BERLIN (dpa-AFX) - CDU-Chef Friedrich Merz hat die Entscheidung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) im Streit um die weitere Nutzung der drei verbleibenden Atomkraftwerke in Deutschland als unzureichend kritisiert. Es greife zu kurz, dass die AKW bis maximal Mitte April 2023 weiterlaufen können, sagte Merz nach einer entsprechenden Entscheidung des Kanzlers am Montag der "Welt". "Die deutschen Atomkraftwerke müssen - wie es die FDP gefordert hat - bis 2024 mit neuen Brennstäben weiterlaufen."

Scholz legte am Montag einen tagelangen Streit innerhalb der Ampel-Koalition mit einer klaren Ansage bei. Die Grünen hatten am Wochenende auf einem Parteitag beschlossen, nötigenfalls einen sogenannten Streckbetrieb für die Meiler Isar 2 und Neckarwestheim 2 bis Mitte April 2023 mitzutragen. Die FDP hatte gefordert, auch das dritte Atomkraftwerk Emsland am Netz zu halten und alle drei Meiler bis ins Jahr 2024 hinein laufen zu lassen. Gegebenenfalls sollten bereits stillgelegte AKW reaktiviert werden./lkl/DP/he