LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag wegen der Furcht vor einer Zuspitzung der geopolitischen Lage im Nahen Osten weiter gestiegen. Bis zum Nachmittag bauten sie leichte Gewinne aus dem frühen Handel kräftig aus. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete zuletzt 81,51 US-Dollar und damit 2,49 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,73 Dollar auf 77,55 Dollar.

Am Wochenende hatte die libanesische Hisbollah-Miliz einen Vergeltungsangriff auf Israel für die Tötung eines ranghohen Militärkommandeurs durchgeführt. Israel attackierte im Gegenzug zahlreiche Ziele in Südlibanon. Nach dem militärischen Schlagabtausch stabilisierte sich die Lage vorerst.

Allerdings wird die Situation als weiter angespannt beschrieben, zumal die Gespräche zwischen Israel und der islamistische Terrororganisation Hamas über eine Waffenruhe in einer Sackgasse stecken. Eine israelische Delegation ist schon nach wenigen Stunden vom Verhandlungsort in Ägypten wieder abgereist, wie aus Kreisen am Flughafen von Kairo verlautete. Auch Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani und die Vertreter von Hamas verließen die Stadt wieder. Es gebe eine "schwierige Pattsituation", berichtete die Deutschen Presse-Agentur unter Berufung auf ägyptische Sicherheitskreise.

In den vergangenen Monaten haben geopolitische Risiken in der ölreichen Region des Nahen Osten die Ölpreise mehrfach nach oben getrieben. Im Juli hatten allerdings Nachfragesorgen nach enttäuschenden Konjunkturdaten die Notierungen zeitweise stark belastet.

"Die Volatilität am Ölmarkt bleibt hoch", kommentierte Analyst Salah-Eddine Bouhmidi vom Handelshaus IG Europe. Das Auf und Ab der Ölpreise gehe weiter. "Der Ölpreis pendelt zwischen einer gedämpften Nachfrage und geopolitischen Unsicherheiten im Nahen Osten", sagte der Experte./jkr/he