DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber am Dienstag auf eine Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg verständigt. Er war vergangene Woche vereinbart worden. Das Tarifergebnis sei "sehr hoch, aber durch die lange zweijährige Laufzeit und diverse Entlastungsmöglichkeiten für die Betriebe noch so gerade vertretbar", sagte Metall NRW-Präsident Arndt G. Kirchhoff nach der fünften und abschließenden Verhandlungsrunde laut der Mitteilung. Die Tarifrunde sei angesichts der schlechten Wirtschaftslage und der anhaltenden Risiken eine der schwierigsten der vergangenen Jahre gewesen.

Der Abschluss sieht für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche Lohnsteigerungen von 5,2 Prozent zum Juni 2023 und weiteren 3,3 Prozent ab Mai 2024 vor. Anfang 2023 und Anfang 2024 erhalten die Beschäftigten jeweils 1500 Euro als steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie. Auszubildende erhalten eine Inflationsausgleichprämie von zweimal 550 Euro. Der Tarifvertrag läuft bis zum 30. September 2024. In NRW beschäftigt die Branche rund 700 000 Menschen.

"Das Verhandlungsergebnis gibt den Beschäftigten Sicherheit in unsicheren Zeiten", sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler. Die Prämie helfe kurzfristig gegen die steigenden Energiepreise. Die dauerhafte Erhöhung der Entgelttabelle stabilisiere die Kaufkraft. Giesler sprach von einer "großartigen Beteiligung an den Warnstreiks", mit der die Beschäftigten das "sehr gute Ergebnis" möglich gemacht hätten. Insgesamt hätten sich in NRW 126 870 Beschäftigte aus 1021 Betrieben an den Warnstreiks und Kundgebungen der IG Metall beteiligt. Über die Annahme des Verhandlungsergebnisses will die Tarifkommission der IG Metall Nordrhein-Westfalen an diesem Donnerstag abschließend entscheiden./tob/DP/men