BERLIN (dpa-AFX) - CDU-Chef Friedrich Merz hat sich für mehr Fachkräftezuwanderung nach Deutschland ausgesprochen, aber dabei auf Regeln und Steuerung gepocht. "Der Fachkräftemangel dürfte eines der größten Wachstumsbremsen der nächsten Jahre sein", sagte Merz am Mittwoch bei einer Konferenz von CDU und CDA mit Betriebsräten in Berlin. Die CDA ist der Arbeitnehmerflügel der CDU. Merz sagte weiter: "Wir sind für weitere Zuwanderung, aber wir wollen diese Zuwanderung gesteuert und geregelt in den Arbeitsmarkt ermöglichen, und wir wollen sie nicht ungesteuert und ungeregelt in die Sozialsysteme fortsetzen." Deutschland brauche diese gesteuerte Zuwanderung.

Weiter warnte Merz davor, dass Deutschland bei der Industrie im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen geraten könnte. So verliere das Land bei den börsennotierten Aktiengesellschaften im globalen Maßstab den Anschluss. Merz stellte eine abnehmende Bedeutung der Industrie in Deutschland fest, gemessen an der Wertschöpfung. Deshalb müssten große Anstrengungen darauf verwendet werden, dass Deutschland ein Land mit einer starken Industrieproduktion bleibe.

Zentrale Bedeutung habe dafür auch eine Verbreiterung des Energieangebots. So sei Energie "aus allen verfügbaren Quellen" nötig. Künftig dürfe die Energie ausschließlich klimaneutral produziert werden. Aber in einer Übergangszeit dürften einzelne Technologien nicht ausgeschlossen werden. "Wir brachen Technologie-Offenheit", sagte Merz./bw/DP/mis