LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag etwas nachgegeben. Auf Wochensicht wurden starke Verluste verbucht. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember fiel am frühen Nachmittag um 35 Cent auf 74,11 US-Dollar. Am Montag hatte er noch über 78 Dollar gelegen. Bei der US-Sorte WTI sieht die Entwicklung ähnlich aus. Der Preis für ein Barrel zur Lieferung im November sank am Freitag um 37 Cent auf 70,30 Dollar.

Offen sind die Folgen der Tötung des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar im Gazastreifen durch Israel. US-Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte zwar, Sinwars Tötung biete die Gelegenheit, ein Ende des Krieges zwischen Israel und der Hamas zu erreichen. Die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon entschärfte ihre Rhetorik jedoch nicht. Sie kündigte im Gegenteil "eine neue Phase der Eskalation" an, die in den nächsten Tagen erkennbar werde. Israels Militär wiederum hat bislang keine Bereitschaft erkennen lassen, die schweren Angriffe auf Ziele im Libanon zurückzufahren.

Zum Wochenstart waren die Ölpreise noch erheblich unter Druck geraten. Grund war, dass sich kein Angriff Israels auf die Ölanlagen im Iran abzeichnete. An den vergangenen Tagen stabilisierten sich die Preise zwar. Es kam jedoch zu keiner Erholung.

Das Ölkartell Opec und die Internationale Energieagentur (IEA) hatten zuletzt ihre Nachfrageprognosen gesenkt. Die weiterhin schwächelnde chinesische Wirtschaft ist die Hauptursache für die Nachfrageschwäche. So hat sich das chinesische Wirtschaftswachstum im dritten Quartal weiter abgeschwächt./jsl/jha/