MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die ADAC-Pannenhilfe hatte im vergangenen Jahr wegen des milden Winters etwas weniger Einsätze. Deutlich zugelegt hätten aber die Pannen bei Elektroautos, teilte der Verein am Dienstag in München mit: Die Pannenhelfer mussten 2022 demnach 52 000 Mal liegengebliebene E- und Hybrid-Fahrzeuge versorgen. Hier liege der Anteil der Starterbatteriepannen sogar bei weit über 50 Prozent.

In einem Praxistest prüft der ADAC jetzt die Einsatztauglichkeit von mobilen Schnellladegeräten für das Anladen von leergelaufenen Batterieautos. "Aufgrund der rasanten Zunahme an Elektrofahrzeugen und heute noch vorliegenden Schwächen im Batterie-Management vieler E-Autos erwartet der Club ein deutlich steigendes Pannenaufkommen." Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren in Deutschland Ende 2022 gut eine Million vollelektrische Autos und 865 000 Plug-in-Hybride unterwegs - die meisten davon in der vergangenen drei Jahren neu zugelassen.

Insgesamt wurde die ADAC-Pannenhilfe 2022 über 3,41 Millionen Mal gerufen. Das waren knapp 80 000 Einsätze weniger als im Vorjahr. "Häufigste Pannenursache bleibt mit 43 Prozent die defekte Batterie vor Schäden im Motor oder Motormanagement mit knapp 24 Prozent", teilte der Club weiter mit. Für die 21 Millionen Vereinsmitglieder ist die Hilfe mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.

Die im Juni bundesweit ausgerollte Fahrrad-Pannenhilfe des ADAC habe bis zum Jahresende 5500 defekte Fahrräder an Ort und Stelle wieder flott gemacht. "Häufigste Ursache hier war der klassische Reifenschaden mit 77 Prozent."

Bereits zwölf Prozent aller Pannen würden digital über die ADAC Pannenhilfe-App gemeldet. Das erspare in Hochlastphasen lästige Warteschleifen und verkürze den Prozess insgesamt.

Um die Sicherheit an Pannenstellen zu erhöhen, testet der ADAC drei Möglichkeiten: Digitale Gefahrenwarnungen an entsprechend ausgestattete Fahrzeuge in der Nähe, Warnmeldungen über Verkehrsinfodienste an herkömmliche Navis oder automatische Hupsignale des Pannenhilfefahrzeugs bei drohender Kollision./rol/DP/tih