VILNIUS (dpa-AFX) - Litauen verbietet russischen und belarussischen Staatsbürgern, die in dem baltischen EU- und Nato-Land leben, den Besitz von Waffen. Das Parlament in Vilnius billigte am Donnerstag entsprechende Änderungen am Waffengesetz, die am 1. April 2023 in Kraft treten sollen. Sie sollen dazu beitragen, die Bildung bewaffneter Sabotagegruppen im Falle von Unruhen zu verhindern, wie es bei der Vorstellung des Gesetzesvorhabens hieß.

Aktuell haben nach Parlamentsangaben 294 russische und 46 belarussische Staatsbürger in Litauen eine Erlaubnis zum Besitz oder Tragen von Waffen. Mit Inkrafttreten der Regelung müssen sie ihre Waffe binnen eines Jahres verkaufen oder der Polizei übergeben - der Waffenschein wird eingezogen. Kommen Waffenbesitzer der Vorgabe nicht nach, werden ihre Waffen in staatliches Eigentum überführt, hieß es in der Mitteilung des Parlaments.

Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus. Der Baltenstaat betrachtet den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als direkte Gefahr für seine eigene Sicherheit./awe/DP/stw