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Original-Research: Koenig & Bauer AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Koenig & Bauer AG

Unternehmen: Koenig & Bauer AG

ISIN: DE0007193500

Anlass der Studie: Update

Empfehlung: Kaufen

seit: 20.02.2024

Kursziel: 16,00 EUR (zuvor: 17,00 EUR)

Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten

Letzte Ratingänderung: -

Analyst: Patrick Speck (CESGA)

Preview 2024: Sentimentdaten ohne Esprit lassen auch für Koenig & Bauer

verhaltenen Newsflow erwarten

Die Aktie von Koenig & Bauer hat einen schwachen Jahresstart hingelegt

(YTD: -15,9%). Wenngleich wir das Unternehmen angesichts der Qualitäts- und

Marktführerschaft in Kernbereichen der Druckindustrie als aussichtsreich

positioniert ansehen, spricht das aktuelle Branchensentiment u.E. gegen

kurzfristige operative Trigger für die Aktie.

Zahlen des Closest Peers und Geschäftsklima der Druckindustrie schwächeln:

Anfang Februar hat der engste Wettbewerber Heidelberger Druckmaschinen die

Zahlen für das Q3 2023/24 vorgelegt (GJ endet am 31.03.). Während sich der

Umsatz um 2,5% yoy rückläufig zeigte, deuten u.E. vor allem die schwachen

Auftragsdaten auf ein unternehmensübergreifend schwieriges Geschäftsumfeld

hin. So ging in Q3 der Auftragseingang deutlich um 14,5% qoq bzw. 19,4% yoy

zurück (Q2: -4,6% yoy; Q1: -2,7% yoy). Das Unternehmen führt 'neben dem

schwächeren konjunkturellen Umfeld' u.a. die Zurückhaltung der Kunden im

Vorfeld der Weltleitmesse drupa im Mai an, im Rahmen derer auch Koenig &

Bauer am 29.5. den Capital Markets Day abhalten wird. Um der

Geschäftsflaute entgegenzuwirken, hat Heidelberger seit Januar an mehreren

Produktionsstandorten Kurzarbeit eingeführt. Auch die Konjunkturdaten des

BVDM untermauern das derzeit maue Marktumfeld der deutschen Druckindustrie.

Im Januar stagnierte der Geschäftsklimaindex mit 86,6 Pkt. (Indexwert Q1/22

= 100) auf dem Vormonatsniveau und rund 6,7 Pkt. unter dem Vorjahreswert.

Die Produktionspläne der Industrie für die nächsten drei Monate bewegen

sich mit rund -22 Pkt. weiterhin deutlich im negativen Bereich und fallen

damit ca. 13 Pkt. schlechter aus als zu Beginn des Vorjahres. Nicht zuletzt

gehen die Unternehmen mit per Saldo -31 Pkt. vermehrt davon aus, ihre

Personalkapazitäten in den kommenden Monaten weiter zu reduzieren.

Konsens für 2024 erscheint optimistisch: Koenig & Bauer hatte bereits per

9M/23 mit -19,0% yoy über deutlich rückläufige Auftragseingänge berichtet.

Während diese Entwicklung angesichts der hohen Vorjahresbasis zunächst eine

Normalisierung darstellte, dürfte sich die Auftragsentwicklung in Q4/23 wie

auch in Q1/24 weiter rückläufig zeigen. Zwar erscheint uns auf Basis des

Auftragsbestands (per 30.09.: rd. 891 Mio. EUR) der avisierte

Ergebnissprung im Schlussquartal 2023 (Guidance EBIT 2023: 25-35 Mio. EUR;

9M: -2,1 Mio. EUR) nicht unrealistisch, allerdings erachten wir den Konsens

für 2024 (EBIT: 31,9 Mio. EUR) als zumindest ambitioniert und positionieren

uns im gegenwärtigen Umfeld etwas vorsichtiger.

Strukturelle Wachstumstreiber intakt: Nichtsdestotrotz sehen wir Koenig &

Bauer nach wie vor äußert chancenreich aufgestellt, um am strukturell

wachsenden Verpackungsdruck (ca. 60% der Neumaschinenumsätze) zu

partizipieren. So rechnet das für die globale Verpackungsindustrie führende

Marktforschungsinstitut Smithers mit einer anziehenden Markt-CAGR

2023-2028e von 3,9% (vs. CAGR 2019-2024e: 2,8%). Eine wieder verbesserte

Auftragsentwicklung erwarten wir daher infolge der drupa, die

corona-bedingt erstmals seit 2016 wieder physisch stattfinden wird. Zudem

könnten aus 2023 verzögerte Aufträge für den lukrativen Banknotendruck, in

dem Koenig & Bauer ein Quasi-Monopol genießt, im laufenden Jahr Impulse

bringen. Nicht zuletzt meldete das Unternehmen jüngst eine strategische

Partnerschaft mit Mitsubishi Electric zur Entwicklung von

Qualitätskontrollsystemen für die Batteriezellenfertigung. Gepaart mit der

im Juni 2023 vereinbarten Entwicklungszusammenarbeit mit VW zeigt dies

u.E., dass Koenig & Bauer mit seinem technologischen Know-how

perspektivisch vermehrt auch Sektoren abseits der Druckindustrie

adressieren dürfte.

Fazit: Das aktuelle Marktumfeld gestaltet sich schwierig und dürfte

kurzfristig in durchwachsenem Newsflow münden. Wir raten Investoren, die

Vorlage der Zahlen für FY 2023 und den Ausblick auf 2024 abzuwarten. Bei

unverändertem Rating reduzieren wir das Kursziel leicht auf 16,00 EUR

(zuvor: 17,00 EUR).

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss

bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /

HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser

mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum

umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und

wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht

sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und

fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die

Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden

zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und

Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die

Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum

Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der

Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/28945.pdf

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Montega AG - Equity Research

Tel.: +49 (0)40 41111 37-80

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Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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