MOSKAU (dpa-AFX) - Der russische Inlandsgeheimdienst FSB beklagt eine Zunahme von Terrorverbrechen im Land. FSB-Chef Alexander Bortnikow machte am Dienstag bei einer Sitzung des Nationalen Anti-Terror-Komitees (NAK) von den USA und anderen Staaten unterstützte ukrainische Geheimdienste für die Taten verantwortlich. Besonders betroffen seien die Grenzregionen zur Ukraine, sagte Bortnikow einer Mitteilung des Komitees zufolge. Dort kommt es fast täglich zu Explosionen. Im Gebiet Brjansk meldeten die Behörden am Dienstag Beschuss von ukrainischer Seite.

Industrieanlagen, Atomkraftwerke, Treibstofflager und Energieinfrastruktur sowie Verkehrswege müssten im Zuge der erhöhten Gefahr durch Russlands Krieg gegen die Ukraine besser vor möglichen Terroranschlägen und Sabotageakten geschützt werden, hieß es bei der Sitzung. Bortnikow sagte, dass seit Jahresbeginn 123 Terrorverbrechen verhindert worden seien, darunter 64 Anschläge. Ausgehoben worden seien mehr als 50 Waffenschmieden im Untergrund. Zudem seien 74 organisierte kriminelle Gruppierungen aufgelöst worden.

Russland führt seit 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die mit Hilfe westlicher Waffen um ihre Existenz kämpft. Immer wieder beklagt Russland auf seinem Staatsgebiet als Reaktion auf diese Invasion Angriffe von ukrainischer Seite, etwa mit Drohnen oder durch Artilleriefeuer. Die Ukraine wiederum bezeichnet Russland wegen des Kriegs, zu dem aktuell vor allem auch Angriffe auf Energieinfrastruktur gehören, als "Terrorstaat". Kiew fordert die internationale Gemeinschaft auf, Moskau als Unterstützer des Terrors einzustufen./mau/DP/jha