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Original-Research: MS Industrie AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu MS Industrie AG
Unternehmen: MS Industrie AG
ISIN: DE0005855183
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 03.07.2024
Kursziel: 2,60 EUR (zuvor: 2,40 EUR)
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Patrick Speck (CESGA)
Freigabe zum mehrheitlichen Verkauf der Ultrasonic-Tochter erteilt - MS
Industrie entschuldet sich erheblich
Die MS Industrie AG hat am 01. Juli ihre ordentliche Hauptversammlung 2024
abgehalten. Im Rahmen seines Berichts über die aktuelle
Geschäftsentwicklung gab der Vorstand auch bekannt, dass am gleichen Tag
die Freigabe des Bundeskartellamts hinsichtlich der Ende Mai gemeldeten
strategischen Kooperation mit der Schunk Group erteilt wurde, sodass die
mehrheitliche Veräußerung der MS Ultraschall Technologie GmbH in den
nächsten Tagen vollzogen werden kann.
Transaktion führt zu erheblichen Veränderungen in Bilanz und GuV: Wir
hatten die Auswirkungen des Verkaufs von 51% an der Ultrasonic-Tochter
bereits in unserer letzten Kommentierung skizziert (vgl. Comment vom 06.
Juni). Konkret geht der Vorstand nun davon aus, dass die zukünftige
Konsolidierung der verbleibenden Minderheits-Beteiligung an MS Ultrasonic
nach der Eigenkapitalmethode ('at equity') unter einer 'full
year'-Betrachtung zu einer Reduktion des Konzernumsatzes um rund 80 Mio.
EUR führt. Dem gegenüber steht eine deutliche Verringerung der
Nettoverschuldung um rund 45 Mio. EUR, was mit einer spürbaren Entlastung
des Zinsaufwands einhergeht. Des Weiteren werden eine Verkürzung der
Bilanzsumme um rund 60 Mio. EUR sowie eine Steigerung der Eigenkapitalquote
auf über 50% erwartet. Nicht zuletzt wird sich die Mitarbeiterzahl im
Konzern um rund 450 und damit um mehr als die Hälfte reduzieren (Ø 2023:
826).
Fokus auf XTEC: Fortan wird der industrielle Fokus von MS Industrie auf dem
Segment XTEC liegen, dessen Kernkompetenzen in der hochpräzisen und
flexibel automatisierten Metallbearbeitung für unterschiedlichste
Kundenbranchen liegen (ca. 70% Nutzfahrzeuge; ca. 30% Off-Highway,
E-Mobility, Hybrid, Wasserstoff). Nach einem Jahresumsatz i.H.v. 169,8 Mio.
EUR in 2023 rechnet der Vorstand hier im laufenden Jahr mit Erlösen von
rund EUR 150 Mio. EUR (-11,7% yoy), was angesichts der rückläufigen
Absatzprognosen der Großkunden Daimler Truck und TRATON nicht überrascht
und im Rahmen unserer jüngsten Prognosen liegt (MONe: 147,4 Mio. EUR). Für
die kommenden Jahre avisiert MS Industrie hingegen vor dem Hintergrund
geltender Rahmenverträge über 1,2 Milliarden EUR bis 2031 ('booked
business') eine deutliche Umsatzsteigerung (MONe: CAGR 2024- 2027e: 7,7%).
Zudem sollten die weitgehend abgeschlossenen Automatisierungseffekte in der
Fertigung margenseitig sukzessive Früchte tragen.
Modell angepasst: Wir haben die Transaktion der MS Ultrasonic nun auch
modellseitig abgebildet. In 2023 erzielte die Ultraschalltechnik bei
Umsätzen i.H.v. 78,3 Mio. EUR ein EBIT von 4,0 Mio. EUR bzw. ein
Nachsteuerergebnis von 1,9 Mio. EUR, das zukünftig anteilig ins
Finanzergebnis einfließt. Zugleich wird die Zinslast allein durch den
Wegfall der auf Ultrasonic entfallenden Finanzaufwendungen (2023: 2,4 Mio.
EUR) erheblich reduziert, sodass wir für 2025 bereits ein nahezu
ausgeglichenes Finanzergebnis bzw. trotz der wesentlich geringeren
Umsatzbasis ein Konzernergebnis oberhalb des 2023er-Niveaus erwarten.
Darüber hinaus sinkt der EV um rund 45 Mio. EUR, was zu unverändert
attraktiven Ergebnis-Multiples führt (EV/EBITDA 2025e: 4,7x).
Im Hinblick auf unser DCF-Modell haben wir einen fortgeschriebenen
Beteiligungsertrag abgebildet. Aufgrund des entfallenden operativen
Entwicklunspotenzials der Ultrasonic-Tochter haben wir die mittelfristigen
Wachstumserwartungen wie auch die Margenprognosen hingegen reduziert (u.a.
TV-Marge: -150 BP auf 4,5%). Die veränderten FK-Strukturen berücksichtigen
wir über eine geringere Fremdkapitalquote von 30,0% (zuvor: 40,0%) sowie
einen reduzierten Kalkulationszinssatz von 4,0% (zuvor: 6,5%). Das Beta von
1,3 belassen wir jedoch unverändert, was zusammengenommen den WACC leicht
auf 8,5% (zuvor: 8,4%) steigen lässt.
Fazit: Wenngleich durch den Mehrheitsverkauf an MS Ultrasonic die Equity
Story auf den ersten Blick etwas an Phantasie einbüßt, gewinnt MS Industrie
durch die strategische Kooperation mit Schunk einen potenten Partner und
entschuldet sich erheblich. Wir haben unser DCF-Modell einem umfassenden
'Facelift' unterzogen und einen neuen Fair Value je Aktie von 2,60 EUR
ermittelt (zuvor: 2,40 EUR). Somit erachten wir die Transaktion aufgrund
des Entschuldungseffekts in Summe als wertschaffend. Die Kaufempfehlung
wird daher bekräftigt.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/30143.pdf
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oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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