MÜNCHEN (dpa-AFX) - Hurrikane und Taifune haben in diesem Jahr nach vorläufigen Schätzungen Gesamtschäden von 133 Milliarden Dollar verursacht. Damit war die diesjährige Sturmsaison die teuerste seit 2017, wie die Geowissenschaftler des Rückversicherers Munich Re mitteilten.

Die volkswirtschaftlichen Schäden übertrafen demnach deutlich sowohl den zehnjährigen (89,2 Mrd Dollar) als auch den dreißigjährigen Durchschnitt (62,6 Mrd). Hauptursache war die schwere Hurrikansaison im Nordatlantik, die laut Munich Re in Nordamerika allein 110 Milliarden Dollar Gesamtschäden anrichtete.

"Helene" allein verursachte über 50 Milliarden Dollar Schaden

"Hurrikan" und "Taifun" sind unterschiedliche Bezeichnungen für die tropischen Wirbelstürme, die bei hohen Oberflächentemperaturen des Meerwassers im Nordatlantik und nordwestlichen Pazifik entstehen. Im Nordatlantik wurden 18 Wirbelstürme gezählt, davon erreichten elf Hurrikanstärke. Der langjährige Schnitt liegt bei zwölf Wirbelstürmen.

Tödlichster und teuerster Hurrikan des Jahres war "Helene" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu bis 225 Kilometern pro Stunde, über 200 Todesopfern und Schäden von 56 Milliarden Dollar in mehreren US-Bundesstaaten.

Im westlichen Pazifik treffen Taifune in den Sommermonaten häufig Taiwan, Japan, die Philippinen, den Südosten Chinas und Vietnam. Die Zahl der Wirbelstürme in Ost- und Südostasien war laut Munich Re mit 25 sogar leicht unter-, die Schäden mit 22 Milliarden Dollar jedoch leicht überdurchschnittlich.

Warmes Meereswasser begünstigt schwere Wirbelstürme

Meteorologen und Klimawissenschaftler sehen einen Zusammenhang zunehmender Verwüstungen durch Wirbelstürme und der globalen Erwärmung. Im Nordatlantik und im Golf von Mexiko lagen die Meerwassertemperaturen laut Munich Re fast die gesamte Sturmsaison nahe oder über den bisher gemessenen Rekordtemperaturen.

Die Fachleute des Dax -Konzerns verweisen auf Studien, denen zufolge mit der außergewöhnlichen Erwärmung des Meereswassers die Stürme stärker werden und größere Regenmengen mit sich bringen.

Die von der Munich Re genannte Summe von 133 Milliarden Dollar bezieht sich auf die geschätzten volkswirtschaftlichen Gesamtschäden. Versichert waren davon 51 Milliarden Euro, also weniger als die Hälfte.

Auch andere Naturkatastrophen 2024 sehr teuer

Die versicherten Schäden weltweiter Naturkatastrophen inklusive Hochwasser, anderer Stürme und Erdbeben rund um den Globus haben nach Berechnungen der Munich Re in diesem Jahr bereits vor Jahresende die Schwelle von 100 Milliarden Euro überschritten.

Das Unternehmen ist der weltgrößte Rückversicherer und betreibt seit Jahrzehnten eine eigene geowissenschaftliche Abteilung, um die Risiken von Naturkatastrophen abzuschätzen./cho/DP/ngu