BERLIN (dpa-AFX) - Die Linke hat ein eigenes Konzept für eine Gas- und eine Strompreisbremse vorgelegt, um Menschen mit kleinem Einkommen stärker zu entlasten als Gutverdiener. Parteichef Martin Schirdewan stellte den Plan am Montag vor.

Demnach sollen sowohl beim Strom als auch beim Gas ein für alle gleiches Grundkontingent bestimmt werden - beim Gas 10 000 Kilowattstunden und beim Strom 1200 Kilowattstunden pro Person und Jahr. Davon sollen je 25 Prozent kostenfrei an Verbraucherinnen und Verbraucher abgegeben werden, der Rest des Kontingents zu einem gedeckelten Preis. Beim Gas sollen das 9 Cent pro Kilowattstunde sein.

Die Kosten dafür, den Preis so stark zu senken, soll zu 80 Prozent der Staat übernehmen. 20 Prozent der Kosten sollen ausgeglichen werden, indem der Verbrauch oberhalb der Grundmenge viel teurer wird. So würden Menschen mit hohem Verbrauch an den Kosten der Subventionen für das Grundkontingent beteiligt, so das Konzept. Sparanreize würden gegeben.

Das Konzept stehe für einen "solidarischen Winter", damit niemand frieren müsse, sagte Schirdewan. 80 Prozent der Haushalte würden nach seiner Darstellung profitieren. Der Linken-Chef plädierte dafür, die Entlastung nicht erst nach der Heizperiode anfangen zu lassen, "wenn es technisch umsetzbar ist".

Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission hatte für private Gaskunden und kleine Firmen eine Einmalzahlung im Dezember vorgeschlagen sowie eine Gaspreisbremse für Industrieunternehmen ab Januar und für private Haushalte und kleine Firmen möglichst ab März.

Das Modell der Kommission sieht vor, den Preis für ein Grundkontingent von 80 Prozent des Verbrauchs bei 12 Cent je Kilowattstunde zu deckeln - und zwar 80 Prozent des Verbrauchs, der der Abschlagszahlung aus dem September 2022 zugrunde gelegt wurde. Anders als beim Linken-Konzept gäbe es keinen kostenfreien Sockel, und die Preise würden weniger stark subventioniert./vsr/DP/nas