CAMBRIDGE (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Astrazeneca hat trotz eines schwierigen Schlussquartals im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient. Dabei profitierte das britisch-schwedische Unternehmen von einem Umsatzwachstum über sämtliche Therapiebereiche hinweg, wie der Hersteller am Donnerstag in Cambridge mitteilte. Zudem floss der Beitrag der ein Jahr zuvor zugekauften US-Biotechfirma Alexion erstmals für zwölf Monate in die Bilanz ein. Für 2023 richtet sich das Management allerdings wegen sinkender Verkäufe seiner Covid-Medikamente auf ein gedrosseltes Wachstumstempo und einen geringeren Gewinnzuwachs ein.

Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf fast 43 Milliarden US-Dollar (etwa 40 Mrd Euro). Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) stieg um 26 Prozent auf 6,66 Dollar. Mit einem währungsbereinigten Plus von 33 Prozent traf der Konzern zugleich seine eigenen Erwartungen. Ein positiver Sondereffekt sorgte außerdem für einen Gewinnsprung auf knapp 3,3 Milliarden Dollar unter dem Strich. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern lediglich 115 Millionen Dollar eingefahren, allerdings hatten damals auch hohe Ausgaben im Zusammenhang mit dem Alexion-Zukauf belastet.

Firmenchef Pascal Soriot erwartet nun für das neu angelaufene Jahr ein Umsatzwachstum im niedrigeren bis mittleren einstelligen Prozentbereich - gerechnet zu konstanten Wechselkursen. Den voraussichtlichen Absatzrückgang der Covid-Arzneien herausgerechnet soll das Plus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll im besten Fall zu konstanten Wechselkursen um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz zulegen. Bereits im letzten Viertel des vergangenen Jahres hatte sich der zunehmende Gegenwind bemerkbar gemacht: Rückläufige Verkäufe des Covid-Impfstoffs Vaxzevria hatten für einen Erlös- und Ergebnisrückgang gesorgt./tav/knd/jha/