BERLIN (dpa-AFX) - Nach Angaben des Bundesklimaschutzministeriums sind langfristige Investitionen in Gasfelder nicht mit den Pariser Klimazielen vereinbar. Kurzfristig sei es zwar in der aktuellen Lage nötig, neue Importquellen für Flüssiggas zu erschließen, erklärte ein Ministeriumssprecher am Freitag. Es sei aber wichtig, die kurzfristige von der mittel- und langfristigen Betrachtung zu trennen. "Unsere Haltung ist klar, dass langfristige Investitionen von fossilen Energiequellen nicht zu den Klimazielen passen."

Eine Investition in ein Gasfeld könne sich wegen der Zeit, die benötigt werde, um das Projekt aufzubauen, nicht rentieren, erklärte der Sprecher weiter. "Und dadurch entsteht ein Widerspruch zu den langfristigen Klimazielen."

Auf die Frage eines Journalisten, ob das auch die Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sei, sagte der Sprecher: "Ich bin ganz sicher, dass er von dieser Haltung auch nicht abgegangen ist."

Zuvor hatte sich Scholz für die Erschließung neuer Gasfelder außerhalb der EU eingesetzt. Im Bundestag betonte der Kanzler dazu: "Natürlich im Rahmen unserer Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen." Klimaschützer kritisieren diese Haltung scharf und ziehen die Vereinbarkeit dieses Bestrebens mit dem Klimaabkommen in Zweifel.

Bereits im Mai hatte der Kanzler dem Senegal während einer Afrika-Reise Unterstützung bei der Erschließung eines Gasfeldes vor der Küste versprochen./faa/DP/mis