SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen und haben damit an die deutlichen Gewinne vom Vortag angeknüpft. Marktbeobachter verwiesen auf neue Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA, die den Notierungen neuen Auftrieb verliehen hätten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Januar kostete am Morgen 95,58 US-Dollar. Das waren 93 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im Dezember stieg um 1,07 Dollar auf 89,44 Dollar.

Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen starken Rückgang der US-Ölreserven verzeichnet hat. Demnach waren die Lagerbestände an Rohöl um 6,5 Millionen Barrel gesunken. Ein Rückgang der Ölreserven kann ein Hinweis auf eine stärkere Nachfrage oder ein zu geringes Angebot sein, was den Ölpreisen in der Regel Auftrieb verleiht.

Im weiteren Handelsverlauf bleiben die US-Lagerbestände ein bestimmendes Thema am Ölmarkt. Am Nachmittag werden die offiziellen Daten der US-Regierung erwartet. Hier wird mit einem leichten Anstieg der Ölreserven gerechnet. Eine größere Abweichung von den Markterwartungen dürfte den Ölpreisen neue Impulse geben.

Außerdem haben die Anleger am Ölmarkt auch die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank im Blick. Von Interesse sind vor allem Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell im Anschluss an die erwartete deutliche Zinserhöhung. Die Investoren erhoffen sich Hinweise, wie stark die Notenbank in den kommenden Monaten gegen die hohe Inflation ankämpfen wird. Ein zu aggressives Vorgehen der Notenbanker bei den Zinserhöhungen könnte die Konjunktur belasten und damit die Nachfrage nach Rohöl dämpfen./jkr/jha/