgestellt sein und weniger stark von der Zinswende und den steigenden

Energiepreisen betroffen sein als der restliche Immobiliensektor.

Mittelfristig erwarten wir eine breitere Kundendiversifikation mit weiteren

Mandaten außerhalb der PREOS. Möglicherweise könnte auch erneut ein

Joint-Venture mit einem amerikanischen Hedgefonds eingegangen werden. Auch

vorstellbar wäre ein Erwerb weiterer Asset Manager oder der Ausbau des

NPL-Portfolios. Oder auch die Auflage eines eigenen Vehikel wäre möglich,

um eigene kleinere Immobilieninvestitionen zu tätigen. Das Unternehmen hat

unseres Erachtens auch in der aktuellen Phase der Zinswende zahlreiche

Wachstumsopportunitäten. Mit der Fortführung des Lean-Management-Ansatzes

sollten sich auch die Ergebnisse weiter steigern lassen und wir erwarten

ein EBIT in Höhe von 12,65 Mio. EUR im laufenden Geschäftsjahr 2022, gefolgt

von 13,56 Mio. EUR im Jahr 2023. Mit der Emission der weiteren Anleihe sollte

die Zinslast deutlich steigen und wir prognostizieren einen

Jahresüberschuss von 9,91 Mio. EUR im Jahr 2022, gefolgt von 5,64 Mio. EUR im

Jahr 2023.

 

Die publity AG plant eine weitere Anleihe (2022/2027) mit einem Volumen von

bis zu 100 Mio. EUR zu emittieren. Der Kupon wird voraussichtlich 6,25%

betragen. Der Emissionserlös soll der Finanzierung des weiteren Wachstums

dienen und dabei zur Akquise von Immobilien und Beteiligungen eingesetzt

werden.  Bei der bestehenden Anleihe 2020/2025 wurden die entsprechenden

Konditionen angeglichen werden, sodass das Laufzeitende ebenfalls auf den

19.12.2027 fällt und der Kupon ab dem 19.06.2023 von 5,5% auch auf 6,25%

angehoben wird. 

 

Weiterhin ist eine umfangreiche Transaktion geplant, in der PREOS einen

neuen Großaktionär erhält und die Beteiligung seitens publity sich von

zunächst 51% auf schlussendlich 20% reduzieren soll. Hierzu sollen

Sachkapitalerhöhungen in der PREOS-Tochter GORE erfolgen und anschließend

die neuen Aktien der GORE in die PREOS eingebracht werden. Geplant ist eine

Sachkapitalerhöhung über 480 Mio. EUR und eine weitere über 1,75 Mrd. EUR. Die

Sachkapitalerhöhung in der GORE soll zu jeweils 3,00 EUR je Aktie erfolgen

und die Einbringung der GORE-Aktien in die PREOS soll zu jeweils 5,20 EUR je

Aktie erfolgen. Für die erste Sachkapitalerhöhung und die Einbringung

wurden bereits außerordentliche Hauptversammlungen abgehalten, jedoch

liegen hierzu noch Nichtigkeits- und Anfechtungsklagen vor. Dies sollte

aber nur den Zeitplan leicht verschieben. In unseren Prognosen gehen wir

noch von der aktuellen Unternehmensstruktur aus, in der publity 93,1% der

PREOS-Anteile hält.

 

Wir haben das Unternehmen mit einem DCF-Modell bewertet und die

Beteiligungen an verbundenen Unternehmen sowie die Ausleihungen an

verbundene Unternehmen dem Netto-Finanzvermögen zugerechnet. Hier enthalten

ist vornehmlich die PREOS-Beteiligung. Das Netto-Finanzvermögen in Höhe von

576,86 Mio. EUR zum 30.06.2022 würde eigenständig auf die Aktienanzahl der

publity einen Fair Value von 38,78 EUR je Aktie ergeben. Zuzüglich dem Wert

des operativen Geschäfts auf Basis des DCF-Modell haben wir insgesamt ein

Kursziel in Höhe von 46,50 EUR je Aktie ermittelt und vergeben vor dem

Hintergrund des hohen Upside-Potenzials das Rating Kaufen.

 

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/25777.pdf

Kontakt für Rückfragen

BC AG

Halderstrasse 27

86150 Augsburg

0821 / 241133 0

research@gbc-ag.de

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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung

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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 04.11.2022 (09:55 Uhr)

Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe der Studie: 07.11.2022 (10:00 Uhr)

-übermittelt durch die EQS Group AG.-

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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