BILBAO (dpa-AFX) - Der spanische Energieversorger Iberdrola hat im vergangenen Jahr von den Investitionen in seine Netze profitiert. Das Netzgeschäft boomte und machte sich bezahlt. Die Sparte verdiente rund die Hälfte des Konzerngewinns, wie Iberdrola am Mittwoch in Bilbao mitteilte. Operativ schnitt Iberdrola vor allem dank Wechselkurseffekten in den USA und Brasilien besser ab. Die Regionen glichen einen Ergebnisrückgang im Heimatmarkt Spanien mehr als aus. Das Management schlägt eine Schlussdividende von 31 Cent je Aktie vor. Sie kommt auf die bereits im Januar gezahlte Dividende von 18 Cent dazu und wäre dann 4 Cent höher als 2021.

Iberdrola betreibt Stromnetze in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg 2022 um 10 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro. Der Nettogewinn stieg dank eines positiven Steuereffekts sogar etwas stärker um 11,7 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Im laufenden Jahr sollen unter dem Strich 8 bis 10 Prozent mehr hängen bleiben, dabei wird die Übergewinnsteuer in Spanien ausgeklammert. Damit würde Iberdrola einen ersten Schritt in Richtung seiner Mittelfristziele machen, die bereits im November vorgestellt wurden.

Demnach soll das operative Ergebnis bis 2025 bei 16,5 bis 17 Milliarden Euro liegen. Als Nettogewinn strebt das Management 5,2 bis 5,4 Milliarden Euro an. Dafür wird kräftig investiert. Bis Mitte des Jahrzehnts wollen die Spanier 47 Milliarden Euro investieren, über die Hälfte davon in den Netzausbau. Gut ein Drittel soll in den Ausbau der Erneuerbaren fließen, sodass die Kapazität auf 52 Gigawatt steigt. Regional wird vor allem viel in die Vereinigten Staaten sowie Großbritannien fließen.

Für Deutschland kündigte Iberdrola vor zwei Wochen zudem an, präsenter werden zu wollen. Die Geschäfte mit Windkraft an Land und auf See, sowie der Kundenvertrieb sollen künftig unter der einheitlichen Marke Iberdrola Deutschland geführt werden. Chef der Tochtergesellschaft ist Felipe Montero. Er will neben dem Hauptsitz in Berlin, auch Büros in Frankfurt, Hamburg und München eröffnen./lew/mne/jha/