FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschlands Maschinenbauer haben trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten infolge des Ukraine-Krieges mehr exportiert. Getrieben wurde das Wachstum allerdings vor allem von Preiserhöhungen, wie der Branchenverband VDMA am Dienstag mitteilte. Die Ausfuhren legten in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,0 Prozent auf 140,3 Milliarden Euro zu. "Verantwortlich für das Wachstum sind jedoch vornehmlich Preiseffekte", erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Bereinigt um Preiserhöhungen (real) verringerte sich das Exportvolumen um 2,8 Prozent.

In die Länder der Europäischen Union (EU) wurden von Januar bis September Maschinen und Anlagen im Wert von 61,4 Milliarden Euro exportiert. Die Ausfuhren in die wichtigste Absatzregion deutscher Hersteller lagen nominal 2,1 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Stark gefragt waren Maschinen und Anlagen "Made in Germany" in den USA. Die Exporte stiegen in den ersten neun Monaten nominal um 19,4 Prozent auf 18,0 Milliarden Euro. Die Hersteller profitierten dabei auch von der Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar, dadurch werden deutsche Produkte in den Vereinigten Staaten tendenziell billiger.

Auf dem ebenfalls wichtigen chinesischen Markt verzeichneten die die Maschinenexporteure hingegen einen Rückgang von nominal 2,8 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro. Im dritten Quartal gab es immerhin ein Plus von 4,9 Prozent. Die jüngsten Zahlen dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die strikten Covid-Maßnahmen in China nach wie vor nicht nur Maschinenexporteure, sondern auch die Unternehmen vor Ort belasteten, erläuterte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

Die Exporte nach Russland brachen infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine um 44,4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro ein. Der Anteil Russlands an den deutschen Maschinenausfuhren reduzierte sich den Angaben zufolge auf 1,6 Prozent./mar/DP/mis