KRASNODAR (dpa-AFX) - Zwei Tage nach der Havarie von zwei russischen Öltankern in der Meerenge von Kertsch hat das ausgelaufene Öl die russische Küste erreicht. Über Dutzende Kilometer sei es entlang der Küste der Region Krasnodar angespült worden, schrieb Gouverneur Wenjamin Kondratjew bei Telegram. Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige seien vor Ort, um die Verschmutzung zu beseitigen. Die Seenotrettung teilte mit, dass bislang fast eine Tonne verölter Boden von der Küste entfernt worden sei.

Nach Angaben russischer Agenturen setzte derweil ein weiterer Tanker, der mit Heizöl an Bord vor dem Hafen Kawkas ankerte, ein Notsignal ab. Der Rumpf des Schiffs "Wolgoneft-109" sei aber nicht beschädigt, es laufe kein Kraftstoff ins Meer. Auch die Besatzung sei in Sicherheit. Viele russische Öltanker gelten als veraltet.

Die beiden am Sonntag im Sturm verunglückten Tanker sollen zusammen 9.000 Tonnen Heizöl geladen haben. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge bei hohem Wellengang zwischen dem russischen Festland und der Krim. Die Meerenge von Kertsch verbindet das Schwarze Meer und das Asowsche Meer. Mindestens ein Besatzungsmitglied kam dabei ums Leben. Das ukrainische Büro der Umweltorganisation Greenpeace warnte vor einer Umweltkatastrophe./ksr/DP/men