MARANELLO (dpa-AFX) - Auch der Luxussportwagenbauer Ferrari ist gegen die Flaute auf dem wichtigen Automarkt China nicht immun. Die Italiener lieferten im dritten Quartal insgesamt 3.383 Autos aus, das waren rund 2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie sie am Dienstag in Maranello mitteilten. China, Hongkong und Taiwan ist zwar die kleinste der Regionen von Ferrari - das Minus von fast 30 Prozent konnte aber durch steigende Verkäufe in Europa und dem Rest von Asien nicht wettgemacht werden. Auch in Amerika verkaufte Ferrari etwas weniger. Obwohl Ferrari im Tagesgeschäft etwas mehr verdiente als von Analysten erwartet, verlor die Aktie.

Das Papier fiel in Mailand 3,3 Prozent auf 423,30 Euro. Der Kurs fällt damit weiter von seinem Ende Oktober erreichten Rekordhoch bei fast 457 Euro ab. In diesem Jahr steht damit aber immer noch ein Kursplus von fast 39 Prozent zu Buche. Der deutsche Sportwagenbauer Porsche AG aus dem Volkswagen-Konzern hat in diesem Jahr hingegen 18 Prozent eingebüßt. Allerdings sind die beiden Autobauer wegen ihrer unterschiedlichen Größe nur bedingt vergleichbar. Ferrari fährt auch weit größere operative Margen ein.

Weil Ferrari weiter hohe Preise fordern kann und auch die Sonderausstattungen viel Geld bringen, stieg der Umsatz im dritten Quartal um 7 Prozent auf 1,64 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wuchs ebenfalls um 7 Prozent auf 638 Millionen Euro. Der Gewinn unterm Strich lag mit 375 Millionen Euro 13 Prozent über demjenigen ein Jahr zuvor.

Generell haben Anbieter von Luxus- und Premiumgütern in China derzeit einen schweren Stand. Wohlhabende Kunden in der Volksrepublik sind wegen der Immobilienkrise im Land zurückhaltend mit ihren Ausgaben./men/ngu/stk