BERLIN (dpa-AFX) - Lehrer- und Direktorenverbände sind mit dem Förderprogramm des Bundes zum technischen Ausbau der Schulen unzufrieden. "Der Digital-Pakt ist gut gemeint, aber schlecht gemacht", sagte der Vorsitzende der Bundesdirektorenkonferenz Gymnasien, Arnd Niedermöller, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Eine Umfrage, die die Direktoren-Vereinigung gemeinsam mit dem Deutschen Philologenverband unter Schulleitern an Gymnasien durchgeführt habe, zeige, dass noch Nachbesserungsbedarf bestehe.

Demnach hat knapp jedes zehnte Gymnasium noch keine Mittel aus dem Digitalpakt erhalten. 20 Prozent der befragten Schuleiterinnen und

-leiter gaben an, dass noch nicht alle Lehrkräfte an ihrer Schule ein

digitales Endgerät erhalten hätten. Die Referendare sind bei knapp der Hälfte der Gymnasien (44 Prozent) noch ohne Gerät. An 14 Prozent der Schulen kümmerten sich immer noch die Lehrkräfte nebenbei um die Instandhaltung der IT, wie aus den Umfrageergebnissen, die der Funke Mediengruppe vorlagen, hervorging. An der Befragung haben sich den Angaben zufolge 365 Schulleiterinnen und Schulleiter an Gymnasien in ganz Deutschland beteiligt - das wäre etwa jedes neunte Gymnasium.

Mit dem Digitalpakt Schule will der Bund die Ausstattung der Schulen mit Computertechnik von 2019 bis 2024 mit 6,5 Milliarden Euro fördern. Wie das Bundesbildungsministerium und die Kultusministerkonferenz im September mitteilten, sind von den Bundesmitteln inzwischen mehr als 4 Milliarden Euro für konkrete Projekte verplant worden oder bereits abgeflossen. Immer wieder wurden die Antragsverfahren als zu kompliziert kritisiert./bum/DP/zb