VILNIUS (dpa-AFX) - Nach dem Raketeneinschlag im benachbarten Polen will Litauen seine Luftabwehr stärken. Der Nationale Sicherheitsrat des baltischen EU- und Nato-Landes beschloss am Montag, den Erwerb von Flugabwehr-Raketensystemen mittlerer Reichweite zu beschleunigen. Dies teilte ein Berater von Staatschef Gitanas Nauseda nach der Sitzung des Gremiums in Vilnius mit. Demnach sollen die Systeme bereits im kommenden Jahr angeschafft werden.

Nach dem Raketeneinschlag in Polen in der vergangenen Woche müsse gemeinsam mit den Verbündeten an der Ausgestaltung des Luftverteidigungssystems der Region gearbeitet werden. Dies sei "eine Priorität" bei der Vorbereitung des Nato-Gipfels 2023 in Vilnius, sagte der Berater weiter. Eine Entscheidung über den Kauf eines Waffensystems solle in naher Zukunft getroffen werden. Wichtig dabei sei, wann Litauen die Systeme frühestmöglich erhalten könne.

Litauen grenzt auch an die russische Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus. Der Baltenstaat, der den Krieg in der Ukraine als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit betrachtet, verfügt bereits über Luftverteidigungssysteme des Typs Nasams./awe/DP/ngu